Vom Traktor auf die Bühne
Als der Bauer bei meinem ersten Besuch vor einigen Jahren flott vom Traktor sprang, kam er mir irgendwie bekannt vor. Obwohl ich genau wusste, ihn noch nie getroffen zu haben. Im Gespräch löste sich das Rätsel in wenigen Minuten: Gerhard Hintermann steht seit nunmehr 35 Jahren als Opernchorsänger in unzähligen Produktionen auf der Bühne des Stadttheaters Klagenfurt. Und dieses Mal erzählt er mir auch, wie es dazu gekommen ist.
Wie das in Kärnten so ist, hatte Gerhard schon als Jugendlicher in Chören gesungen. Ehe er mehr oder weniger zufällig einen Stimmbildungskurs besuchte, hatte der Landwirt noch nie eine Opern- oder Operettenaufführung gesehen. Der damalige Jungbauer hatte Zimmermann gelernt und auch in diesem Beruf gearbeitet. Seine Gesangslehrerin sagte ihm, dass man am Stadttheater einen Tenor für den Chor suche. Vorgesungen, aufgenommen, unterschrieben – der Sprung ins kalte Wasser des Showbusiness fand statt. Seit dieser Zeit fährt Gerhard jeden Tag von Vorderwinkl nach Klagenfurt zu den Theaterproben, 106 km hin und zurück. Und wenn es am Abend eine Vorstellung gibt, noch einmal hin und retour. Trotzdem ist Gerhard immer gern Bauer geblieben. So kamen in diesem „Doppelleben“ im Jahr locker bis zu 40.000 Fahrkilometer zusammen. Nach den ungefähr 260 musikalischen Produktionen, bei denen der Choropernsänger am Theater mitgewirkt hat, weiß er in der Bauernstube beim Bodner einige interessante Theatergeschichten zu erzählen.
Wie das in Kärnten so ist, hatte Gerhard schon als Jugendlicher in Chören gesungen. Ehe er mehr oder weniger zufällig einen Stimmbildungskurs besuchte, hatte der Landwirt noch nie eine Opern- oder Operettenaufführung gesehen. Der damalige Jungbauer hatte Zimmermann gelernt und auch in diesem Beruf gearbeitet. Seine Gesangslehrerin sagte ihm, dass man am Stadttheater einen Tenor für den Chor suche. Vorgesungen, aufgenommen, unterschrieben – der Sprung ins kalte Wasser des Showbusiness fand statt. Seit dieser Zeit fährt Gerhard jeden Tag von Vorderwinkl nach Klagenfurt zu den Theaterproben, 106 km hin und zurück. Und wenn es am Abend eine Vorstellung gibt, noch einmal hin und retour. Trotzdem ist Gerhard immer gern Bauer geblieben. So kamen in diesem „Doppelleben“ im Jahr locker bis zu 40.000 Fahrkilometer zusammen. Nach den ungefähr 260 musikalischen Produktionen, bei denen der Choropernsänger am Theater mitgewirkt hat, weiß er in der Bauernstube beim Bodner einige interessante Theatergeschichten zu erzählen.

Immer überzeugter Bauer geblieben
Die erste Frage nach diesem Ausflug ins Theater kann nur lauten: „Wie haben Sie es geschafft, diese anspruchsvolle Tätigkeit, die Sie seit 35 Jahren hauptberuflich verfolgen und das Leben bzw. die Arbeit als Bauer unter einen Hut zu bringen?“ Ohne zu zögern antwortet Hintermann: „Das war nur möglich, weil mir meine Frau Christa schon seit unserer Heirat anno 1982 in all den Jahrzehnten mehr als nur hilfreich, sondern auch sehr tatkräftig zur Seite steht. Sie war eine Bergbauerntochter, ein paar Bergrücken weiter südwärts oberhalb von Treffen aufgewachsen und dazu prädestiniert, von Anfang an als offizielle Betriebsführerin den Bodnerhof mit den drei hinzu gekommenen Kindern zu schupfen. Auch die Eltern Georg und Hermine haben immer noch fleißig mitgearbeitet und hatten ihre Freude, wenn wieder etwas neu entstanden ist.“
Und den zweiten günstigen Umstand für die Kombination Landwirtschaft und Theater sieht Gerhard in der Tatsache, dass es im Sommer zur Zeit der landwirtschaftlichen Arbeitsspitzen glücklicherweise Theaterferien gibt. Dass bei so viel Kunst und Vieh in einem Haus alle kräftig anpacken mussten, liegt auf der Hand. Es wurde renoviert, adaptiert und neu gebaut, und es hat sich eins zum anderen gefügt. Das ist noch immer so, zumal die Familie im Jahre 2017 aus dem Verwandtenkreis eine zweite Hofstelle, vulgo Gasser, nur wenige hundert Meter entfernt, übernommen hat. Dieser Hof wird von Sohn Wolfram gepachtet und er ist hier als Übernehmer vorgesehen.
