Österreichischer Gartenbau tagte in Kärnten
Im Rahmen des Fachtages unter dem Motto „Biodiversität – Chancen und Lösungen für den Gartenbau“ konnten der Obmann der Kärntner Gärtner Peter Schilcher und Margarita Messner-Fritzl (Obfrau FGG) über 100 Teilnehmer aus ganz Österreich begrüßen.
Klaus Körber von der LWG Veitshöchheim stellte launig zahlreiche Pflanzen, die einen hohen Wert hinsichtlich Pollen und Nektargehalt vorweisen können und somit einen wichtigen Beitrag hinsichtlich Förderung und Erhalt der Biodiversität in Gärten und öffentlichen Räumen liefern, vor. Der Reigen spannt sich vom winterblühenden Schneeball im Februar bis März, einer Gruppe von Ahorn, Berberitze und Quitte im April, Blauglockenbaum, Trompetenbaum, Kletterhortensie im Mai, Essigbaum, Rosen, Lavendel, Johanniskraut im Juni bis zu Efeu, Bartblume und Mönchspfeffer im Juli bis September. Neben Pollen und Nektar bieten die Gehölze auch Beeren und Samen für das gefiederte Volk.
Eva Maria Geiger leitet den Arbeitsbereich Produktqualität und Pflanzengesundheit an der LWG Veitshöchheim und beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit der „Insektentauglichkeit“ von Sommerblumen. Weiters liegt ihr Fokus auf dem Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln und der Reduktion von Torf im Erwerbs- und Freizeitgartenbau.
Marianne Scheu-Helgert von der Bayrischen Gartenakademie brachte den Teilnehmern an Hand der „Sinus Milieu“-Studie nahe, welche Bedürfnisse und Erwartungen Kunden an direkt absetzende Gartenbaubetriebe haben. Besonders in den letzten Jahren standen dabei der Wunsch nach mehr Vielfalt im Garten und immer stärker die Ertüchtigung der Wohn- und Nutzgärten für den Klimawandel im Fokus.
Christian Kornherr von der LK Niederösterreich beschäftigt sich seit 2020 mit dem Trend des „gepflanztes Bienenbeet“. Um die Umsetzungsmöglichkeit und den Habitus vor Ort beurteilen zu können, wurde im Innenhof des Stiftes eine Beispielspflanzung angelegt. Der Vorteil gegenüber den gesäten Blumenwiesen liegt im Vegetationsvorsprung der Pflanzen und somit in einem geringeren Beikrautdruck. Blühende Pflanzen zeigen sich von Mitte Mai bis zum ersten Frost, und Beobachtungen an 22 Standorten in Niederösterreich mit unterschiedlichen klimatischen Voraussetzungen demonstrierten 2022 einen sehr guten Beflug von Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und anderen Insekten. Die Produktion erfolgt als „Convenience“-Produkt, d. h., der Endkunde erwirbt Pflanzen in einer Platte zu 28 Stück, die bereits eine große Sortenvielfalt aufweist. Im Abstand von 20 cm im losen Verbund gepflanzt, ergibt sich von Mai bis Oktober ein buntes Bild mit Salvien, Ringelblumen, Verbenen, Zinnien, Sonnenblumen, Chrysanthemen, Löwenmaul und vielen mehr.
Der österreichische Gartenbau steht für Versorgungssicherheit, Regionalität, Arbeitsplätze und Ausbildung. Im Zuge der Gremialsitzungen wurde darauf hingewiesen, dass diese Parameter auf Grund der steigenden Energiekosten und der damit verbundenen Produktionskosten massiv gefährdet sind. Aber auch die politische Forderung nach Torffreiheit/Torfreduktion in der Produktion stellt den Gartenbau vor große Herausforderungen. Derzeit gibt es keine Ersatzstoffe in ausreichender Menge und Qualität.
