Starker Rückschnitt - starker Austrieb
Mit dem Ende der Vegetationsperiode beginnt die Winterschnittsaison bei Kernobst wie Apfel, Birne und Quitte und bei pflaumenartigem Steinobst wie Zwetschken, Pflaumen, Kriecherl u. dgl.
Der Spätherbst- bzw. Frühwinterschnitt im November und Dezember haben zur Folge, dass der Austrieb im folgenden Jahr ein starker sein wird. Somit eignet sich dieser Schnittzeitraum vor allem zur Revitalisierung alter bzw. geschwächter Bäume.
Der Spätherbst- bzw. Frühwinterschnitt im November und Dezember haben zur Folge, dass der Austrieb im folgenden Jahr ein starker sein wird. Somit eignet sich dieser Schnittzeitraum vor allem zur Revitalisierung alter bzw. geschwächter Bäume.

Gefördert werden vor allem
- Stark vergreiste Bäume mit minimaler Neutriebbildung. Diese findet man oft im Bereich der Zwetschken und vieler anderer Pflaumenarten. Hartnäckig hält sich das Vorurteil, Zwetschken und Pflaumen bräuchten nicht geschnitten zu werden. Gerade beim Verjüngungsschnitt derselben merkt man, wie viele junge Triebe plötzlich wieder ans Licht kommen und sich unter den neuen Bedingungen gut entwickeln.
- Von Phytoplasmen geschwächte Birnbäume. Der Erreger zählt zu den Bakterien und verstopft die Leitungsbahnen. Die Wasser- und Nährstoffversorgung leiden darunter. Besonders fällt die rote Verfärbung des Laubes der oberen Äste auf. Wichtig ist es, diese so weit zurückzuschneiden, dass die verbleibenden Astenden noch Saft haben.
- Stark vom Hagel geschädigte Obstbäume. Die Nachwirkungen starker Hagelschäden sind einige Jahre durch geringeren Austrieb und schlechtere Erträge sichtbar. Ein starker Austrieb im nächsten Jahr ist hier besonders begrüßenswert.
Begleitmaßnahmen sind wichtig!
Der Verjüngungsschnitt muss auf jeden Fall begleitet werden durch eine Düngung in den nächsten Jahren. Im Traufbereich der Krone werden je nach Größe des Baumes 10 - 25 Löcher bis zu 30 cm tief gebohrt. Dann wird mineralischer bzw. organischer Dünger eingefüllt, bis zu einem halber Liter je Bohrstelle. Phosphor, Kali und Magnesium können noch im Herbst gegeben werden, N-hältige Dünger erst im Frühjahr. Wirtschaftsdünger wie Stallmist, Jauche und Gülle sowie Sekundärrohstoffdünger wie Kompost können flächig gemäß den Rahmenbedingungen für die Grünlanddüngung bis spätestens 30. November ausgebracht werden, am besten um 15 m3 je ha.