12.11.2020 |
von Dipl.-Ing. Mag. Bernhard Rebernig
Zukunftsfrage Klimawandel!
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Mit einem Workshop des Expertenrates ist Anfang Oktober der Startschuss für den Prozess „Zukunft Land- und Forstwirtschaft Kärnten – Perspektiven für 2030“ (siehe Kärntner Bauer Nr. 42 vom 16. Oktober) gefallen. Im Rahmen des Workshops haben sich die Expertinnen und Experten vor allem damit auseinandergesetzt, welchen Herausforderungen Kärntens Bäuerinnen und Bauern in den nächsten zehn Jahren ins Gesicht sehen müssen.
Vom Expertenrat wurden dabei unter anderem der Klimawandel und seine Folgen als eine der zentralen Zukunftsfragen identifiziert. Denn die Kärntner Land- und Forstwirtschaft ist massiv betroffen, wie Studien z. B. der ZAMG zeigen:
Die Niederschlagsverteilung verändert sich: Starkregen-Ereignisse werden häufiger, diese betreffen vor allem den Westen und Süden des Landes.
Für Kärnten ist vor diesem Hintergrund mit zunehmenden Unwetterschäden an landwirtschaftlichen Kulturen, im Wald und an der Infrastruktur im ländlichen Raum zu rechnen. Auch die Abschwemmung von Humus droht ein zunehmendes Problem zu werden. Durch die höheren Temperaturen kommt es vor allem im Ackerbau zum Auftreten neuer Krankheiten und Schädlinge.
Vom Expertenrat wurden dabei unter anderem der Klimawandel und seine Folgen als eine der zentralen Zukunftsfragen identifiziert. Denn die Kärntner Land- und Forstwirtschaft ist massiv betroffen, wie Studien z. B. der ZAMG zeigen:
- Mit plus 1,6 °C bis Mitte des Jahrhunderts wird die Klimaerwärmung doppelt so hoch ausfallen wie im globalen Durchschnitt.
- Die Vegetationszeit verlängert sich um ca. 15 bis 20 Tage.
- Die Anzahl der Hitzetage steigt, die Häufigkeit und Heftigkeit von Unwettern wird weiter zunehmen.
- Trockenheit, Dürre und Wasserknappheit werden vor allem in den Bezirken Klagenfurt, Wolfsberg, Völkermarkt und zum Teil St. Veit massiv zunehmen.
Die Niederschlagsverteilung verändert sich: Starkregen-Ereignisse werden häufiger, diese betreffen vor allem den Westen und Süden des Landes.
Für Kärnten ist vor diesem Hintergrund mit zunehmenden Unwetterschäden an landwirtschaftlichen Kulturen, im Wald und an der Infrastruktur im ländlichen Raum zu rechnen. Auch die Abschwemmung von Humus droht ein zunehmendes Problem zu werden. Durch die höheren Temperaturen kommt es vor allem im Ackerbau zum Auftreten neuer Krankheiten und Schädlinge.
Klimakiller Landwirtschaft?
Obwohl hauptbetroffen, gerät die Landwirtschaft in der Klima-Diskussion selbst oft ins Kreuzfeuer der Kritik. Zu Unrecht, zumindest was den heimischen Agrarsektor betrifft. Zwar ist die Landwirtschaft weltweit für rund ein Viertel aller Treibhausgase (THG) verantwortlich, in Österreich beträgt dieser Anteil jedoch nur rund zehn Prozent. Der heimische Agrarsektor hat darüber hinaus seine Treibhausgasemissionen seit 1990 um rund 14 % reduziert, während diese z. B. im Verkehrssektor im gleichen Zeitraum um mehr als 70 % zugenommen haben (siehe Graphik). Im Jahr 2019 hat die Landwirtschaft die THG-Emissionen abermals um 1,3 % gesenkt, die Gesamtemissionen Österreichs sind hingegen um rund 1,8 % gestiegen.
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Klimaretter Landwirtschaft!
