Generationswechsel bei Kärntner Gärtnern
Neben Fachvorträgen und Freisprechfeier der landwirtschaftlichen Gartenbaufacharbeiter standen am 9. Kärntner Gärtnertag am 14. Juli 1920 im Bildungshaus Schloss Krastowitz Neuwahlen am Programm. Gärtnermeister Peter Schilcher folgt ÖR Bernhard Wastl als Obmann der Kärntner Gärtner nach, und Gärtnermeisterin Margarita Messner-Fritzl wechselt an die Spitze der Fördergemeinschaft Garten. „Blumen sind die schönsten Worte der Natur“, meinte Astrid Brunner, Vizepräsidentin der LK Kärnten. Sie bedankte sich bei ÖR Bernhard Wastl für seinen unermüdlichen Einsatz. Die künftigen Herausforderungen sind groß, ob Pandemie, fehlende Arbeitskräfte oder Inflation. Imagebildung bei den Konsumenten hat seit jeher einen großen Stellenwert bei den Kärntner Gärtnern. Blume des Jahres, Tag der offenen Gärtnerei, Gemüse des Jahres, Messeauftritte, Schule in der Gärtnerei und nicht zuletzt die Kärntner Blumenolympiade sind wichtige Instrumente, um den immer stärker werdenden Druck der „Branchenfremden“, allen voran dem LEH, standzuhalten. Integrierter Pflanzenschutz wird von den Kärntner Gärtnern seit Jahren gelebt, und der Beratungsring stellt hier eine wichtige Stütze dar. Die LK Kärnten möchte weiterhin mit den Kärntner Gärtnern eng zusammenarbeiten und sichert auch für die Zukunft ihre Unterstützung zu.
Bundesverband
Von 70 Informationsschreiben, die seit Beginn der Pandemie über die Landesverbände via Rundschreiben an die Betriebe weitergeleitet wurden, berichtete die Geschäftsführerin des Bundesverbandes der Österreichischen Gärtner, Dipl.-Ing. Karin Lorenzi. In einer Arbeitsgruppe wurden die Rahmenbedingungen für die Investitionsförderung in der neuen LE abgesteckt. Eine Onlineschulung für die Verlängerung der Pflanzenschutzsachkunde mit Schwerpunkt Garten-, Gemüse- und Obstbau wurde erarbeitet und ist seit 1. Jänner 2022 über das LFI buchbar. Seit mehr als zehn Jahren wird in Kooperation mit den Landesverbänden eine Marktanalyse für den Bereich Zierpflanzen und Baumschulen durchgeführt. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sind Grundlage für viele agrarpolitische Entscheidungen (z. B. Standardoutput in der einzelbetrieblichen Investitionsförderung). Im Bereich Pflanzengesundheit wird an einem möglichen Entschädigungssystem im Falle eines Auftretens von Quarantäneschaderregern gearbeitet. Die Anpassungshilfe für steigende Energiekosten im geschützten Anbau ist in Abwicklung, eine automatische Auszahlung erfolgt bis Ende September.
Dipl.-Ing. Klaus Zambra, Förderreferent der LK Wien, gab einen Überblick über die Neuerungen (siehe "LE 2023 und einzelbetriebliche Investitionsförderung").
Dipl.-Ing. Klaus Zambra, Förderreferent der LK Wien, gab einen Überblick über die Neuerungen (siehe "LE 2023 und einzelbetriebliche Investitionsförderung").
Gartenbau: neue Facharbeiter
Sabrina Obergriessnig, Gartenbau Walker, Aileen Preuml, Gartenbau Winkler, Viktoria Risser, Gartenbau Mölzer, Natalie Scherzer, Gartenbau Schludermann, Max Schmidinger, Gartenbau Volder, und Lisa Schüttenkopf, Gartenbau Grohar, schlossen am 12. Juli die Lehre zum landwirtschaftlichen Gärtner mit der Facharbeiterprüfung ab. „Gärtner sind Seelenstreichler“, adressierte LAK-KAD a. D. Dr. Rudolf Dörflinger die neuen landwirtschaftlichen Gartenbaufacharbeiterinnen und -arbeiter. „Die Welt steht euch offen, schaut euch um, aber kommt zurück und schlagt eure Wurzeln in Kärnten“, lautete die Botschaft von Landesschulinspektor Dipl.-Ing. (FH) Altersberger an sie. Lisa Brandstetter, Obfrau der Kärntner Junggärtner, sprach Glückwünsche für die Zukunft aus und stellte die Plattform der Kärntner Junggärtner vor. Mit dem Zitat „Was wir wissen, ist ein Tropfen, was wir nicht wissen, ist ein Ozean“ erläuterte Dipl.-Ing. Martina Höfferer-Schagerl die Möglichkeit zur Meisterausbildung im Gartenbau.
Torfstrategie
Die Möglichkeiten zur Torfreduktion in gärtnerischen Substraten erörterte Katja Arndt vom Projekt TERZ der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau Hannover–Ahlem an der LK Niedersachsen. Seit 2019 werden an mehreren Standorten in Deutschland Gartenbaubetriebe bei der Umstellung auf torfreduzierte Substrate in der Produktion begleitet. Der Fokus liegt dabei auch auf regional verfügbaren Torfersatzstoffen.
Bei Kulturen mit einer längeren Standzeit erweist sich die Torfreduktion in den Substraten als problematisch, bei Kulturen mit kurzer Standzeit ist eine Anpassung hinsichtlich Wasserversorgung und Düngung erforderlich. Eine wichtige Voraussetzung für die Reduktion von Torf in gärtnerischen Substraten ist die qualitative und quantitative Verfügbarkeit sowie die Leistbarkeit der Torfersatzstoffe.
