Es zählt das verfügbare Haushaltseinkommen
Zum bäuerlichen Unternehmerhaushalt gehört vielfach neben den Einkünften aus Land- und Forstwirtschaft auch Einkommen aus außerlandwirtschaftlichen Tätigkeiten. Das gesamte im Unternehmerhaushalt zur Verfügung stehende Einkommen dient zur Abdeckung von Privatverbrauch und zur Bildung von Eigenkapital.
Das verfügbare Haushaltseinkommen setzt sich laut Grünem Bericht im Wesentlichen aus drei Einkunftskomponenten zusammen:
Die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft errechnen sich aus der Differenz von Ertrag und Aufwand. Der Ertrag beinhaltet neben Erträgen aus der Urproduktion auch die Erträge aus land- und forstwirtschaftlichen Nebentätigkeiten, wie Direktvermarktung oder Urlaub am Bauernhof, und die öffentlichen Gelder (vgl. Grafik 1).
Im Jahr 2018 setzte sich das verfügbare Haushaltseinkommen inklusive Einkommensteuer laut Landwirtschaftsbericht im Durchschnitt der Kärntner Betriebe zu 43 % aus Einkünften aus Land- und Forstwirtschaft, zu 40 % aus außerbetrieblichen Tätigkeiten und zu 17 % aus dem Sozialtransfers inklusive übriger Einkünfte zusammen (vgl. Grafik 2).
Im Vergleich mit dem Vorjahr ist der Anteil der Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft (LuF) am verfügbaren Haushaltseinkommen zurückgegangen (2017: Anteil Einkünfte LuF 47 %). Im Jahr 2008 betrug der Anteil noch 60% (vgl. Grafik 3). Generell zeigt die Tendenz dahingehend, dass auch andere Einkunftsarten am land- und forstwirtschaftlichen Betrieb an Bedeutung gewinnen.
Das verfügbare Haushaltseinkommen setzt sich laut Grünem Bericht im Wesentlichen aus drei Einkunftskomponenten zusammen:
- 1. Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft (abzüglich Sozialversicherung und allfälliger Einkommensteuer),
- 2. Einkünfte aus außerbetrieblichen Tätigkeiten (abzüglich allfälliger Einkommensteuer) und
- 3. Einkünfte aus Sozialtransfers und übrigen Einkünften.
Die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft errechnen sich aus der Differenz von Ertrag und Aufwand. Der Ertrag beinhaltet neben Erträgen aus der Urproduktion auch die Erträge aus land- und forstwirtschaftlichen Nebentätigkeiten, wie Direktvermarktung oder Urlaub am Bauernhof, und die öffentlichen Gelder (vgl. Grafik 1).
Im Jahr 2018 setzte sich das verfügbare Haushaltseinkommen inklusive Einkommensteuer laut Landwirtschaftsbericht im Durchschnitt der Kärntner Betriebe zu 43 % aus Einkünften aus Land- und Forstwirtschaft, zu 40 % aus außerbetrieblichen Tätigkeiten und zu 17 % aus dem Sozialtransfers inklusive übriger Einkünfte zusammen (vgl. Grafik 2).
Im Vergleich mit dem Vorjahr ist der Anteil der Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft (LuF) am verfügbaren Haushaltseinkommen zurückgegangen (2017: Anteil Einkünfte LuF 47 %). Im Jahr 2008 betrug der Anteil noch 60% (vgl. Grafik 3). Generell zeigt die Tendenz dahingehend, dass auch andere Einkunftsarten am land- und forstwirtschaftlichen Betrieb an Bedeutung gewinnen.
Überdeckung oder Unterdeckung
Mit diesem im gesamten Haushalt zur Verfügung stehenden Einkommen muss die bäuerliche Familie ihren Lebensunterhalt (Privatverbauch) bestreiten. Reicht dieses verfügbare Haushaltseinkommen nicht zur Deckung des Privatverbrauchs aus, spricht man von einer Unterdeckung des Verbrauchs.
Eine Unterdeckung ist langfristig problematisch und fordert von der Unternehmerfamilie gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Haushaltssituation. Dabei können unterschiedliche Strategien wie die Erhöhung des Haushaltseinkommens oder die Reduktion des Privatverbrauchs zum gewünschten Ziel führen. Das verfügbare Haushaltseinkommen beispielsweise lässt sich innerhalb und außerhalb der Landwirtschaft optimieren. Entscheidend dabei sind das Zusammenspiel und der Einsatz von Arbeitskräften und Kapital.
