Betriebsreportage: Tipps zur perfekten Fahrspur
"Ich steige heuer in die mechanische Unkrautbekämpfung bei Mais ein, weil ich Pflanzenschutzmittel einsparen möchte“, erklärt Josef Pfeffer. "Und exakt gesäte Maisreihen machen das Hacken einfacher und liefern ein besseres Ergebnis.“ Schon bei der Aussaat gerader Reihen hat er heuer nicht nur seinem Können, seiner Erfahrung und dem Lenksystem am Traktor allein vertraut. "Ich will das, was ich mache, effizient machen“, betont Pfeffer, der deshalb im Vorjahr einen Case Maxxum 150 gekauft hat. Der Traktor ist bereits werkseitig mit einem satellitengestützten Lenksystem mit Vorgewendemanagement und Hangausgleich ausgestattet. Über Lenkwinkelsensoren in der Vorderradlenkung bringt das Lenksystem den Traktor und das Anbaugerät schneller in die richtige Spur - je mehr Sensoren, desto genauer. Das Vorgewendemanagement aktiviert beim Traktor und bei der Maschine alle von Pfeffer einprogrammierten Funktionen in der richtigen Reihenfolge, sobald der Traktor die von Pfeffer im System festgelegte Auslöselinie am Acker erreicht hat.
Wenden überflüssig
Vorab einprogrammiert hat er zum Beispiel, wo sich auf dem Maisfeld die Auslöselinien für das Heben und Senken des Hubwerks befinden und wo hydraulische Zusatzsteuergeräte ab- und zugeschaltet werden. "Für den Anfang habe ich mir dafür eine einfache Fläche ausgesucht“, erklärt der Ackerbauer. Er hat den Traktor so programmiert, dass dieser mit einer sechsreihigen Säkombi nach der ersten Überfahrt zwei Fahrspuren auslässt und bei der dritten wieder ansetzt. Automatisch findet der Traktor die noch fehlenden Spuren und erledigt die Aussaat ohne aufwendige Wendemanöver. "Damit erspare ich mir nicht nur Bodenverdichtungen am Feldrand, sondern auch Zeit, weil ich in einem Zug durchfahren kann, ohne schalten zu müssen“, begründet Pfeffer, der die Zeitersparnis mit rund 15 bis 20% angibt. Die Arbeit ist weniger ermüdend, speziell bei schlechten Sichtverhältnissen, weil der Traktor ohnehin der programmierten Spur exakt folgt und Reihe für Reihe perfekt anlegt. Das vergrößert auch beim Herbstanbau das Arbeitszeitfenster. Und das Beste: Einmal programmiert, findet das System die Reihen bei jeder Überfahrt wieder - praktisch für jede weitere Arbeit am Feld.
Genug Zeit investieren
Der Lenkautomat besitzt viele Einstellmöglichkeiten. "Dafür ist eine Einschulung unbedingt notwendig, aber trotzdem zu wenig“, gibt Pfeffer zu bedenken. "Man muss sich laufend mit dem System beschäftigen und sich dafür Zeit nehmen, wenn man es effizient nutzen will.“ Auch an manchem Sonntagnachmittag ist ihm spontan eine Einstellung eingefallen, die er sofort ausprobieren musste. Mit vielen Probeläufen am Hof und auf einem kleinen, eigens dafür vorgesehenen Feld hat er rund 50 Betriebsstunden in die Probephase investiert.
Für jedes neue Programm und für jedes Update hat er die Videoschulung des Herstellers absolviert. "Dann konnte ich unserem Firmenberater gezielt Fragen stellen“, erklärt Pfeffer, der mit seinen 15-jährigen Söhnen Jonas und Jakob mittlerweile zu den Profis in Sachen Lenksystem zählt.
Für jedes neue Programm und für jedes Update hat er die Videoschulung des Herstellers absolviert. "Dann konnte ich unserem Firmenberater gezielt Fragen stellen“, erklärt Pfeffer, der mit seinen 15-jährigen Söhnen Jonas und Jakob mittlerweile zu den Profis in Sachen Lenksystem zählt.
Feldgrenzen einrichten
Trotzdem mussten sie beim ersten Feldeinsatz entdecken, dass ein automatisches Lenksystem den Traktor nicht automatisch auf die richtige Spur bringt. "Das System hat die Feldgrenzen nicht genau übernommen, obwohl wir diese sorgfältig abgefahren sind“, berichtet Pfeffer. "Die Spurabweichung sieht man schon während der Fahrt, weil Führerkabine und Antenne wackeln - umso mehr, je schneller man fährt.“
Auf der Suche nach Möglichkeiten, diesen Faktor einfach und kostengünstig auszuschalten, hat Pfeffer das Beratungsangebot der LK NÖ zur Fahrspurplanung entdeckt und LK-Berater Stefan Polly angerufen. Noch im Dezember des Vorjahres legte ihm Polly eine Angebotsabschätzung anhand der AMA-Daten vor. Pfeffer hat im Vorfeld überprüft, ob die Feldgrenzen in der Natur genau ersichtlich und gekennzeichnet sind, damit die Erhebung reibungslos läuft.
