Kalb-rosé: Das Stallklima hat Priorität
Kein anderer Produktionszweig stellt höhere Anforderungen an Haltungssystem und Stallklima als die Kälberhaltung. Das Infektionsrisiko für die Tiere als Gruppe ist aufgrund meist unterschiedlicher Herkünfte hoch. Werden jedoch wesentliche Anforderungen eingehalten, können gute Zunahmen im Betriebszweig Kalb-rosé-Mast bei bester Tiergesundheit erwartet werden.
Es spielt stallbaulich keine Rolle, ob es sich um einen Um- oder Neubau handelt; vielmehr ist entscheidend, dass die thermoregulatorischen Bedürfnisse der Tiere nicht überfordert werden.
Es spielt stallbaulich keine Rolle, ob es sich um einen Um- oder Neubau handelt; vielmehr ist entscheidend, dass die thermoregulatorischen Bedürfnisse der Tiere nicht überfordert werden.
Haltungsanforderungen
Die Entscheidung, ob die Haltung auf Stroh oder vollperforierten Böden mit Gummiauflage angedacht wird, hängt wesentlich von der Gestaltung des Stallgebäudes sowie dem späteren Management ab. Vollperforierte Böden in wärmegedämmten und vollklimatisierten Ställen erfordern einen geringen Arbeitsaufwand während der Mastperiode. Bei Tiefstreubuchten hingegen ist regelmäßiges Nachstreuen bzw. Ausmisten und Erneuern der Streu unumgänglich. Hier ist die Betreuungsperson ein entscheidender Faktor, um Leistungsdepressionen und Krankheiten durch schlechtes Einstreumanagement zu verhindern. Die Haltung in Tretmistställen ist in den vorgesehenen Gewichtsbereichen nicht vorgesehen, da die Funktionalität aufgrund der zu geringen Lebendmasse nicht gegeben ist.
Stallklima
Für die Gesunderhaltung und Leistungsfähigkeit von Kälbern ist die Zurverfügungstellung bester Luftqualitäten entscheidend. Zugluft ist zu vermeiden, welche entsteht, wenn kalte Außenluft in den Stall eindringt und mit Geschwindigkeiten von mehr als 0,2 m/s auf die Tiere trifft. Schadgasgehalte sollten zur Gesunderhaltung des Respirationstraktes in Bereichen kleiner als 2.000 ppm Kohlendioxid und unterhalb von 20 ppm Ammoniak bei einer relativen Luftfeuchtigkeit zwischen 50 - 70% sein. Optimale Temperaturwerte hängen von der Gestaltung der Gebäudehülle ab, wobei neugeborene Kälber nicht unter 10 °C gehalten werden sollten und ab drei bis vier Lebenswochen eine Temperatur von 5 °C nicht unterschritten werden sollte, um gute Zunahmen zu sichern. Zuheizen im kontrolliert belüfteten Stall kann hier ausgleichend wirken und ausreichende Stroheinstreu sowie ein Kälberhimmel im Kaltstall können niedrige Temperaturen überbrücken. Die Tiergesundheit wird durch ausreichend Lichtstärke und -qualität positiv beeinflusst – für eine optimierte Produktion sind täglich mehr als zehn Stunden mit 100 Lux und höher anzustreben.
Warm-Stall
Für eine Produktion in einem zwangsbelüfteten Abteil auf vollperforierten Böden mit trockener und weicher Gummiauflage im Liegebereich braucht es eine Ventilatorleistung von rund 250 m³/Stunde je Tier und eine Heizleistung von etwa 400 Watt je Tier. Als mechanische Lüftungssysteme kommen Unterdruck- oder auch Überdrucklüftungen in Frage. Je größer die Zuluftfläche, idealerweise über eine Porendecke, desto gleichmäßiger der Lufteintritt und geringer die Problematik betreffend Zugluft. Eine Unterflurabsaugung der belasteten Stallluft unter vollperforierten Böden führt zu einem optimierten Stallklima. Schlauchbelüftungen gewährleisten den erforderlichen Luftwechsel nur bei gleichzeitiger Einplanung einer optimierten Ablufteinrichtung und dienen im Wesentlichen als Unterstützung für die Frischluftzufuhr.
