Verbesserte Tiergesundheit mit Sensor im Pansen

Die Milchkühe im Stall von Matthias Auernig machen einen zufriedenen, vitalen Eindruck. Von außen nicht zu sehen, wird ihr Gesundheitszustand laufend mit einem Sensor in Bolusform, der im Vormagensystem dauerhaft abgelegt wird, überwacht. Der Kärntner Landwirt aus Leinig in der Nähe von Feldkirchen, setzt auf das digitale System der steirischen Firma smaXtec, das kontinuierlich die Körperinnentemperatur - wie es im Firmenjargon heißt - sowie die Bewegungsaktivität prüft und Daten für die Gesundheitsüberwachung sowie die Brunst- und Abkalbeerkennung liefert. "Ich arbeite mit dem System seit rund drei Jahren und sehe in der Gesundheitsüberwachung den größten Nutzen. Die Technologie hilft und unterstützt einwandfrei, ersetzt aber nicht die Beobachtung der Tiere und den Kontakt zu ihnen, um in der Milchviehhaltung erfolgreich zu sein", berichtet Matthias Auernig.
Durch die laufende Kontrolle der Körperinnentemperatur können Krankheiten wie Coli-Mastitis oder Gebärparese (Milchfieber) frühzeitig erkannt und somit Tierarztkosten und auch Antibiotika eingespart werden. "Wenn das System nach der Abkalbung ein Absinken der Körperinnentemperatur meldet, gibt der Tierarzt eine Kalziuminfusion, um Milchfieber zu verhindern. Mit der Technologie kann ich ganz bewusst nur jene Kühe behandeln, die auch tatsächlich eine Unterstützung von außen brauchen", erklärt der Landwirt.
Durch die laufende Kontrolle der Körperinnentemperatur können Krankheiten wie Coli-Mastitis oder Gebärparese (Milchfieber) frühzeitig erkannt und somit Tierarztkosten und auch Antibiotika eingespart werden. "Wenn das System nach der Abkalbung ein Absinken der Körperinnentemperatur meldet, gibt der Tierarzt eine Kalziuminfusion, um Milchfieber zu verhindern. Mit der Technologie kann ich ganz bewusst nur jene Kühe behandeln, die auch tatsächlich eine Unterstützung von außen brauchen", erklärt der Landwirt.
Hilfreiches Werkzeug für Brunst- und Abkalbeerkennung
Ein "super Werkzeug" sei auch die Abkalbeerkennung, die ebenso auf Basis der Körperinnentemperaturmessung funktioniere. Bewegt sich die Körpertemperatur 6 bis 20 Stunden vor der Geburt nach unten, wird Matthias Auernig über seine smaXtec Handy-App alarmiert, dass die Geburt kurz bevorsteht. Erst dann bringt er die Kuh in die Abkalbebox und bereitet alles Weitere für das Ereignis vor. "Das System meldet die Abkalbung relativ genau voraus, man ist vorgewarnt, was ich ganz toll finde", sagt der Landwirt.
Auch die Brunstüberwachung würde gut funktionieren, dennoch verwendet Auernig das System dafür bei den Kühen relativ wenig und bei den Kalbinnen gar nicht. Bei Letzteren habe er die Fruchtbarkeit relativ gut im Griff und bei den Milchkühen setze er auch weiterhin auf seine Beobachtungsgabe. "Bevor ich die künstliche Besamung durchführe, vergleiche ich trotzdem, ob ich mit meiner Beobachtung richtig liege", so Auernig. Das System errechnet etwa den Beginn und das Ende der Vorbrunst, den Zeitraum der Hauptbrunst und des Weiteren den optimalen Besamungszeitpunkt beziehungsweise das optimale Zeitfenster für eine Befruchtung. "Das ist schon hilfreich, weil man sonst die Kuh zwar stieren sieht, aber nie genau weiß, wann sie damit begonnen hat", erklärt der Michviehbauer. Nach einer bestimmten Zeit wird eine Trächtigkeitsuntersuchung vorgeschlagen. War die Besamung erfolgreich, bestätigt der Landwirt die Trächtigkeit im System und der Abkalberechner beginnt zu laufen. Auch die Geburt muss im System registriert werden, woraufhin wiederum der nächste Brunstzyklus errechnet wird.
Neben der Erfassung von Besamung, Trächtigkeit, Geburt usw. im smaXtec-System muss Matthias Auernig diese Tierbeobachtungen derzeit noch zusätzlich in der App des Landeskontrollverbandes und im Programm seines Melkroboters erfassen. "Das ist momentan extrem lästig", so der Landwirt. Ein aktuelles Projekt, das alle Daten untereinander vernetzt, soll künftig Abhilfe schaffen.
