Damit der Anbau von Sommerweizen gelingt
Begrenzte Wachstumszeit
Sommerweizen hat eine Vegetationszeit von 130 bis 150 Tagen. Trockenheit und schlechte Anbaubedingungen wirken sich im Vergleich zu Winterweizen besonders negativ aus.
Der Sommerweizen spielt auf Kärntner Feldern eine untergeordnete Rolle. Auf richtigen Standorten kann diese Getreideart eine lukrative Kultur sein. Sommerweizen hat seine Berechtigung auf guten Standorten, auf denen in der Abreife ausreichend Wasser zur Verfügung steht. Was für Winterweizen hinsichtlich seiner Anbauansprüche gilt, muss für Sommerweizen übererfüllt werden.
Boden
Die besonders kritische Phase der Kornfüllung fällt in Kärnten sehr häufig mit einer Periode der Vorsommertrockenheit zusammen. Unter solchen Bedingungen ist Sommerweizen auf eine kontinuierliche und ausreichend hohe Wasserspeicherkapazität des gewählten Standortes angewiesen. Steht unter Hitzestress zu wenig Wasser zur Verfügung, gerät die Pflanze sehr schnell an ihre physiologischen Grenzen und reagiert mit Notreife. Die Kornausbildung leidet dabei enorm, wobei die erzielbaren Proteingehalte recht hoch liegen, das Hektolitergewicht aber stark vermindert wird. Die Bodenbonität hat also nicht nur auf die Ertragshöhe, sondern auch auf die erzielbaren Qualitäten großen Einfluss.
Anbau und Düngung
Sommerweizen muss als ausgesprochene Langtagpflanze möglichst früh angebaut werden. Er ist gegenüber suboptimalen Bodenverhältnissen toleranter als Sommergerste. Eingearbeitete Strohmatten machen aber auch dem Sommerweizen Probleme.
Während Mitte März noch rund 350 Körner/m² ausreichen, sollten die Saatmengen gegen Ende März oder gar in den April hinein deutlich angehoben werden (400 bis 450 Körner/m²).
Die Stickstoffdüngung richtet sich bezüglich Gesamthöhe nach der Ertragserwartung, hinsichtlich des Produktionsziels muss die Aufteilung entsprechend gestaltet werden. Soll Futterweizen produziert werden, wird grob gesprochen je ein Drittel der Gesamtstickstoffmenge zum Anbau, zu Schossbeginn, bzw. ins Fahnenblatt gedüngt. Beim Produktionsziel Mahlweizen müssen je 5 bis 10 % der N-Mengen der ersten beiden Gaben ins beginnende Ährenschieben verlegt werden. Die N-Aufteilung kann dann in etwa zu je 30 % zum Anbau bzw. zu Schossbeginn und zu 40 % als Spätgabe erfolgen.
Übersicht der Ertragskomponenten:
Ähren/m²: 450 bis 550
Kornzahl/Ähre: 30 bis 40
TKG: 35 bis 44
Kornzahl/Ähre: 30 bis 40
TKG: 35 bis 44
Sommerweizen
Sorten | Reifezeit (Gelbreife) | Wuchshöhe | Lagerung | Mehltau | Braunrost | Gelbrost | Ährenfusarium | Auswuchs | Kornertrag | Saatstärke keimf. Kö./m² | Aussaatmenge kg/ha | Bio-Saatgut |
KWS Mistral | 5 | 5 | 5 | 3 | 6 | 6 | 3 | 2 | 7 | 350–450 | 180–220 | |
WPB Troy | 5 | 4 | 4 | 3 | 3 | 3 | 5 | 6 | 7 | 350–450 | 180–220 | |
Liskamm | 4 | 6 | 3 | 5 | 2 | 3 | 3 | 2 | 5 | 350–450 | 180–220 | ja |
Kärntner Früher | 1 | 7 | 8 | 9 | 9 | 7 | 3 | 5 | 1 | 450-550 | 180–220 | ja/SLK |
Sommerweizensorten
- KWS Mistral: Mahlweizen der Qualitätsgruppe 6, mittlere Wuchshöhe und Standfestigkeit, mittlere Reifezeit, geringe Auswuchsneigung, leicht überdurchschnittliche Anfälligkeit gegen Rostkrankheiten, geringes Risiko bei Ährenfusarium, Bestandsaufbau: Ährenzahl mittel bis gering, Kornzahl/Ähre sehr hoch, TKG mittel
- Liskamm: Qualitätsweizen der Gruppe 7, langstrohig, trotzdem sehr gute Standfestigkeit, mittelfrühe Abreife, sehr geringe Auswuchsneigung, sehr gute Widerstandfähigkeit gegen Roste, sehr geringes Ährenfusariumrisiko, Bestandsaufbau: mittlere bis geringe Ährenanzahl, Kornzahl/Ähre hoch, TKG mittel bis gering
- WPB Troy: Mahlweizen (ca. 5), relativ kurzstrohig, gute Standfestigkeit, mittlere Abreife, geringe Auswuchsneigung, gute Blattgesundheit, mittleres Fusariumrisiko, Bestandsaufbau: mittlere Ährendichte, Kornzahl/Ähre sehr hoch, mittleres bis hohes TKG
- Kärntner Früher – SLK-Sorte: Qualitätsweizen (7), langstrohig, geringe Standfestigkeit, sehr frühe Abreife, sehr hohe Rostanfälligkeit, geringes Fusariumrisiko, Bestandsaufbau: geringe bis mittlere Ährendichte, geringe Kornzahl/Ähre, mittleres TKG