Bezirkswaldbauerntage im Zeichen von Zukunftsfragen
Wir blicken auf ein stürmisches Jahr mit allen Vorzeichen des Klimawandels zurück. Kärnten wurde 2023 von zahlreichen Starkereignissen – Sturm, Hagel, Starkregen mit Murenabgängen, Nassschnee usw. – heimgesucht. Alles, was der Wettergott im Repertoire hat, wurde auf Kärnten losgelassen. Dazu kamen noch die Borkenkäferkalamitäten und zahlreiche Schäden an der forstlichen Infrastruktur, wo viele Forststraßen durch den Starkregen abgerutscht sind bzw. vermurt wurden.
Die Planbarkeit der Holznutzung scheint mehr und mehr Geschichte zu sein, die Stabilität der Holzpreise ebenso. Was binnen kurzer Zeit möglich ist, zeigten uns die letzten zwei Jahre. Bei einem Baumleben von ca. 100 Jahren auf ein paar Monate nicht an. Rechnen zählt, denn die deutlich gestiegenen Kosten sind unübersehbar.
Bewirtschaftung oder CO2-Zertifikate?
„Klimafitter Wald“, Forderungen nach Außer-Nutzung-Stellung, EU-Biodiversitätsstrategie, RED II, RED III usw. – diese gesellschaftspolitischen Debatten werden heute von vielen geführt. Vor allem Naturschutzorganisationen beeinflussen nicht nur die politischen Entscheidungsträger, sondern auch die Bevölkerung – vielfach leider mit einseitigen und zu hinterfragenden Inhalten.
Wer die Verantwortung trägt, wer für die Erhaltung der Wälder in ihrer Vielfalt und Funktion sorgt, wird in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen, denn: Alle reden mit, die Stimme der Waldbewirtschafter und -bewirtschafterinnen wird verdrängt. Da wundert es nicht, dass CO2-Zertifikate statt Bewirtschaftung in Mode kommen. Unser gemeinsames Ziel muss die aktive Bewirtschaftung sein. Aber ohne Wert – wer kann sich da Waldbau, Pflege, Aufforstung, Straßenerhaltung, Personal etc. leisten? Derzeit übersteigen die Kosten deutlichen den möglichen Wert.
Die Industrie baut aus, verarbeitet mehr und mehr. Jeder Waldbesitzer sollte beim Holzverkauf selbstbewusst sein wertvolles Produkt Holz anbieten. Holz ist kein „Entsorgungsprodukt“.
Bei allen Schwierigkeiten ist es umso wichtiger, nach innen, aber vor allem auch nach außen hin aktiv die Kompetenz und Stärke einer funktionierenden Forst- und Holzwirtschaft bewusst zu machen. Gleichzeitig ist auch klarzustellen, dass unser Wald im Hinblick auf die Biodiversität bei den Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern ebenso in guten Händen ist wie der Rohstoff Holz in der gesamten Wertschöpfungskette. Nur eine aktive Waldbewirtschaftung und Holzverwendung tragen effektiv zum Klimaschutz bei.
Waldbauerntage 2024
- Eröffnung und Begrüßung: LK-Präsident Siegfried Huber
- Forst- und interessenpolitischer Lagebericht: Forstausschuss-Obmann Dipl.-Ing. Walter Hochsteiner
- Holzmarktbericht 2023/2024, Fachverband der Sägeindustrie: Dipl.-Ing. Markus Honsig-Erlenburg und Jürgen Winkler (Hasslacher Hermagor); Christian Scharf (Stora Enso); Dipl.-Ing. Markus Schmölzer (Hasslacher Norica Timber)
- Ergänzende Marktberichte und Diskussion
- Situationsbericht der Bezirksforstinspektion, Leiter der jeweiligen Bezirksforstinspektion
- Forstliche Fachinformationen, Forstgesetznovelle: Dr. Elisabeth Schaschl, Leiterin des Forstreferates der LK Kärnten
- Abschlussdiskussion
- Moderation: Außenstellenleiter der Landwirtschaftskammer Kärnten
Termine
- 31. Jänner (Mittwoch)
Wolfsberg:, LFS St. Andrä, 9 Uhr, - 1. Februar (Donnerstag)
Kötschach: GH Engl, Kötschach, 9 Uhr
Hermagor: GH Hillepold; Postran/Hermagor, 14 Uhr - 5. Februar (Montag)
Spittal/Drau: Bildungszentrum Litzlhof, 9 Uhr
Villach: LFS Stiegerhof, Gödersdorf, 14 Uhr - 6. Februar (Dienstag),
St. Veit/Glan: LFS Althofen, 9 Uhr
Feldkirchen: GH Gfrerer-Lipp, Nadling, 14 Uhr - 8. Februar (Donnerstag)
Völkermarkt: LFS Goldbrunnhof, 9 Uhr
Klagenfurt: GH Plasch, Ressnig/Ferlach, 14 Uhr