Eine Erfolgsgeschichte ist die Gründung des Blumenmarketing Austria (2009). In Kooperation mit den Ländern und der AMA Marketing werden hier imagebildende Maßnahmen für direkt absetzende Gartenbaubetriebe koordiniert. Aktionen wie Schule in der Gärtnerei (Gewinner des TASPO Awards), Gemüse des Jahres, Gartenpflanze des Jahres, Tag des Nützlings sowie das Kundenmagazin „Beetgeflüster“ werden gemeinsam entwickelt und auf Landesebene umgesetzt bzw. verstärkt.
Den feierlichen Ausklang fand die 76. Bundesgartenbautagung mit dem Galaabend des österreichischen Gartenbaus in der Blumenhalle St. Veit/Glan. „Regionale Versorgungssicherheit ist ein Gebot der Stunde“, meinte Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser. Er sei stolz auf die Leistungen des Kärntner Gartenbaus. Die Kärntner Blumenolympiade trage seit 25 Jahren wesentlich zum Aufblühen Kärntens bei. Landesrat Martin Gruber freute sich über die starke Präsenz des Kärntner Gartenbaus und seine Innovationsfreudigkeit. Regionalität und Saisonalität würden gelebt, aber auch hinsichtlich umweltfreundlicher Produktion sei der Gartenbau Vorreiter. Der Einsatz von Nützlingen und Pflanzenstärkungsmitteln bedarf großen Fachwissens. Hier unterstützt das Agrarreferat des Landes Kärnten in Kooperation mit der LK Kärnten im Rahmen des Beratungsringes. Begeistert zeigte Gruber sich auch von „Frida Fröhlich“, der Blume des Jahres 2022. Der Hausherr der Blumenhalle, Bürgermeister Ing. Martin Kulmer, weist auf die lange Tradition einer floralen Gestaltung in St. Veit hin. Ob am Hauptplatz oder in den umliegenden Parkanlagen – es gibt immer eine ansprechende Wechselflorbepflanzung.
„Der Klimawandel und die dahingehenden Veränderungen stellen auch den Gartenbau vor große Herausforderungen“, ist Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung, überzeugt. Neben den Witterungsereignissen wie Sturm und Hagel sind auch neue Krankheitserreger für bestimmte Kulturen eine große Bedrohung. Hier hat die Österreichischen Hagelversicherung gemeinsam mit dem Bundesverband der österreichischen Gärtner Lösungen erarbeitet.
„Meine Söhne haben beide eine gartenbauliche Ausbildung absolviert“, sagte Ulrike Jezik-Osterbauer, Präsidentin des Bundesverbandes der Österreichischen Gärtner. „Gärtner zu sein ist ein schöner, erfüllender und sinnstiftender Beruf, und ich werde mich mit aller Kraft für entsprechende Rahmenbedingungen einsetzen, damit diese Sparte weiterhin in eine blumige Zukunft blicken kann.
Blumen und Pflanzen sind heiß begehrt – auch vom Lebensmitteleinzelhandel als Frequenzbringer. Gemeinsame imagebildende Maßnahmen sind für die Kärntner Gärtner essenziell. „Die LK Kärnten bemüht sich gemeinsam mit dem Land Kärnten um optimale Unterstützung in personeller und finanzieller Form“, sagte LK-Präsident Siegfried Huber.
Eine Ausweitung der Beratungsringleistung mit Fokus auf Torfreduktion und der damit verbundenen Umstellung in der Produktion ist in Verhandlung.
Klaus Körber von der LWG Veitshöchheim stellte launig zahlreiche Pflanzen, die einen hohen Wert hinsichtlich Pollen und Nektargehalt vorweisen können und somit einen wichtigen Beitrag hinsichtlich Förderung und Erhalt der Biodiversität in Gärten und öffentlichen Räumen liefern, vor. Der Reigen spannt sich vom winterblühenden Schneeball im Februar bis März, einer Gruppe von Ahorn, Berberitze und Quitte im April, Blauglockenbaum, Trompetenbaum, Kletterhortensie im Mai, Essigbaum, Rosen, Lavendel, Johanniskraut im Juni bis zu Efeu, Bartblume und Mönchspfeffer im Juli bis September. Neben Pollen und Nektar bieten die Gehölze auch Beeren und Samen für das gefiederte Volk.
