Zeit für den Winterschnitt
Gleichgewicht zwischen Zuwachs und Ertrag
Der Instandhaltungsschnitt hat das Ziel, ein Gleichgewicht zwischen Zuwachs und Ertrag herzustellen bzw. zu erhalten. Abgetragenes Fruchtholz, welches stark hängt, wird ausgelichtet, zu dicht stehende, sich kreuzende und ins Kroneninnere wachsende Triebe werden entnommen.
Fruchtholz und Holztriebe
Fruchtholz bildet sich vor allem auf flach stehenden Ästen, während Holztriebe steiler stehen. Bildet ein Obstbaum fast nur noch Fruchttriebe aus, so wird er rasch vergreisen. Dem muss man durch den Schnitt entgegenwirken. Die Qualität des Fruchtholzes unter der Waagrechten nimmt stark ab, da die Versorgung mit Nährstoffen gebremst verläuft. Die Folge sind kleinere, weniger schmackhafte Früchte. Die Fruchtqualität ist am besten bei Fruchtästen über der Waagrechten bei einem Winkel von ca. 30 bis 45 Grad. Die für die Kronenerneuerung notwendigen Holztriebe fördert man dadurch, dass man auf eine steiler stehende, nach außen weisende Verzweigung ableitet.
Verjüngen
Bei alten, länger nicht geschnittenen Bäumen geht es darum, generell die Neutriebbildung zu stärken. Wesentlich ist es, größere Eingriffe mit der Säge immer zuerst durchzuführen und dann erst mit der Baumschere Feinarbeiten auszuführen. Als Faustregel gilt, dass man in einem Jahr maximal um ein Drittel des Kronenvolumens reduzieren soll, um das physiologische Gleichgewicht nicht zu stören.