Anzuraten ist eine Vorkonditionierung der Zuluft während der Wintermonate durch Nutzung von Nebenräumen als Ansaugstelle oder durch das Beheizen der Zuluft. Eine Ansaugung der Zuluft aus belasteten Bereichen wie Mistlagerstätten ist unbedingt zu vermeiden.
Anzuraten ist eine Vorkonditionierung der Zuluft während der Wintermonate durch Nutzung von Nebenräumen als Ansaugstelle oder durch das Beheizen der Zuluft. Eine Ansaugung der Zuluft aus belasteten Bereichen wie Mistlagerstätten ist unbedingt zu vermeiden.
Außenklima
Bei der Haltung unter Außenbedingungen entsprechen Temperatur und Luftfeuchte durch eine ungedämmte Außenhülle nahezu der Außenluft. Diese sauerstoffreiche und keimarme Klimaumgebung wirkt positiv auf den Tierbestand sowie die Robustheit und Widerstandsfähigkeit der Kälber gegenüber Erkrankungen. Unumgänglich ist Einstreu bester Güte sowie Menge (Futtermittelqualität), um bei optimalem Management einen trockenen Liegebereich garantieren zu können. Eine südostseitige Ausrichtung des Stallgebäudes optimiert die Sonneneinstrahlung, wobei eine Dämmung oder Hinterlüftung des Daches die Hitzebelastung im Sommer reduziert.
Im Liegebereich braucht es einen Kälberhimmel in einer Höhe von 1,20 - 1,50 m und damit die Möglichkeit für ein adäquates Mikroklima während kalter Zeiten. Diese Teilabdeckung der Bucht ist als schwenkbarer oder hochzuhebender Deckel auszuführen. Die Materialwahl ist beliebig, entscheidend ist eine gute Reinigungsmöglichkeit. Eine Abdichtung im Übergangsbereich zwischen Kälberhimmel und der Wand ist vorzunehmen, um Zugluft in diesem Bereich zu verhindern. Der Liegebereich darf nicht ungeschützt im Bereich möglicher Kaltluftströmungen über Fenstern, Spaceboards oder Lüftungsschlitzen angeordnet sein. Wetterseitig angebrachte Curtains oder Rollos können zudem unzureichenden Bedingungen vorbeugen. Eine Querdurchlüftung im Sommer von maximal 0,6 m/s sowie 0,2 m/s im Winter sorgt für den nötigen Luftaustausch. Der richtige Standort ist von entscheidender Bedeutung. Ein entsprechendes Mikroklima, die Sonneneinstrahlung sowie Windeinwirkung können je nach Jahreszeit sowohl Gesundheit und Leistung als auch das Wohlbefinden der Kälber positiv oder negativ beeinflussen.
Im Liegebereich braucht es einen Kälberhimmel in einer Höhe von 1,20 - 1,50 m und damit die Möglichkeit für ein adäquates Mikroklima während kalter Zeiten. Diese Teilabdeckung der Bucht ist als schwenkbarer oder hochzuhebender Deckel auszuführen. Die Materialwahl ist beliebig, entscheidend ist eine gute Reinigungsmöglichkeit. Eine Abdichtung im Übergangsbereich zwischen Kälberhimmel und der Wand ist vorzunehmen, um Zugluft in diesem Bereich zu verhindern. Der Liegebereich darf nicht ungeschützt im Bereich möglicher Kaltluftströmungen über Fenstern, Spaceboards oder Lüftungsschlitzen angeordnet sein. Wetterseitig angebrachte Curtains oder Rollos können zudem unzureichenden Bedingungen vorbeugen. Eine Querdurchlüftung im Sommer von maximal 0,6 m/s sowie 0,2 m/s im Winter sorgt für den nötigen Luftaustausch. Der richtige Standort ist von entscheidender Bedeutung. Ein entsprechendes Mikroklima, die Sonneneinstrahlung sowie Windeinwirkung können je nach Jahreszeit sowohl Gesundheit und Leistung als auch das Wohlbefinden der Kälber positiv oder negativ beeinflussen.
TIPP
Üblicherweise wird die Kalb-rosé-Mast im Rein-Raus-Verfahren betrieben. Werden in kleineren Einheiten trotzdem Tiere während der Mastperiode zugekauft oder aus dem Eigenbestand zugestallt, ist es auf jeden Fall empfehlenswert, einen gereinigten und trockenen Quarantänebereich einzurichten