Eva Maria Geiger leitet den Arbeitsbereich Produktqualität und Pflanzengesundheit an der LWG Veitshöchheim und beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit der „Insektentauglichkeit“ von Sommerblumen. Weiters liegt ihr Fokus auf dem Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln und der Reduktion von Torf im Erwerbs- und Freizeitgartenbau.
Marianne Scheu-Helgert von der Bayrischen Gartenakademie brachte den Teilnehmern an Hand der „Sinus Milieu“-Studie nahe, welche Bedürfnisse und Erwartungen Kunden an direkt absetzende Gartenbaubetriebe haben. Besonders in den letzten Jahren standen dabei der Wunsch nach mehr Vielfalt im Garten und immer stärker die Ertüchtigung der Wohn- und Nutzgärten für den Klimawandel im Fokus.
Christian Kornherr von der LK Niederösterreich beschäftigt sich seit 2020 mit dem Trend des „gepflanztes Bienenbeet“. Um die Umsetzungsmöglichkeit und den Habitus vor Ort beurteilen zu können, wurde im Innenhof des Stiftes eine Beispielspflanzung angelegt. Der Vorteil gegenüber den gesäten Blumenwiesen liegt im Vegetationsvorsprung der Pflanzen und somit in einem geringeren Beikrautdruck. Blühende Pflanzen zeigen sich von Mitte Mai bis zum ersten Frost, und Beobachtungen an 22 Standorten in Niederösterreich mit unterschiedlichen klimatischen Voraussetzungen demonstrierten 2022 einen sehr guten Beflug von Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und anderen Insekten. Die Produktion erfolgt als „Convenience“-Produkt, d. h., der Endkunde erwirbt Pflanzen in einer Platte zu 28 Stück, die bereits eine große Sortenvielfalt aufweist. Im Abstand von 20 cm im losen Verbund gepflanzt, ergibt sich von Mai bis Oktober ein buntes Bild mit Salvien, Ringelblumen, Verbenen, Zinnien, Sonnenblumen, Chrysanthemen, Löwenmaul und vielen mehr.
Der österreichische Gartenbau steht für Versorgungssicherheit, Regionalität, Arbeitsplätze und Ausbildung. Im Zuge der Gremialsitzungen wurde darauf hingewiesen, dass diese Parameter auf Grund der steigenden Energiekosten und der damit verbundenen Produktionskosten massiv gefährdet sind. Aber auch die politische Forderung nach Torffreiheit/Torfreduktion in der Produktion stellt den Gartenbau vor große Herausforderungen. Derzeit gibt es keine Ersatzstoffe in ausreichender Menge und Qualität.
Eine Erfolgsgeschichte ist die Gründung des Blumenmarketing Austria (2009). In Kooperation mit den Ländern und der AMA Marketing werden hier imagebildende Maßnahmen für direkt absetzende Gartenbaubetriebe koordiniert. Aktionen wie Schule in der Gärtnerei (Gewinner des TASPO Awards), Gemüse des Jahres, Gartenpflanze des Jahres, Tag des Nützlings sowie das Kundenmagazin „Beetgeflüster“ werden gemeinsam entwickelt und auf Landesebene umgesetzt bzw. verstärkt.
Den feierlichen Ausklang fand die 76. Bundesgartenbautagung mit dem Galaabend des österreichischen Gartenbaus in der Blumenhalle St. Veit/Glan. „Regionale Versorgungssicherheit ist ein Gebot der Stunde“, meinte Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser. Er sei stolz auf die Leistungen des Kärntner Gartenbaus. Die Kärntner Blumenolympiade trage seit 25 Jahren wesentlich zum Aufblühen Kärntens bei. Landesrat Martin Gruber freute sich über die starke Präsenz des Kärntner Gartenbaus und seine Innovationsfreudigkeit. Regionalität und Saisonalität würden gelebt, aber auch hinsichtlich umweltfreundlicher Produktion sei der Gartenbau Vorreiter. Der Einsatz von Nützlingen und Pflanzenstärkungsmitteln bedarf großen Fachwissens. Hier unterstützt das Agrarreferat des Landes Kärnten in Kooperation mit der LK Kärnten im Rahmen des Beratungsringes. Begeistert zeigte Gruber sich auch von „Frida Fröhlich“, der Blume des Jahres 2022. Der Hausherr der Blumenhalle, Bürgermeister Ing. Martin Kulmer, weist auf die lange Tradition einer floralen Gestaltung in St. Veit hin. Ob am Hauptplatz oder in den umliegenden Parkanlagen – es gibt immer eine ansprechende Wechselflorbepflanzung.
