Kommentar: Unser tägliches Gift ...
Der Boku-Professor Johann Zaller ging zu
Beginn seiner Tätigkeit davon aus, dass Pestizide streng getestet werden und
bei richtiger Anwendung unbedenklich sind. Kein Wunder – die Industrie gibt ja
enorme Summen für Imagepflege aus.
Doch bei genauerem Hinsehen zerbröselt diese
Scheinwelt. Zaller beschreibt im Detail, dass Grenzwerte laufend nach oben
korrigiert wurden, dass es bei der Fülle an Wirkstoffen unmöglich ist, jeden Kombinationseffekt
einzeln zu untersuchen, dass in Frankreich Parkinson bereits eine anerkannte
Berufskrankheit für mit Pestiziden arbeitenden Bauern ist etc.
Gerade die Bauernvertreter kämpfen immer an
vorderster Front, wenn es darum geht, ein Verbot von einem Pestizid zu
verhindern. Das muss sich ändern!
Pestizide lösen Probleme, ABER: Wir sind
unglaubwürdig, wenn wir dem Konsumenten die einheimischen Produkte schmackhaft
machen und gleichzeitig für die Zulassung von Giften kämpfen! Gerade die Bauern
sind als Anwender Hauptbetroffene, wenn es um gesundheitliche Nebenwirkungen
geht. Und letztendlich sind Pestizide vor allem eines: Wegbereiter für eine
industrielle Landwirtschaft. Je mehr chemische Hilfsmittel es gibt, umso
weniger Bauern wird es in Zukunft brauchen.