Auch die Brunstüberwachung würde gut funktionieren, dennoch verwendet Auernig das System dafür bei den Kühen relativ wenig und bei den Kalbinnen gar nicht. Bei Letzteren habe er die Fruchtbarkeit relativ gut im Griff und bei den Milchkühen setze er auch weiterhin auf seine Beobachtungsgabe. "Bevor ich die künstliche Besamung durchführe, vergleiche ich trotzdem, ob ich mit meiner Beobachtung richtig liege", so Auernig. Das System errechnet etwa den Beginn und das Ende der Vorbrunst, den Zeitraum der Hauptbrunst und des Weiteren den optimalen Besamungszeitpunkt beziehungsweise das optimale Zeitfenster für eine Befruchtung. "Das ist schon hilfreich, weil man sonst die Kuh zwar stieren sieht, aber nie genau weiß, wann sie damit begonnen hat", erklärt der Michviehbauer. Nach einer bestimmten Zeit wird eine Trächtigkeitsuntersuchung vorgeschlagen. War die Besamung erfolgreich, bestätigt der Landwirt die Trächtigkeit im System und der Abkalberechner beginnt zu laufen. Auch die Geburt muss im System registriert werden, woraufhin wiederum der nächste Brunstzyklus errechnet wird.
Neben der Erfassung von Besamung, Trächtigkeit, Geburt usw. im smaXtec-System muss Matthias Auernig diese Tierbeobachtungen derzeit noch zusätzlich in der App des Landeskontrollverbandes und im Programm seines Melkroboters erfassen. "Das ist momentan extrem lästig", so der Landwirt. Ein aktuelles Projekt, das alle Daten untereinander vernetzt, soll künftig Abhilfe schaffen.
Alarm bei zu geringer Wasseraufnahme
Schließlich überwacht das System auch die Bewegungsaktivität sowie die Anzahl der Trinkzyklen und erkennt, wenn das Tier große Mengen kühles Wasser säuft, weil die Pansentemperatur danach absinkt. Verändern sich die Trinkzyklen merklich, setzt die App wieder einen Alarm ab. Für den Landwirt ein Hinweis, dass eventuell mit den Tränkebecken etwas nicht in Ordnung oder das Tier nicht gesund ist. Sind die Kühe auf der Weide, meldet das System auch häufig "Trinkwasseraufnahme zu niedrig" oder "Trinkzyklen zu kurz", weil die Tiere oftmals zu weit von der Wasserstelle entfernt sind. Das sieht Matthias Auernig erst dann, wenn die Kühe zurück von der Weide wieder vom System ausgelesen werden. Bis zu 50 Tage werden die gesammelten Daten im Sensor gespeichert.
An Hardware benötigt der Landwirt eine Base Station mit integrierter SIM-Karte, die ständig mit dem Internet verbunden ist. Abhängig von der Stallgröße entscheidet ein Firmentechniker vor Ort wie viele Repeater zusätzlich notwendig sind, um das Funknetzwerk zu erweitern und eine vollständige Abdeckung zu erreichen. Die Daten können anschließend zu jeder Zeit und an jedem Ort in der Handy-App oder im Browser abgerufen werden. Laut Firmenangaben belaufen sich die Kosten für den Bolus in Österreich auf etwa 3 Euro monatlich pro Kuh, die Ausgaben für die weitere Hardware sind hier noch nicht mit eingerechnet.
Matthias Auernig ist seit Kurzem Betriebsführer, hat davor bei Kärntnerrind gearbeitet und gemeinsam mit seinem Vater, der Direktor in einer Landwirtschaftlichen Fachschule ist, die 40 Fleckvieh-Kühe betreut. "Wenn du nicht laufend nach den Tieren schauen kannst, sind diese tierindividuellen Sensoren und das damit verbundene Herdenmanagement-System ein gutes Werkzeug und generell für die Tiergesundheit extrem förderlich", betont Matthias Auernig abschließend.
An Hardware benötigt der Landwirt eine Base Station mit integrierter SIM-Karte, die ständig mit dem Internet verbunden ist. Abhängig von der Stallgröße entscheidet ein Firmentechniker vor Ort wie viele Repeater zusätzlich notwendig sind, um das Funknetzwerk zu erweitern und eine vollständige Abdeckung zu erreichen. Die Daten können anschließend zu jeder Zeit und an jedem Ort in der Handy-App oder im Browser abgerufen werden. Laut Firmenangaben belaufen sich die Kosten für den Bolus in Österreich auf etwa 3 Euro monatlich pro Kuh, die Ausgaben für die weitere Hardware sind hier noch nicht mit eingerechnet.
Matthias Auernig ist seit Kurzem Betriebsführer, hat davor bei Kärntnerrind gearbeitet und gemeinsam mit seinem Vater, der Direktor in einer Landwirtschaftlichen Fachschule ist, die 40 Fleckvieh-Kühe betreut. "Wenn du nicht laufend nach den Tieren schauen kannst, sind diese tierindividuellen Sensoren und das damit verbundene Herdenmanagement-System ein gutes Werkzeug und generell für die Tiergesundheit extrem förderlich", betont Matthias Auernig abschließend.
Diese Betriebsreportage ist im Rahmen der LE14-20 geförderten LFI-Bildungskampagne "Digitalisierung in der Land- und Forstwirtschaft" entstanden. Mehr zum Thema Digitalisierung, neue Technologien und Landwirtschaft 4.0 unter https://www.lkdigital.at/.