Der Weg zum erfolgreichen Bauernhof
Um erfolgreich zu sein, muss man sich aus der Masse herausheben, kreativ und innovativ sein. Dieser Merksatz gilt zunehmend auch im land- und forstwirtschaftlichen Sektor. Werner Wutscher, Gründer des Start-up-Unternehmens New Venture Scouting und Universitätsratsvorsitzender der Alpen-Adria-Universität, begleitet seit Jahren Menschen mit Ideen und Visionen auf dem Weg zur erfolgreichen Gründung. Für die Bäuerinnenorganisation hält Wutscher 2024 eine Vortragsreihe, bei der Bäuerinnen die Grundzüge der Unternehmensgründung erfahren, aus Erfahrungsberichten anderer Start-up-Gründer lernen können und an interaktiven Übungen teilnehmen. Der Experte bringt dafür reichhaltige agrarische Erfahrung mit: Durch seine Kindheit auf einem bäuerlichen Betrieb in Kärnten und seine langjährige berufliche Tätigkeit im Landwirtschaftsministerium kennt er die Branche wie kaum ein anderer. An seinem Wissen teilhaben werden auch die Teilnehmerinnen des diesjährigen Bundesbäuerinnentages in Villach, wo Wutscher als Redner geladen ist. Wir haben vorab mit ihm gesprochen.
Aus Ihrer langjährigen Erfahrung mit Gründerinnen und Gründern: Gibt es einen Unterschied in der Herangehensweise von Bäuerinnen und Bauern – oder allgemeiner gesagt: von Frauen und Männern – an Verbesserungen oder eine neue Geschäftsidee?
Werner Wutscher: Es gibt einen großen Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Gründern: Männer sind risikobereiter als Frauen, dafür sind weibliche Gründungen oft nachhaltiger. In der Begleitung heißt das: Frauen muss man manchmal stärker motivieren zu starten und Männer manchmal etwas bremsen.
Werner Wutscher: Es gibt einen großen Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Gründern: Männer sind risikobereiter als Frauen, dafür sind weibliche Gründungen oft nachhaltiger. In der Begleitung heißt das: Frauen muss man manchmal stärker motivieren zu starten und Männer manchmal etwas bremsen.
Welche Voraussetzungen bzw. Vorarbeiten muss ein Betriebsführer/eine Betriebsführerin mitbringen, wenn er oder sie mit Ihrem Unternehmen in Kontakt tritt – sprich: Wo kommen Sie ins Spiel?
Ich begleite Vorstände genauso wie Gründer:innen, Letztere meistens in Programmen, die über längere Zeit eine Zusammenarbeit ermöglichen. Inhaltlich bearbeiten wir sehr stark die persönlichen Eigenschaften, die künftige Unternehmer:innen mitbringen müssen. Aber die Beratung reicht von Finanzierungsfragen bis hin zu Geschäftsmodellen und Marktzugang.
Ich begleite Vorstände genauso wie Gründer:innen, Letztere meistens in Programmen, die über längere Zeit eine Zusammenarbeit ermöglichen. Inhaltlich bearbeiten wir sehr stark die persönlichen Eigenschaften, die künftige Unternehmer:innen mitbringen müssen. Aber die Beratung reicht von Finanzierungsfragen bis hin zu Geschäftsmodellen und Marktzugang.
Sie betreuen mit Ihrer Agentur Start-ups aus allen Bereichen. Wo sind die deutlichsten Unterschiede der Kund:innen aus dem landwirtschaftlichen Bereich zu finden? Wo sehen Sie die Vorteile der Bäuerinnen und Bauern bzw. die größten Herausforderungen?
Ich gehe immer von den Stärken aus: Bäuerinnen und Bauern sind in der Regel Kontaktkaiser in der Region. Sie sind oft ehrenamtlich organisiert und haben gute Netzwerke. Diese dann auch für die eigenen betrieblichen Ideen zu nutzen, ist wichtig; Partnerschaften und Kooperationen über die agrarischen Grenzen hinaus sind ein Schlüssel! Zudem sind Bäuerinnen und Bauern in der Regel gut ausgebildet. Menschen in der Landwirtschaft sind meist so erzogen, dass sie sich schwertun, ins Risiko zu gehen und etwas Neues auszuprobieren. Aber dieses Manko teilen sie mit vielen anderen Berufsgruppen.
