19.08.2020 |
von Wolfgang Pleier
Stallklima – Praxisversuch Puten
Das Stallklima kommt neben anderen Faktoren wie Haltungssystem, Fütterung oder Genetik immer mehr in den Fokus als Voraussetzung für maximales Tierwohl. Durch die Technisierung auf den Betrieben finden die Betriebe immer mehr verschiedene Möglichkeiten vor, um das Stallklima zu optimieren.
In der Putenhaltung stellt speziell die Aufzucht von Küken hohe Anforderungen an das Management des Stallklimas. Den nur bei einem guten Start können die Tiere ihr volles Leistungspotenzial ausschöpfen. Neben einem richtig vorbereiteten Stall (gereinigt, desinfiziert und vorgeheizt) und ausreichend Futter- und Wasserangebot, stellt die Erreichung der optimalen Stalltemperatur und gleichzeitig die Erreichung der richtigen Luftfeuchtigkeit von 40-60 % eine große Herausforderung für den Mäster dar. Die Luftfeuchtigkeit ist stark von der Witterung abhängig und zusätzlich wird durch das Heizen des Stalles auf rund 35° Celsius als optimale Temperatur für die Küken die Luft noch trockener.
Bei einer zu niedrigen Luftfeuchtigkeit trocknen die Tiere schnell aus, was auch durch eine normale Wasseraufnahme nicht mehr kompensiert werden kann. Es kommt zu einer geringeren Futteraufnahme und durch die ausgetrockneten Schleimhäute können Krankheitserreger in das Tier eindringen.
Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit belastet das Herz-Kreislaufsystem, was sich in Form von Lethargie, Trägheit und verminderter Futteraufnahme zeigt und schließlich zu einer nicht einheitlichen Herdenentwicklung führt.
Am Versuchsbetrieb Kammerrat Georg Menitz in Leithaprodersdorf wurde die trockene Stallluft als negative Auswirkung des Stallvorheizens mittels Temperatur- und Feuchtigkeitsloggers festgestellt und in Kooperation mit der Firma „MGO e. U.“ wurde ein gemeinsames Konzept erarbeitet, um diesen Umstand zu ändern.
Im Versuch wurden Temperatur- und Feuchtigkeitslogger eingesetzt, wobei die Daten des Temperatur- und Feuchtigkeitsloggers von der „Putenzucht Miko GmbH“ zur Verfügung gestellt wurden.
In den graphischen Versuchsauswertungen (siehe Abbildungen) werden jeweils zwei Kurvenverläufe angezeigt:
Die Abbildung 1 zeigt den Temperatur- und Luftfeuchteverlauf ohne zusätzliche Maßnahmen zur Verbesserung des Stallklimas mit zu geringer Luftfeuchtigkeit auf. Aufgrund dieser Situation wurde im Betrieb eine Vernebelungsanlage installiert.
Nach Inbetriebnahme der Vernebelungsanlage konnte die Stallklimasituation optimiert werden, das Ergebnis ist in Abbildung 3 ersichtlich.
Bei einer zu niedrigen Luftfeuchtigkeit trocknen die Tiere schnell aus, was auch durch eine normale Wasseraufnahme nicht mehr kompensiert werden kann. Es kommt zu einer geringeren Futteraufnahme und durch die ausgetrockneten Schleimhäute können Krankheitserreger in das Tier eindringen.
Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit belastet das Herz-Kreislaufsystem, was sich in Form von Lethargie, Trägheit und verminderter Futteraufnahme zeigt und schließlich zu einer nicht einheitlichen Herdenentwicklung führt.
Am Versuchsbetrieb Kammerrat Georg Menitz in Leithaprodersdorf wurde die trockene Stallluft als negative Auswirkung des Stallvorheizens mittels Temperatur- und Feuchtigkeitsloggers festgestellt und in Kooperation mit der Firma „MGO e. U.“ wurde ein gemeinsames Konzept erarbeitet, um diesen Umstand zu ändern.
Im Versuch wurden Temperatur- und Feuchtigkeitslogger eingesetzt, wobei die Daten des Temperatur- und Feuchtigkeitsloggers von der „Putenzucht Miko GmbH“ zur Verfügung gestellt wurden.
In den graphischen Versuchsauswertungen (siehe Abbildungen) werden jeweils zwei Kurvenverläufe angezeigt:
- - die braune, obere Kurve, deren Skala auf der linken Seite zu finden ist, zeigt die Temperatur im Stall in °C.
- - Die grüne, untere Kurve zeigt die Luftfeuchtigkeit in % an. Die Skala dazu ist in % relative Feuchtigkeit auf der rechten Seite des Diagramms abzulesen. Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 40 und 60 % liegen.
Die Abbildung 1 zeigt den Temperatur- und Luftfeuchteverlauf ohne zusätzliche Maßnahmen zur Verbesserung des Stallklimas mit zu geringer Luftfeuchtigkeit auf. Aufgrund dieser Situation wurde im Betrieb eine Vernebelungsanlage installiert.
Nach Inbetriebnahme der Vernebelungsanlage konnte die Stallklimasituation optimiert werden, das Ergebnis ist in Abbildung 3 ersichtlich.
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Wie in den Abbildungen ersichtlich, sind hohe Temperaturen in der Aufzucht der Küken natürlich gewünscht und erforderlich. Anders ist die Situation bei den erwachsenen Puten, bei denen zu hohe Temperaturen und zu hohe Luftfeuchtigkeit sogar lebensbedrohlich sein können. Auch hier ist das Management des Stallklimas gefragt!
Grundvoraussetzung ist ausreichend Frischluft und die tägliche Kontrolle von Wassermenge und Wasserqualität.
Eine Vernebelungsanlage kann einen Kühleffekt von bis zu 6° Celsius bringen und so den Tieren den Umgang mit sehr hohen Temperaturen erleichtern. Eine genaue Steuerung der Vernebelungsanlage und regelmäßige Tierkontrolle bei kritischen Temperaturen werden immer empfohlen. Denn der Tierhalter selbst kann auf Grund seiner eigenen Wahrnehmung des Stallklimas und der Tierbeobachtung die richtigen Maßnahmen zur richtigen Zeit am besten abschätzen und setzen.
Grundvoraussetzung ist ausreichend Frischluft und die tägliche Kontrolle von Wassermenge und Wasserqualität.
Eine Vernebelungsanlage kann einen Kühleffekt von bis zu 6° Celsius bringen und so den Tieren den Umgang mit sehr hohen Temperaturen erleichtern. Eine genaue Steuerung der Vernebelungsanlage und regelmäßige Tierkontrolle bei kritischen Temperaturen werden immer empfohlen. Denn der Tierhalter selbst kann auf Grund seiner eigenen Wahrnehmung des Stallklimas und der Tierbeobachtung die richtigen Maßnahmen zur richtigen Zeit am besten abschätzen und setzen.
Fazit
Am Betrieb Menitz hat sich gezeigt, dass durch die Beobachtung des Stallklimas mittels Datenloggers Mängel der Stallklimaführung gefunden werden konnten und durch den Einsatz von moderner Technik Maßnahmen zur Verbesserung des Tierwohls perfekt umgesetzt werden können.