Ob mehr oder weniger Arbeitszeit im land- und forstwirtschaftlichen Betrieb eingesetzt werden soll, hängt davon ab, wie gut die Arbeitszeit (auch anderswo) verwertet werden kann. Bleibt hingegen nach Abzug des Privatverbrauchs ein positiver Betrag, spricht man von einer Überdeckung.
Im Jahr 2018 erzielte laut Landwirtschaftsbericht der Durchschnitt der Kärntner Betriebe eine Überdeckung von 2364 Euro (vgl. Grafik 2). Eine Überdeckung dient zur Bildung von Eigenkapital und ist für den Betrieb notwendig, um dem technischen Fortschritt schrittzuhalten, die Inflation bei Investitionsgütern abzudecken, Erweiterungsinvestitionen durchzuführen oder Rücklagen zu bilden, um z. B. weichende Erben auszuzahlen. Die Bildung von Eigenkapital dient aber auch für private Investitionen und zur Abdeckung der Steigerung beim Privatverbrauch.
Betrachtet man die Entwicklung des Privatverbrauchs im Landwirtschaftsbericht Kärnten über mehrere Jahre, dann lässt sich im Durchschnitt eine jährliche Steigerung zwischen 2 und 3 % feststellen (vgl. Grafik 4). Um mit dieser Entwicklung Schritt zu halten, ist eine entsprechende Eigenkapitalbildung erforderlich.
Die Rentabilität eines Betriebes ist zweifelsohne wichtig. Aber letztendlich entscheidend für den gesamten Unternehmerhaushalt sind die Stabilität (Existenzsicherung – wie krisenfähig ist mein Betrieb?) und die Liquidität (Zahlungsfähigkeit – kann ich meinen Zahlungsverpflichtungen rechtzeitig nachkommen?). Gerade in der strategischen Unternehmensführung sind die Höhe des verfügbaren Haushaltseinkommens und die Unter-/Überdeckung nach Abzug des Privatverbrauchs wichtige Kenngrößen. Entscheidend dabei ist, ob ausreichend Eigenkapital gebildet werden kann. Wie sich das Haushaltseinkommen dabei zusammensetzt – inner- oder außerlandwirtschaftlich – ist zweitrangig.
Eine Unterdeckung ist langfristig problematisch und fordert von der Unternehmerfamilie gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Haushaltssituation. Dabei können unterschiedliche Strategien wie die Erhöhung des Haushaltseinkommens oder die Reduktion des Privatverbrauchs zum gewünschten Ziel führen. Das verfügbare Haushaltseinkommen beispielsweise lässt sich innerhalb und außerhalb der Landwirtschaft optimieren. Entscheidend dabei sind das Zusammenspiel und der Einsatz von Arbeitskräften und Kapital.
Ob mehr oder weniger Arbeitszeit im land- und forstwirtschaftlichen Betrieb eingesetzt werden soll, hängt davon ab, wie gut die Arbeitszeit (auch anderswo) verwertet werden kann. Bleibt hingegen nach Abzug des Privatverbrauchs ein positiver Betrag, spricht man von einer Überdeckung.
Im Jahr 2018 erzielte laut Landwirtschaftsbericht der Durchschnitt der Kärntner Betriebe eine Überdeckung von 2364 Euro (vgl. Grafik 2). Eine Überdeckung dient zur Bildung von Eigenkapital und ist für den Betrieb notwendig, um dem technischen Fortschritt schrittzuhalten, die Inflation bei Investitionsgütern abzudecken, Erweiterungsinvestitionen durchzuführen oder Rücklagen zu bilden, um z. B. weichende Erben auszuzahlen. Die Bildung von Eigenkapital dient aber auch für private Investitionen und zur Abdeckung der Steigerung beim Privatverbrauch.
Betrachtet man die Entwicklung des Privatverbrauchs im Landwirtschaftsbericht Kärnten über mehrere Jahre, dann lässt sich im Durchschnitt eine jährliche Steigerung zwischen 2 und 3 % feststellen (vgl. Grafik 4). Um mit dieser Entwicklung Schritt zu halten, ist eine entsprechende Eigenkapitalbildung erforderlich.