Christa Hintermann erzählt, dass sie im Jahre 2000 mit der Vermietung begonnen hat. Das war für sie kein Problem, denn auf ihrem Herkunftshof wurden zu Sommerfrischezeiten Gäste beherbergt. Christa ist nicht nur froh, mit der Vermietung zum Familieneinkommen beizutragen, sondern ist auch leidenschaftliche Gastgeberin. Dazu sagt sie: „Durch die Gäste kommt sozusagen die große Welt von draußen auf unseren Hof. Viele interessante und tiefgehende Gespräche finden statt und den Urlauberkindern wird durch aktive Teilnahme das Leben auf einem Bauernhof näher gebracht. Oft entstehen auch langjährige, gute Freundschaften.“ Trotzdem müsse man sich immer wieder um neue Gäste bemühen, erklärt Christa weiter. Gerade die Gästeansprache sei ständig im Wandel. Sei früher hauptsächlich der persönliche Brief der Wegbereiter gewesen, seien es heute neben den E-Mails, ein professioneller Internetauftritt und verschiedene Buchungsplattformen. „Wobei sich die Plattform Urlaub am Bauernhof als Marke bestens etabliert hat und für uns unverzichtbar ist, da wir von dort die meisten Gäste bekommen.“
Und den zweiten günstigen Umstand für die Kombination Landwirtschaft und Theater sieht Gerhard in der Tatsache, dass es im Sommer zur Zeit der landwirtschaftlichen Arbeitsspitzen glücklicherweise Theaterferien gibt. Dass bei so viel Kunst und Vieh in einem Haus alle kräftig anpacken mussten, liegt auf der Hand. Es wurde renoviert, adaptiert und neu gebaut, und es hat sich eins zum anderen gefügt. Das ist noch immer so, zumal die Familie im Jahre 2017 aus dem Verwandtenkreis eine zweite Hofstelle, vulgo Gasser, nur wenige hundert Meter entfernt, übernommen hat. Dieser Hof wird von Sohn Wolfram gepachtet und er ist hier als Übernehmer vorgesehen.
Christa Hintermann erzählt, dass sie im Jahre 2000 mit der Vermietung begonnen hat. Das war für sie kein Problem, denn auf ihrem Herkunftshof wurden zu Sommerfrischezeiten Gäste beherbergt. Christa ist nicht nur froh, mit der Vermietung zum Familieneinkommen beizutragen, sondern ist auch leidenschaftliche Gastgeberin. Dazu sagt sie: „Durch die Gäste kommt sozusagen die große Welt von draußen auf unseren Hof. Viele interessante und tiefgehende Gespräche finden statt und den Urlauberkindern wird durch aktive Teilnahme das Leben auf einem Bauernhof näher gebracht. Oft entstehen auch langjährige, gute Freundschaften.“ Trotzdem müsse man sich immer wieder um neue Gäste bemühen, erklärt Christa weiter. Gerade die Gästeansprache sei ständig im Wandel. Sei früher hauptsächlich der persönliche Brief der Wegbereiter gewesen, seien es heute neben den E-Mails, ein professioneller Internetauftritt und verschiedene Buchungsplattformen. „Wobei sich die Plattform Urlaub am Bauernhof als Marke bestens etabliert hat und für uns unverzichtbar ist, da wir von dort die meisten Gäste bekommen.“

Kleiner Blick in die Zukunft
Für Bauer Gerhard war das jahrzehntelange Theaterleben sehr wichtig. Trotzdem wird er sich noch in diesem Jahr den Eintritt ins Pensionsleben gönnen. Beide, Christa und Gerhard, würden das Meiste in ihrem Leben wieder gleichmachen, vielleicht mit der Ausnahme der ersten Jahre mit Milchwirtschaft und damals sehr umfangreicher Direktvermarktung.
Beide finden, dass sie für ihre Nachfolger die Weichen richtig gestellt haben und dass diese ihren Weg, wahrscheinlich ein bisschen anders, aber hervorragend gehen werden.
Zum Abschluss wünschen sich die beiden auf der Welt generell einen schonenderen Umgang mit unseren Lebensgrundlagen, wobei Christa noch hinzufügt: „Weil in unserer begrenzten Welt kann es halt kein unbegrenztes Wachstum geben.“
Beide finden, dass sie für ihre Nachfolger die Weichen richtig gestellt haben und dass diese ihren Weg, wahrscheinlich ein bisschen anders, aber hervorragend gehen werden.
Zum Abschluss wünschen sich die beiden auf der Welt generell einen schonenderen Umgang mit unseren Lebensgrundlagen, wobei Christa noch hinzufügt: „Weil in unserer begrenzten Welt kann es halt kein unbegrenztes Wachstum geben.“
Betriebsspiegel
Familie Hintermann, vlg. Bodnerhof, Vorderwinkl 1,
9543 Arriach, Tel. 04247/81 67, www.bodnerhof-kaernten.at,
E-Mail: bodnerhofurlaub@gmail.com
- Seehöhe: 1060 m BHP: 260
- Familie: Gerhard (62) und Christa (57); Andrea (35), Tochter, landwirtschaftliche Facharbeiterin und Ewald (37) Maurer, Elektrotechniker, Übernehmerpaar mit den Kindern Helena (3 Jahre) und Sophie (6 Monate); Sohn Wolfram (30), Pächter vlg. Gasser; Hermine (85), Altbäuerin.
- Flächen (beide Anwesen): 22 ha Grünland und Hutweiden, 32 ha Wald
- Vieh: 10 Mutterkühe mit Nachzucht, insgesamt ca. 30 Rinder, zwei Pferde, Schweine, Hühner
- Urlaub am Bauernhof: zwei Ferienwohnungen und ein Ferienhaus, insgesamt 10 Betten; Vierblumenbetrieb.