Kommentar: Zahlen, bitte!
Mit der gekippten Novelle des Tierschutzgesetzes (Stichwort Vollspaltenställe in der Schweinemast) hat der Verfassungsgerichtshof dieser Tage für große Verunsicherung gesorgt. Die Politik auf Bundesebene muss nun rasch eine rechtlich haltbare und praktikable Neufassung schaffen und die betroffenen Betriebe massiv unterstützen. Unmittelbare finanzielle Unterstützung muss dabei ebenso gewährleistet werden wie flankierende Maßnahmen (etwa die Möglichkeit einer stark erhöhten Abschreibung auf betroffene Betriebsgebäude). Darüber hinaus stellt sich aber eine Frage: Was wollen wir als Gesellschaft: Mehr Tierwohl? Hier zeigen wohl alle auf. Wer zahlt dafür? Betretenes Schweigen. Ich kann als Konsument bzw. Gesellschaft nicht ein Premium-Produkt bestellen und dann nur einen Ramschpreis bezahlen wollen. Hier geht es um Versorgungssicherheit und das Überleben einer ohnehin leidgeplagten Branche. Wer nun auch noch die rasche Ausweitung des Vollspaltenverbots auf Rindermastställe fordert, spielt mit dem Feuer. Und öffnet die Tür weiter für Importe, bei denen Tierwohl- und Qualitätsstandards interessanterweise gar keine Rolle spielen – auch nicht bei NGOs.