Die Rentabilität eines Betriebes ist zweifelsohne wichtig. Aber letztendlich entscheidend für den gesamten Unternehmerhaushalt sind die Stabilität (Existenzsicherung – wie krisenfähig ist mein Betrieb?) und die Liquidität (Zahlungsfähigkeit – kann ich meinen Zahlungsverpflichtungen rechtzeitig nachkommen?). Gerade in der strategischen Unternehmensführung sind die Höhe des verfügbaren Haushaltseinkommens und die Unter-/Überdeckung nach Abzug des Privatverbrauchs wichtige Kenngrößen. Entscheidend dabei ist, ob ausreichend Eigenkapital gebildet werden kann. Wie sich das Haushaltseinkommen dabei zusammensetzt – inner- oder außerlandwirtschaftlich – ist zweitrangig.
Arbeitskreis Unternehmensführung: Klarheit durch Aufzeichnungen
Ob das verfügbare Haushaltseinkommen zur Abdeckung des Privatverbrauchs ausreicht und entsprechend Eigenkapital gebildet werden kann, lässt sich treffsicher nur mit betriebsindividuellem Zahlenmaterial beantworten. Betriebswirtschaftliche Aufzeichnungen geben Aufschluss, sensibilisieren und liefern Antworten auf viele weitere Fragen der Rentabilität, Stabilität und Liquidität.
Aufgrund der Datengrundlage können wichtige Schritte zur Weiterentwicklung, Sicherung und Optimierung der Haushaltssituation getroffen werden. Unterstützung dabei bietet der Arbeitskreis Unternehmensführung. Dieses über die ländliche Entwicklung geförderte Projekt erleichtert den Einstieg in gesamtbetriebliche Aufzeichnungen. Der Arbeitskreis bietet eine Plattform, in der betriebswirtschaftliche Themen intensiv in der Gruppe diskutiert und die eigenen Zahlen analysiert und verglichen werden können. Neben den gesamtbetrieblichen Aufzeichnungen sind der Erfahrungs- und Ideenaustausch und die fachliche und persönliche Weiterbildung zentrale Elemente der Arbeitskreisberatung.
Die Eckpunkte beim Arbeitskreis Unternehmensführung sind u. a.: zirka vier Arbeitskreistreffen pro Jahr; eine Vor-Ort-Beratung pro Jahr; zweijährige Einschulung für Einsteiger (keine Vorkenntnisse nötig!); Fachveranstaltungen und Exkursionen; Kennzahlenerhebungen, -analysen, -interpretationen. Jeweils zu Beginn eines Jahres startet ein neuer Arbeitskreis. So auch im Jänner 2020.
Bei Interesse bzw. Fragen wenden Sie sich bitte an Mag. Gernot Oswald oder Martina Weichsler, BEd, Tel. 0463/5850-2530 (Oswald), -2531 (Weichsler), martina.weichsler@lk-kaernten.at
Aufgrund der Datengrundlage können wichtige Schritte zur Weiterentwicklung, Sicherung und Optimierung der Haushaltssituation getroffen werden. Unterstützung dabei bietet der Arbeitskreis Unternehmensführung. Dieses über die ländliche Entwicklung geförderte Projekt erleichtert den Einstieg in gesamtbetriebliche Aufzeichnungen. Der Arbeitskreis bietet eine Plattform, in der betriebswirtschaftliche Themen intensiv in der Gruppe diskutiert und die eigenen Zahlen analysiert und verglichen werden können. Neben den gesamtbetrieblichen Aufzeichnungen sind der Erfahrungs- und Ideenaustausch und die fachliche und persönliche Weiterbildung zentrale Elemente der Arbeitskreisberatung.
Die Eckpunkte beim Arbeitskreis Unternehmensführung sind u. a.: zirka vier Arbeitskreistreffen pro Jahr; eine Vor-Ort-Beratung pro Jahr; zweijährige Einschulung für Einsteiger (keine Vorkenntnisse nötig!); Fachveranstaltungen und Exkursionen; Kennzahlenerhebungen, -analysen, -interpretationen. Jeweils zu Beginn eines Jahres startet ein neuer Arbeitskreis. So auch im Jänner 2020.
Bei Interesse bzw. Fragen wenden Sie sich bitte an Mag. Gernot Oswald oder Martina Weichsler, BEd, Tel. 0463/5850-2530 (Oswald), -2531 (Weichsler), martina.weichsler@lk-kaernten.at