Angesichts dieser Entwicklung verwundert es nicht, dass die EU-Kommission Österreichs Lebensmitteln die beste Treibhausgasbilanz Europas attestiert. In keinem anderen Land Europas wird pro produziertem Kilogramm Fleisch, Milch oder Eier weniger CO2 emittiert als in Österreich (siehe Tabelle). Je mehr heimische Lebensmittel also im privaten Bereich, der Gastronomie etc. eingesetzt werden, desto besser für den Klimaschutz.
Klimawandel – was tun?
Tatsache ist, dass die Land- und Forstwirtschaft wie kein anderer Wirtschaftssektor von den Folgen des Klimawandels betroffen ist. Was also tun, um sich darauf vorzubereiten? Aktuell werden dazu im Rahmen des Zukunftsprozesses „Zukunft Land- und Forstwirtschaft Kärnten – Perspektiven 2030“ Experten-Interviews geführt, die Antworten geben sollen.
Klar ist: Da sich der Klimawandel nicht mehr vollständig aufhalten lässt, sind Anpassungsmaßnahmen notwendig (z. B. Risikoabsicherung, Bewässerung, klimafitte Sorten etc.). Ebenso gilt es, den Dialog mit der Gesellschaft aktiv zu führen, denn die Bäuerinnen und Bauern sind nicht schuld am Klimawandel, sie sind Teil der Lösung. Der verstärkte Einsatz heimischer Lebensmittel und des klimafreundlichen Rohstoffes Holz sind weitere Ansatzpunkte. Auch das CO2-Bindungspotenzial der heimischen Böden darf nicht außer Acht gelassen werden. Denn jede Tonne zusätzlicher Humus im Boden entzieht der Atmosphäre dauerhaft rund 1,8 t CO2. Eine Leistung der heimischen Land- und Forstwirtschaft, die derzeit nur unzureichend abgegolten wird.
Klar ist: Da sich der Klimawandel nicht mehr vollständig aufhalten lässt, sind Anpassungsmaßnahmen notwendig (z. B. Risikoabsicherung, Bewässerung, klimafitte Sorten etc.). Ebenso gilt es, den Dialog mit der Gesellschaft aktiv zu führen, denn die Bäuerinnen und Bauern sind nicht schuld am Klimawandel, sie sind Teil der Lösung. Der verstärkte Einsatz heimischer Lebensmittel und des klimafreundlichen Rohstoffes Holz sind weitere Ansatzpunkte. Auch das CO2-Bindungspotenzial der heimischen Böden darf nicht außer Acht gelassen werden. Denn jede Tonne zusätzlicher Humus im Boden entzieht der Atmosphäre dauerhaft rund 1,8 t CO2. Eine Leistung der heimischen Land- und Forstwirtschaft, die derzeit nur unzureichend abgegolten wird.
Perspektiven für 2030
Ziel des von der LK Kärnten initiierten Prozesses ist es, ein Zukunftsbild für die Land- und Forstwirtschaft in Kärnten für die nächsten 10 Jahre zu erarbeiten.
Der Fokus liegt auf den Chancen und Perspektiven, die trotz aller Herausforderungen genützt werden sollen.
Die Entwicklung des Zukunftsbildes erfolgt unter Einbindung aller Bäuerinnen und Bauern, der Hofübernehmer und von Expertinnen und Experten des Agrar- und Forstsektors.
Derzeit laufen Experten-Interviews zu ausgewählten Herausforderungen der Zukunft (Klimawandel, Wettbewerb, Dialog mit der Gesellschaft).
Ab Jänner 2021 sind die Kärntner Bäuerinnen und Bauern mittels Umfrage am Wort.
Der Fokus liegt auf den Chancen und Perspektiven, die trotz aller Herausforderungen genützt werden sollen.
Die Entwicklung des Zukunftsbildes erfolgt unter Einbindung aller Bäuerinnen und Bauern, der Hofübernehmer und von Expertinnen und Experten des Agrar- und Forstsektors.
Derzeit laufen Experten-Interviews zu ausgewählten Herausforderungen der Zukunft (Klimawandel, Wettbewerb, Dialog mit der Gesellschaft).
Ab Jänner 2021 sind die Kärntner Bäuerinnen und Bauern mittels Umfrage am Wort.