Bei Kulturen mit einer längeren Standzeit erweist sich die Torfreduktion in den Substraten als problematisch, bei Kulturen mit kurzer Standzeit ist eine Anpassung hinsichtlich Wasserversorgung und Düngung erforderlich. Eine wichtige Voraussetzung für die Reduktion von Torf in gärtnerischen Substraten ist die qualitative und quantitative Verfügbarkeit sowie die Leistbarkeit der Torfersatzstoffe.
Nachhaltigkeit
Zu den zahlreichen Aktivitäten der Kärntner Gärtner zählt neben der Blumenolympiade, die heuer ihr 25-jähriges Jubiläum feiert, die Aktion „Schule in der Gärtnerei“, wo 2000 Kinder Abläufe kennenlernen und selbst Hand anlegen können. Am „Tag des Nützlings“ konnten sich Hobbygärtner über den Einsatz von natürlichen Gegenspielern und die integrierte Produktion im Gartenbau informieren. Anfang September ist Kärnten der Austragungsort für die Bundesgartenbautagung unter dem Motto „Biodiversität – Chancen und Lösungen für den Gartenbau“. Die Vortragenden beschäftigen sich seit vielen Jahren mit Pollen- und Nektarpflanzen, trockenheitsverträglichen Gehölzen sowie Konsumentenwünschen bei Gemüse und Kräutern. Zwölf Teams aus Österreich und Südtirol messen sich im Rahmen der Staatsmeisterschaften im Einzel- und Teambewerb. Austragungsorte sind das Stift St. Georgen am Längsee und St. Veit/Glan. In der Kulturführung mit Schwerpunkt „Integrierter Pflanzenschutz durch Nützlingseinsatz und Pflanzenstärkungsmittel“ erfuhren Kärntner Betriebe im Rahmen des Beratungsringes Unterstützung. Dies trägt wesentlich zur nachhaltigen, ressourcenschonenden Produktion bei. Auch der Warenpräsentation bei Endverkaufsbetrieben wurde Rechnung getragen. Kärntner Gartenbaubetriebe bieten Arbeits- und Ausbildungsplätze – auch in strukturschwachen Regionen – und sichern somit die Zukunft des gärtnerischen Berufsstandes.
„Die Imagearbeit der letzten Jahrzehnte hat die Marke ‚Kärntner Gärtner‘ gefestigt und sollte auch in Zukunft mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützt werden“, ist ÖR Wastl überzeugt. Er bedankt sich bei Wegbegleitern, Vorstandskollegen, der Geschäftsführung der Kärntner Gärtner und Fördergemeinschaft Garten sowie deren Assistenz für ihren Einsatz. ÖR Wastl wünscht dem neuen Vorstand alles Gute für die Zukunft!
„Die Imagearbeit der letzten Jahrzehnte hat die Marke ‚Kärntner Gärtner‘ gefestigt und sollte auch in Zukunft mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützt werden“, ist ÖR Wastl überzeugt. Er bedankt sich bei Wegbegleitern, Vorstandskollegen, der Geschäftsführung der Kärntner Gärtner und Fördergemeinschaft Garten sowie deren Assistenz für ihren Einsatz. ÖR Wastl wünscht dem neuen Vorstand alles Gute für die Zukunft!
Aufgefallen ist …
Landtagsabgeordnete Bgm. Mag. Silvia Häusl Benz, Landtagsabgeordnete Bürgermeisterin Gabriele Dörflinger, LAK-KAD a. D. Dr. Rudolf Dörflinger und Landesschulinspektor Dipl.-Ing. (FH) Altersberger sprachen ÖR Bernhard Wastl ihren Dank aus. Dipl.-Ing. Robert Jung tat dies mit einem aliterarischem Wortspiel. Flotte Töne gab‘s vom „Original Alpenveilchenquintett aus Kärnten“ unter der Leitung von Dipl.-Ing. Robert Madrian. Die landwirtschaftliche Genossenschaft sorgte für den gemütlichen Ausklang und das leibliche Wohl der Gäste.
LE 2023 und einzelbetriebliche Investitionsförderung
Die Förderperiode umfasst fünf Jahre (2023–2027). Für den Gartenbau gibt es einige neue Regelungen.
Auch bei der Existenzgründungsbeihilfe kommt es zu Änderungen in der neuen Periode:
- Die anrechenbaren Gesamtkosten (max. 800.000 Euro) orientieren sich in Zukunft am Standardoutput (bisher AKh) eines Betriebes.
- Gärtnerische Betriebe müssen nicht über mind. 3 ha LN verfügen, sondern einen gärtnerischen EHW-Bescheid vorlegen.
- Als berufliche Qualifikation muss mind. eine dreiährige (bisher fünf Jahre) Berufserfahrung vorgelegt werden.
- Die Überprüfung des außerlandwirtschaftlichen Einkommens fällt weg.
- Kostenplausibilisierung erfolgt mit pauschalen Richtsätzen.
- Betriebskonzept ab 150.000 Euro erforderlich (bisher 100.000 Euro)
- Investitionszuschuss im Gartenbau: 30 %, keine Zuschläge möglich
- Zinsenzuschuss: 50 %
Auch bei der Existenzgründungsbeihilfe kommt es zu Änderungen in der neuen Periode:
- erste Bewirtschaftung
- mind. 0,5 bAK (1000 AKh) oder Standardoutput von 8000 Euro im Zieljahr
- ein Jahr Zeit für Antragsstellung
- vollständiger Eigentumsübergang
- Qualifikation (mind. FA)
- betriebswirtschaftliche Kenntnisse