Vermessung und Klassifizierung von Rundholz
In Österreich gibt es zwei Möglichkeiten, Rundholz nach ÖNORM L1021 zu vermessen. Erstens die händische Vermessung, wo mit geeichter Kluppe und geeichtem Maßband die Länge und der Durchmesser nach bestimmten Vorgaben ermittelt werden. Und zweitens die viel häufigere Variante: die elektronische Werksvermessung wertbestimmender Merkmale. Je nach Zulassung und Bauart werden hier verschiedene Parameter geeicht vermessen bzw. ermittelt:
Rundholzmessanlagen (meist alte Anlagen):
Messanlagen zur Ermittlung wertbestimmender Merkmale von Rundholz zusätzlich noch:
Mit der Eichung wird bestätigt, dass diese Anlage über den Eichzeitraum, meist zwei Jahre, die von der Eichung vorgegebenen Fehlergrenzen einhält und somit gültige Messwerte produziert. Kurz und stark verkürzt gesagt: Die Eichung bestätigt, dass der gemessene Zentimeter auch tatsächlich ein Zentimeter ist.
Rundholzmessanlagen (meist alte Anlagen):
- Mittendurchmesser
- Messgutlänge
- Rauminhalt
Messanlagen zur Ermittlung wertbestimmender Merkmale von Rundholz zusätzlich noch:
- Zopfdurchmesser
- Abholzigkeit
- längenbezogene Krümmung
- durchmesserbezogene Krümmung
Mit der Eichung wird bestätigt, dass diese Anlage über den Eichzeitraum, meist zwei Jahre, die von der Eichung vorgegebenen Fehlergrenzen einhält und somit gültige Messwerte produziert. Kurz und stark verkürzt gesagt: Die Eichung bestätigt, dass der gemessene Zentimeter auch tatsächlich ein Zentimeter ist.
Ansprache vieler Qualitätsparameter
Anders sieht es bei der Qualitätsansprache der Sortimente aus. Hier gibt es keine geeichte Vermessung von z.B. Astigkeit, Buchs, Rissen, Verfärbung, Braunbloch etc. Dies geschieht derzeit auf Basis der Österreichischen Holzhandelsusancen (ÖHU) durch okulare Ansprache einer Übernehmerin bzw. eines Übernehmers. Die Zeit für die Ansprache ist jedoch kurz, länger als drei Sekunden sieht man das Bloch selten. Um diese okulare Ansprache zu objektivieren und um den "Faktor Mensch“ auszuschalten, ist man durch Forschungsprojekte bemüht, technische Lösungen zu finden.
Anwesenheit bei der Rundholzübernahme
Im Vergleich zu anderen Branchen unüblich, bestimmt der Käufer die Qualität und das Verrechnungsmaß. Daher lassen die ÖHU die Möglichkeit offen, als Verkäufer oder Verkäuferin bei rechtzeitigem Verlangen (z.B. Vermerk am Schlussbrief oder am Lieferschein, telefonisch) bei der Übernahme seiner Lieferung dabei zu sein und die Vermessung und Klassifizierung zu beobachten. Dazu benötigt man jedoch viel Erfahrung und gutes Wissen über die Qualitätssortierung. Daher haben Verkäuferinnen und Verkäufer auch das Recht, eine Vertretung zu nennen, die die Übernahme beobachtet. Die Waldverbände stehen hier gerne mit Rat und Tat zur Seite.
FHP-Betreiberinfo
Die Rundholzübernahmeanlagen sind häufig sehr komplex aufgebaut. Oft gibt es auf einer solchen Übernahmeanlage zwei und mehr Messanlagen. Auch Ausboxungen, Fräsung, Splittersuchgeräte, Entrindungsanlage, Wurzelfräser etc. sind eingebaut. Daher empfiehlt es sich, dass der Lieferant von seinem Recht Gebrauch macht, eine Auskunft über die Messanlage einzuholen. Die Kooperationsplattform Forst Holz Papier (FHP) hat dazu mit der Messanlagenablaufbeschreibung bzw. der Betreiberinfo ein Standardwerk geschaffen. Damit kann man sich ein gutes Bild machen, wie der Messprozess und somit auch die kaufmännische Klassifizierung abläuft.
Ausbildung zum Rundholzübernehmer
Die Übernahme von Rundholz erfordert vom Übernahmepersonal rasche, klare und transparente Sortierentscheidungen. Zudem verlangt der komplexe Prozess von der Anlieferung über die Vermessung und Sortierung bis hin zur Abrechnung umfassende Kenntnisse in rechtlicher, technischer und logistischer Hinsicht. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, wurde ein Ausbildungsprogramm entwickelt, das dies alles berücksichtigen soll. Das dreitägige, kostenpflichtige Ausbildungsprogramm ist für interessierte Waldbesitzer und Waldbesitzerinnen sowie für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Forstbetrieben und Sägewerken zugänglich und schließt mit einer standardisierten Prüfung und einem offiziellen Zertifikat der FHP ab. Basiswissen aus den Bereichen Sortierung und Vermessung von Nadelrundholz sollte bereits vor der Anmeldung gegeben sein. Die Ausbildung findet von Mo, 9. bis Mi, 11. Jänner 2023 statt. Informationen zur Anmeldung unter www.holztechnikum.at.
Informationen rund um die Holzvermarktung findet man unter www.holz-fair-kaufen.at.