16.03.2021 |
von DI Gregor Lehner
Verpflichtender Erosionsschutz bei Hanglagen
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Erosionshemmende Maßnahmen wie Mulch- bzw. Direktsaat sowie der Anbau quer zur Falllinie sind wichtige Ansätze und auch teilweise verpflichtend. Eine weitere Möglichkeit bietet eine Untersaat, welche nicht nur Erosion verhindern kann, sondern auch ungenützte Bodenfläche bei Körnermais erschließt und Nährstoffe in organische Substanz binden kann.
Ist mehr als die Hälfte des Schlages (Schlag > 0,5 ha, unabhängig von angrenzenden Gewässern) von über 18% Hangneigung betroffen, sind erosionshemmende Maßnahmen bei Mais, Ölkürbis, Sojabohne, Sonnenblumen, Kartoffel, Rübe, Feldgemüse verpflichtend (GLÖZ-5-Standard). Effektive, kostengünstige Maßnahmen wie Anbau quer zur Falllinie und Mulch- bzw. Direktsaat schützen bei Starkniederschlägen vor Abschwemmung. Eine weitere Möglichkeit ist die Anlage eines ganzjährig bestockten Grünstreifens am unteren Ende des Schlages, welcher gleichzeitig als Greening- bzw. Biodiversitätsfläche genutzt werden kann. Ebenfalls sinnvoll wären Schlagunterteilungen quer zum Hang (Querstreifensaat) oder auch bewachsene Quergräben, sodass Bodenerosion vermieden wird.
Die Boden.Wasser.Schutz.Beratung testete gemeinsam mit der Firma Pöttinger in den Jahren 2018 und 2019 Untersaatvarianten im Körnermais. Durch die Sätechnik (Aerosem PCS Duplex Seed) war es möglich, die Untersaat nur zwischen den Maisreihen anzulegen, ohne eine Konkurrenz für die Maispflanzen darzustellen. Vor allem in Trockenjahren kann es hierbei zu Wasserkonkurrenz kommen. Die Weißkleeuntersaat erfolgte mit 2 kg/ha und die Rotschwingeluntersaat mit 4 kg/ha. Die Herbizidbehandlung wurde mit 0,8 l/ha Callisto (Mesotrione) durchgeführt, welche für die zwei Untersaatvarianten verträglich war. Das Ziel der Untersaat ist die Schaffung eines aktiven Erosionsschutzes durch möglichst frühe Bodenbedeckung. Zusätzlich werden Nährstoffe zwischen den Reihen gespeichert, deren Auswaschung eine Gefahr für das Grundwasser darstellen könnte. Durch diese Aufschließung der ungenützten Fläche wird eine positive Auswirkung auf das Bodenleben und die Humusbilanz gewährleistet. Außerdem kann die Untersaat zusätzliche Beschattung erzeugen, welche den Boden kühlt und daraus resultierend Wasser einspart. Hinzu kommt, dass eine erfolgreiche Etablierung von Untersaaten die Tragfähigkeit der Böden erhöht und somit vor Strukturschäden zur Ernte schützen kann. Nicht zuletzt kann eine Untersaat eine mögliche Nahrungsquelle für Insekten und Wildtiere liefern.
Eine weitere Möglichkeit der Anlage einer Untersaat ist das Einstreuen in den bestehenden Maisbestand (flächendeckend). Hierzu wurden bei einem biologisch wirtschaftenden Betrieb nach dem letzten Hackvorgang (6-Blatt-Stadium) mittels Hackstriegel und Feinsamenstreuer diverse Kleearten und Deutsches Weidelgras (Gesamtmenge 12 kg/ha) ausgesät. Nichtsdestotrotz haben sich auch auf ebenen Flächen Untersaaten bewährt, denn die mögliche Stickstofffixierleistung von Leguminosen (Klee) ist gerade für ökologisch wirtschaftende Betriebe eine weitere Möglichkeit, dem Boden Stickstoff und organische Substanz zur Verfügung zu stellen. Eine höhere Aussaatmenge (> 10 kg/ha) gemeinsam mit Gräsern (Rotschwingel und Weidelgras) hat zusätzlich ein höheres Potenzial für den Erosionsschutz. Je flächendeckender die durchwurzelte Bodenoberfläche, desto mehr kann eine Untersaat gegen Wasser- und Winderosion wirken.