"Im Jänner ist Stefan Polly mit einem RTK-Messstab gemeinsam mit mir die Bearbeitungsgrenzen abgegangen“, berichtet Pfeffer. Dabei hat Polly die Eckpunkte aufgenommen und bei Kurven alle drei Meter einen Punkt gesetzt, damit sich eine schöne Kontur für die optimale Bearbeitungsgrenze ergibt. Pfeffer legte für jedes Feldstück einen Namen fest, mit dem es später im Traktorterminal zu finden ist. Auch das dazugehörige, verortete Vorgewende und die Referenzspurlinie bekamen gleich am Feld einen Namen, damit Polly sie im Büro sofort richtig benennen konnte. Anhand der Referenzspurlinie erzeugt die Software am Traktor die übrigen Spurlinien.
Auf der Suche nach Möglichkeiten, diesen Faktor einfach und kostengünstig auszuschalten, hat Pfeffer das Beratungsangebot der LK NÖ zur Fahrspurplanung entdeckt und LK-Berater Stefan Polly angerufen. Noch im Dezember des Vorjahres legte ihm Polly eine Angebotsabschätzung anhand der AMA-Daten vor. Pfeffer hat im Vorfeld überprüft, ob die Feldgrenzen in der Natur genau ersichtlich und gekennzeichnet sind, damit die Erhebung reibungslos läuft.
"Im Jänner ist Stefan Polly mit einem RTK-Messstab gemeinsam mit mir die Bearbeitungsgrenzen abgegangen“, berichtet Pfeffer. Dabei hat Polly die Eckpunkte aufgenommen und bei Kurven alle drei Meter einen Punkt gesetzt, damit sich eine schöne Kontur für die optimale Bearbeitungsgrenze ergibt. Pfeffer legte für jedes Feldstück einen Namen fest, mit dem es später im Traktorterminal zu finden ist. Auch das dazugehörige, verortete Vorgewende und die Referenzspurlinie bekamen gleich am Feld einen Namen, damit Polly sie im Büro sofort richtig benennen konnte. Anhand der Referenzspurlinie erzeugt die Software am Traktor die übrigen Spurlinien.
Perfekter Ackerstart
"Von den Daten, die wir am Feld erhoben haben, bearbeiten wir jene im Nachhinein, die der Landwirt mit dem Traktor nur schwer oder unmöglich erfassen kann“, erklärt Polly. Bei Josef Pfeffer hat er zum Beispiel einen vier Meter breiten Feldweg im System angelegt, an dem sich die Spurlinien der angrenzenden Felder orientieren. Mitten in einem anderen Feld störte eine Böschung die lückenlose Überfahrt mit dem Lenkautomat. Hier hat Polly das Feld im Programm in Schläge geteilt. Davon führt einer links und einer rechts an der Böschung vorbei mit den entsprechend angepassten Spurlinien.
Die im Büro durchgeführten Korrekturen hat er anschließend ins Pfeffersche Lenksystem am Traktor eingespielt. "Jetzt fahren wir aufs Feld und das System funktioniert auf Anhieb auf 2,5 Zentimeter genau“, freut sich der Ackerbauer. "Jetzt wähle ich per Fingertipp den Namen des Feldes, des Bearbeitungsgerätes und der Spurlinie aus und ich kann sofort beginnen.“ Voraussetzung dafür ist, dass der Empfänger am Traktordach flächendeckend Empfang hat. Pfeffer nutzt dafür eine SIM-Karte von A1. Alternativ wäre eine Multi-SIM-Karte möglich, die das Netz mit dem jeweils besten Empfang wählt.
Die im Büro durchgeführten Korrekturen hat er anschließend ins Pfeffersche Lenksystem am Traktor eingespielt. "Jetzt fahren wir aufs Feld und das System funktioniert auf Anhieb auf 2,5 Zentimeter genau“, freut sich der Ackerbauer. "Jetzt wähle ich per Fingertipp den Namen des Feldes, des Bearbeitungsgerätes und der Spurlinie aus und ich kann sofort beginnen.“ Voraussetzung dafür ist, dass der Empfänger am Traktordach flächendeckend Empfang hat. Pfeffer nutzt dafür eine SIM-Karte von A1. Alternativ wäre eine Multi-SIM-Karte möglich, die das Netz mit dem jeweils besten Empfang wählt.
Für alle Marken
Pfeffer hat für die LK Fahrspurplanung auf 25 Hektar Acker 260 Euro inklusive Hofpauschale bezahlt. "Dieses Preis-Leistungsverhältnis ist für mich als Landwirt vollkommen in Ordnung“, betont der Ackerbauer. Sollten wieder Änderungen notwendig sein, kann Stefan Polly sie jederzeit einspielen, zum Beispiel, wenn sich Grenzen verschieben oder Pfeffer seinen Traktor tauscht. "Auch wenn sich Traktormarke und Lenksystem ändern, können wir wieder eine Importdatei, basierend auf den bereits erhobenen Felddaten, einspielen“, betont Polly. "Damit ist der Landwirt vom Hersteller unabhängig.“