Botschafterinnen für die Landwirtschaft
Die Bäuerinnen sind mit ihrem Ehrenamt als Bildungsreferentinnen die weibliche Stimme im Bauernstand und für viele Frauen im ländlichen Raum. Der Austausch vieler Akteurinnen stand im Fokus eines landesweiten vorweihnachtlichen Treffens.
Landesbäuerin Astrid Brunner betonte, wie wichtig es sei, draußen in den Talschaften Bäuerinnenarbeit zu forcieren. „Die Themen, die uns Bäuerinnen betreffen, gilt es anzupacken. Bildungsangebote müssen initiiert werden. Und für diesen Bereich können nur Bäuerinnen selbst reden! Ihr seid echte und wahrhafte Botschafterinnen für den Bauernstand!“, sagte sie. Viele Frauen auf den Höfen haben dieselben Themen, dieselben Sorgen, aber auch Wünsche und Forderungen. Deshalb lautet der klare Appell der Landesbäuerin: „Vernetzt euch und marschiert gemeinsam in die Zukunft! Nur gemeinsam werden wir wahrgenommen, und in dieser Einigkeit können wir auch Dinge bewegen.“
Anerkennung gab es für Mag. Friederike Parz, die gemeinsam mit ihrem Team die Bäuerinnenarbeit auf Landesebene forciert. Im April nächsten Jahres wird in Villach der Bundesbäuerinnentag veranstaltet, und es werden 1000 Bäuerinnen aus ganz Österreich erwartet. Die Vorbereitung für diesen „Feiertag“ laufen bereits auf Hochtouren.
„Die Bäuerinnenarbeit hat in Kärnten richtig Fahrt aufgenommen, diese Arbeit und den Einsatz werde ich auch in Zukunft unterstützen“, versicherte LHStv. Martin Gruber. „Denn viele Bäuerinnen sorgen mit ihrem ehrenamtlichen Einsatz für eine Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen am Hof.“
Als „Feuerwerk“ wurde sie angekündigt, und dieser Ankündigung wurde sie mehr als gerecht – die Referentin des Tages, Kathrin Zechner. Provokant, pointiert und lustig war ihr Fachbeitrag. Einige Kernbotschaften werden hier angeführt. „Starke Frauen stärken starke Frauen“, betonte Zechner. Nur im Team könnten Bäuerinnen bewegen. Etwas zu bewegen heiße, für die eigene Meinung einzustehen. Wenn Bäuerinnen nicht über ihren Berufsstand sprechen, wer sollte es dann für sie tun. Daher werden sie aufgefordert: Seid Botschafterin im ländlichen Raum! Regionales Netzwerken ist wichtig. Nur wenn man im ländlichen Raum zusammensteht, kann man fordern und etwas erreichen. Bäuerinnen wurde ans Herz gelegt, Kooperationsmöglichkeiten, neue Geschäftspartner und Partnerschaften zu nutzen. Der Bauernstand soll mehr Wert bekommen. Das wiederum geschieht nur dann, wenn Bäuerinnen diesen Wert auch als solches erkennen und benennen können.
„Gravitas“ bedeutet Haltung, und genau diese wird im Zusammenhang mit dem Berufsbild der Bäuerin eingefordert. Zentral ist Networking, wobei Einblicke ins Bäuerinnensein gewährt werden sollen. Viele sind neugierig, was auf den Höfen passiert. „Sprecht darüber“, lautet die Devise für die Bäuerinnen. Entscheidend ist auch, wer welche Talente mitbringt und wie man sich in einem System – egal, ob es Bäuerinnenarbeit, Familie oder Unternehmen Bauernhof heißt – einbringen kann. Es lohnt sich, darüber nachzudenken, welche Stärken, Ressourcen, Synergien, Kompetenzen und Fähigkeiten jemand hat, denn Kompetenzwahrnehmung schafft Selbstvertrauen.
Ich bin Bildungsreferentin, weil …
Claudia Trattnig, Bildungsreferentin der Gemeinde Straßburg:
Sichtbarkeit ist wichtig – mit all den Rollen und Facetten, die wir Frauen und Bäuerinnen haben. Gemeinsam vereinen wir Generationen und deren Werte.“
Anja Hinteregger, Bildungsreferentin der Gemeinde Ferndorf, sowie Maria Oschgan und Julia Zollner, Bildungsreferentinnen der Gemeinde Finkenstein:
Wir sind die Stimmen für die jungen Bäuerinnen.
Und wir sind stolze Bäuerinnen im ländlichen Raum mit ganz viel Herzblut. Diese Botschaft tragen wir nach außen.“
Maria Krabath, Bildungsreferentin
in der Gemeinde Seeboden:
Ich möchte zu mehr Zusammenhalt im Bauernstand motivieren. Gemeinsam können wir kraftvoll auftreten und etwas bewirken. Ich möchte aber auch für die nächste Generation Vorbild sein, denn der Job Bäuerin ist zwar mit viel Arbeit verbunden, aber für mich ist und bleibt er der tollste Job der Welt!"
Tanja Guggenberger, Bildungsreferentin in Maria Luggau:
Ich will die jungen Bäuerinnen motivieren, dass sie selbstbewusst hinter dem Berufsbild Bäuerin stehen. Der Bauernstand mit all der Arbeit und seiner Verantwortung für die Gesellschaft muss gesehen werden.“