Die Boden.Wasser.Schutz.Beratung testete gemeinsam mit der Firma Pöttinger in den Jahren 2018 und 2019 Untersaatvarianten im Körnermais. Durch die Sätechnik (Aerosem PCS Duplex Seed) war es möglich, die Untersaat nur zwischen den Maisreihen anzulegen, ohne eine Konkurrenz für die Maispflanzen darzustellen. Vor allem in Trockenjahren kann es hierbei zu Wasserkonkurrenz kommen. Die Weißkleeuntersaat erfolgte mit 2 kg/ha und die Rotschwingeluntersaat mit 4 kg/ha. Die Herbizidbehandlung wurde mit 0,8 l/ha Callisto (Mesotrione) durchgeführt, welche für die zwei Untersaatvarianten verträglich war. Das Ziel der Untersaat ist die Schaffung eines aktiven Erosionsschutzes durch möglichst frühe Bodenbedeckung. Zusätzlich werden Nährstoffe zwischen den Reihen gespeichert, deren Auswaschung eine Gefahr für das Grundwasser darstellen könnte. Durch diese Aufschließung der ungenützten Fläche wird eine positive Auswirkung auf das Bodenleben und die Humusbilanz gewährleistet. Außerdem kann die Untersaat zusätzliche Beschattung erzeugen, welche den Boden kühlt und daraus resultierend Wasser einspart. Hinzu kommt, dass eine erfolgreiche Etablierung von Untersaaten die Tragfähigkeit der Böden erhöht und somit vor Strukturschäden zur Ernte schützen kann. Nicht zuletzt kann eine Untersaat eine mögliche Nahrungsquelle für Insekten und Wildtiere liefern.
Eine weitere Möglichkeit der Anlage einer Untersaat ist das Einstreuen in den bestehenden Maisbestand (flächendeckend). Hierzu wurden bei einem biologisch wirtschaftenden Betrieb nach dem letzten Hackvorgang (6-Blatt-Stadium) mittels Hackstriegel und Feinsamenstreuer diverse Kleearten und Deutsches Weidelgras (Gesamtmenge 12 kg/ha) ausgesät. Nichtsdestotrotz haben sich auch auf ebenen Flächen Untersaaten bewährt, denn die mögliche Stickstofffixierleistung von Leguminosen (Klee) ist gerade für ökologisch wirtschaftende Betriebe eine weitere Möglichkeit, dem Boden Stickstoff und organische Substanz zur Verfügung zu stellen. Eine höhere Aussaatmenge (> 10 kg/ha) gemeinsam mit Gräsern (Rotschwingel und Weidelgras) hat zusätzlich ein höheres Potenzial für den Erosionsschutz. Je flächendeckender die durchwurzelte Bodenoberfläche, desto mehr kann eine Untersaat gegen Wasser- und Winderosion wirken.
Die Boden.Wasser.Schutz.Beratung wird im heurigen Wirtschaftsjahr gemeinsam mit einem Biobetrieb einen Untersaatversuch durchführen und unterschiedliche Varianten testen. Auch unterschiedliche Aussaatstärken werden getestet, damit mögliche negative Auswirkungen durch Wasserkonkurrenz, vor allem in Trockenjahren, beurteilt werden können.
Die Aussaat erfolgt wieder nach dem letzten Hacken mittels Striegel und Feinsamenstreuer.
Die Aussaat erfolgt wieder nach dem letzten Hacken mittels Striegel und Feinsamenstreuer.
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