Ich gehe immer von den Stärken aus: Bäuerinnen und Bauern sind in der Regel Kontaktkaiser in der Region. Sie sind oft ehrenamtlich organisiert und haben gute Netzwerke. Diese dann auch für die eigenen betrieblichen Ideen zu nutzen, ist wichtig; Partnerschaften und Kooperationen über die agrarischen Grenzen hinaus sind ein Schlüssel! Zudem sind Bäuerinnen und Bauern in der Regel gut ausgebildet. Menschen in der Landwirtschaft sind meist so erzogen, dass sie sich schwertun, ins Risiko zu gehen und etwas Neues auszuprobieren. Aber dieses Manko teilen sie mit vielen anderen Berufsgruppen.
Es gibt sicher Bäuerinnen und Bauern, die sich als wenig kreativ einschätzen und bei Recherchen den Eindruck bekommen, all ihre Ideen hätten bereits andere umgesetzt. Was raten Sie diesen Menschen? Überspitzt gefragt: Muss man das Rad immer wieder neu erfinden?
Jeder kann aus der betrieblichen Praxis und seinem Wissen neue Dinge entwickeln. Es geht nicht darum, gleich den Betrieb umzustellen, sondern Abläufe besser zu gestalten und durch kleine Schritte mehr Einkommen zu erzielen. Es geht um den einzelnen Betrieb: Dort soll die Innovation greifen.
Jeder kann aus der betrieblichen Praxis und seinem Wissen neue Dinge entwickeln. Es geht nicht darum, gleich den Betrieb umzustellen, sondern Abläufe besser zu gestalten und durch kleine Schritte mehr Einkommen zu erzielen. Es geht um den einzelnen Betrieb: Dort soll die Innovation greifen.
Läuft es darauf hinaus, dass bäuerliche Betriebe nur durch Innovationen ökonomisch wirtschaften werden können?
Hat die „tradítionelle“ LW mit Ackerbau und Viehzucht ausgedient? Das ist ein großes Missverständnis. Es geht um Offenheit, um mehr Spielraum für die Betriebsführer – ob in der klassischen Milchproduktion, der Veredelung oder in der Spezialkultur. Nicht jeder kann Alternativen angehen, aber neue Ideen brauchen wir alle!
Hat die „tradítionelle“ LW mit Ackerbau und Viehzucht ausgedient? Das ist ein großes Missverständnis. Es geht um Offenheit, um mehr Spielraum für die Betriebsführer – ob in der klassischen Milchproduktion, der Veredelung oder in der Spezialkultur. Nicht jeder kann Alternativen angehen, aber neue Ideen brauchen wir alle!
Veranstaltungen
Wutscher sowie bereits fixierte Termine, Anmeldemöglichkeiten und Teilnahmekosten gibt es auf https://www.zamm-unterwegs.at/start-up-bauernhof-wie-gehe-ich-es-an+2400+2729284
„Mein Hof – Mein Weg“
Inspiration, Information und Unterstützung bei der Umsetzung neuer Ideen erhalten Bäuerinnen und Bauern auch auf der Plattform „Mein Hof – mein Weg“ der Landwirtschaftskammern. Dort finden sie neben Vorzeige-Beispielen auch praktische Werkzeuge und Fachberater in jedem Bundesland. www.meinhof-meinweg.at
„Mein Hof – Mein Weg“
Inspiration, Information und Unterstützung bei der Umsetzung neuer Ideen erhalten Bäuerinnen und Bauern auch auf der Plattform „Mein Hof – mein Weg“ der Landwirtschaftskammern. Dort finden sie neben Vorzeige-Beispielen auch praktische Werkzeuge und Fachberater in jedem Bundesland. www.meinhof-meinweg.at