„Der Klimawandel und die dahingehenden Veränderungen stellen auch den Gartenbau vor große Herausforderungen“, ist Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung, überzeugt. Neben den Witterungsereignissen wie Sturm und Hagel sind auch neue Krankheitserreger für bestimmte Kulturen eine große Bedrohung. Hier hat die Österreichischen Hagelversicherung gemeinsam mit dem Bundesverband der österreichischen Gärtner Lösungen erarbeitet.
„Meine Söhne haben beide eine gartenbauliche Ausbildung absolviert“, sagte Ulrike Jezik-Osterbauer, Präsidentin des Bundesverbandes der Österreichischen Gärtner. „Gärtner zu sein ist ein schöner, erfüllender und sinnstiftender Beruf, und ich werde mich mit aller Kraft für entsprechende Rahmenbedingungen einsetzen, damit diese Sparte weiterhin in eine blumige Zukunft blicken kann.
Blumen und Pflanzen sind heiß begehrt – auch vom Lebensmitteleinzelhandel als Frequenzbringer. Gemeinsame imagebildende Maßnahmen sind für die Kärntner Gärtner essenziell. „Die LK Kärnten bemüht sich gemeinsam mit dem Land Kärnten um optimale Unterstützung in personeller und finanzieller Form“, sagte LK-Präsident Siegfried Huber.
Eine Ausweitung der Beratungsringleistung mit Fokus auf Torfreduktion und der damit verbundenen Umstellung in der Produktion ist in Verhandlung.
Ehrungen
Dipl.-Ing. Angelika Grienschgl, ehemalige Leiterin des Gartenbaureferates der LK Steiermark, hat sich intensiv mit den Förderungen für den Gartenbau auseinandergesetzt. Durch die Arbeit mit den Gärtnern an den Anträgen für die Investitionsförderungen und bei den Betriebskonzepten hat sie einen sehr guten Überblick über die technische und betriebswirtschaftliche Lage im Gartenbau erhalten und dieses Wissen bei österreichweiten Themen wie den Diskussionen zur Gemeinsamen Agrarpolitik oder zu Einheitswerten eingebracht. Als Dankeschön erhielt sie das Ehrenzeichen in Gold des Bundesverbandes der österreichischen Gärtner.
Mag. Johannes Frey, langjähriger Mitarbeiter bei der österreichischen Hagelversicherung, hatte immer ein offenes Ohr für die Probleme im Gartenbau. In den letzten 14 Jahren war er Ansprechpartner für die elementarsten Fragen im Leben: Hagel, Sturm, Überschwemmungen und Trockenheit. Wenn neue Probleme auf den Gartenbau zugekommen sind, wurden gemeinsam Lösungen gefunden. Präsidentin Uli Jezik-Osterbauer und Geschäftsführer Dipl.-Ing. Karin Lorenzi bedankten sich und überreichten das Ehrenzeichen in Silber des Bundesverbandes der österreichischen Gärtner.
Standing Ovations erntete ÖR Bernhard Wastl für seinen jahrzehntelangen Einsatz im österreichischen Gartenbau auf Bundes- und Landesebene. Er zeichnet sich durch starke Loyalität aus. Der Berufsstand im Bundesland und das Ansehen des Bundesverbandes sind ihm sehr wichtig. Ein harmonisches Miteinander war sein Arbeitsstil, wobei er auch oft mahnende Worte einbrachte und ihm besonders die kleinen Endverkaufsbetriebe am Herzen lagen. Das Präsidium des Bundesverbandes ernannte ÖR Bernhard Wastl zum Ehrenpräsidenten des Bundesverbandes der österreichischen Gärtner auf Lebenszeit.