24.09.2018 |
von Theresia Prunner, BSc
So entwickelt sich Kärntens Landwirtschaft (2)
Investitionen
Nachdem die Investitionstätigkeiten der Landwirtschaft in Kärnten 2016 (–35 % zu 2015) deutlich eingebrochen war, ist diese 2017 (+10 %) wieder angestiegen. Insbesondere bei Investitionen in Grund und Boden war eine deutliche Zunahme erkennbar.
Gemäß LBG-Daten der freiwillig buchführenden Betriebe investierte die Kärntner Land- und Forstwirtschaft 2017 51 Mio. Euro in Wirtschaftsgebäude und 67 Mio. Euro in Maschinen und Geräte sowie 44 Mio. Euro in Grund und Boden. In das Anlagevermögen wurden Investitionen in der Höhe von 170,6 Mio. Euro getätigt.
Agrarhandelsbilanz Der Kärntner Agraraußenhandel stieg 2017 bei den Importen stärker und bei den Exporten schwächer als der Gesamtaußenhandel. Die agrarischen Importe erreichten einen Wert von 550 Mio. Euro, die Agrarexporte 367 Mio. Euro, dies ergibt ein agrarisches Handelsbilanzdefizit von 183 Mio. Euro.
Die wichtigsten Agraraußenhandelspartner für Kärnten sind beim Export Deutschland (118,0 Mio. Euro), Italien (100,1 Mio. Euro) und Slowenien (21,1 Mio. Euro ), beim Import Deutschland (267,8 Mio. Euro), Italien (64,7 Mio. Euro) und die Niederlande (32,4 Mio. Euro).
Gemäß LBG-Daten der freiwillig buchführenden Betriebe investierte die Kärntner Land- und Forstwirtschaft 2017 51 Mio. Euro in Wirtschaftsgebäude und 67 Mio. Euro in Maschinen und Geräte sowie 44 Mio. Euro in Grund und Boden. In das Anlagevermögen wurden Investitionen in der Höhe von 170,6 Mio. Euro getätigt.
Agrarhandelsbilanz Der Kärntner Agraraußenhandel stieg 2017 bei den Importen stärker und bei den Exporten schwächer als der Gesamtaußenhandel. Die agrarischen Importe erreichten einen Wert von 550 Mio. Euro, die Agrarexporte 367 Mio. Euro, dies ergibt ein agrarisches Handelsbilanzdefizit von 183 Mio. Euro.
Die wichtigsten Agraraußenhandelspartner für Kärnten sind beim Export Deutschland (118,0 Mio. Euro), Italien (100,1 Mio. Euro) und Slowenien (21,1 Mio. Euro ), beim Import Deutschland (267,8 Mio. Euro), Italien (64,7 Mio. Euro) und die Niederlande (32,4 Mio. Euro).
Einkommenssituation
Die Einkünfte aus der Land- und Forstwirtschaft (LuF) in Kärnten stiegen gegenüber 2016 auf 25.072 Euro je Betrieb, was ein Plus von 8,7 % bedeutet. Die Einkünfte aus LuF bilden sich aus der Differenz zwischen Ertrag und Aufwand und stellen das Entgelt für die im land- und forstwirtschaftlichen Betrieb geleistete Arbeit der nicht entlohnten Arbeitskräfte (nAK) für die unternehmerische Tätigkeit und für den Einsatz des Eigenkapitals dar. Bezogen auf den Arbeitseinsatz konnten 18.817 Euro (+8 %) Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft je betrieblicher Arbeitskraft (bAK) erwirtschaftet werden.
Ausschlaggebend für die positive Entwicklung der Einkünfte aus LuF in Kärnten waren geringfügige Ertragssteigerungen sowie die Reduktion des Gesamtaufwandes. Trotz Ertragseinbußen in der Bodennutzung (–14 %) waren insbesondere Ertragssteigerungen von 7 % in der Tierhaltung (u. a. bedingt durch eine Erholung des Milchmarktes und der positiven Entwicklung am Schlacht- und Nutzrindermarkt) sowie höhere Erträge von 4 % in der Forstwirtschaft (u. a. bedingt durch die Zunahme der Schadholzmengen) festzustellen. Die Reduktion des Sachaufwandes (–4 %) trug maßgeblich zur Verringerung des Gesamtaufwandes und somit zu einer positiven Einkommensentwicklung bei.
Mit knapp einem Fünftel des Gesamtertrages bilden die öffentlichen Gelder nach der Tierhaltung den bedeutendsten Ertragsbestandteil. Die durchschnittliche Förderhöhe je Betrieb lag 2017 bei 17.697 Euro (+1,5 %), davon entfielen u. a. 37 % auf Marktordnungsmaßnahmen, 28 % auf das ÖPUL und 26 % auf die AZ.
Die Erträge aus der Bodennutzung (Ø 8724 Euro je Betrieb) sind im Vergleich zu 2016 um 14 % gesunken. Der Gesamtertrag belief sich im Jahr 2017 auf durchschnittlich 94.719 Euro je Betrieb.
Der Gesamtaufwand 2017 (Ø 69.647 Euro je Betrieb) ist gegenüber dem Vorjahr um –2 % niedriger. Die stärksten Rückgänge waren bei Düngemittel, Energie, Futtermittel und Instandhaltungskosten zu beobachten. Die durchschnittliche Abschreibung lag bei 16.225 Euro je Betrieb und machte 23 % des Gesamtaufwandes aus. Nachdem die Vorsteuer auf Investitionen im Jahr der Investition als Aufwand voll schlagend wird, gab es bei dieser Position gegenüber 2016 einen Rückgang von 7 %.
Aufgrund der Preisvolatilität der Agrarmärkte sowie der Ertragsschwankungen, welche zunehmend von Naturereignissen wie Trockenheit, Hagel, Frost, Stürme, Unwetter etc. beeinflusst werden, ist eine realitätsnahe Betrachtung und aussagekräftige Beurteilung der Einkommensentwicklung einzelner Jahre oft nicht ausreichend. Um fundierte Aussagen über die wirtschaftliche Lage treffen zu können, ist es daher notwendig, die Einkommen über einen längeren Zeitraum zu betrachten.
Ausschlaggebend für die positive Entwicklung der Einkünfte aus LuF in Kärnten waren geringfügige Ertragssteigerungen sowie die Reduktion des Gesamtaufwandes. Trotz Ertragseinbußen in der Bodennutzung (–14 %) waren insbesondere Ertragssteigerungen von 7 % in der Tierhaltung (u. a. bedingt durch eine Erholung des Milchmarktes und der positiven Entwicklung am Schlacht- und Nutzrindermarkt) sowie höhere Erträge von 4 % in der Forstwirtschaft (u. a. bedingt durch die Zunahme der Schadholzmengen) festzustellen. Die Reduktion des Sachaufwandes (–4 %) trug maßgeblich zur Verringerung des Gesamtaufwandes und somit zu einer positiven Einkommensentwicklung bei.
Mit knapp einem Fünftel des Gesamtertrages bilden die öffentlichen Gelder nach der Tierhaltung den bedeutendsten Ertragsbestandteil. Die durchschnittliche Förderhöhe je Betrieb lag 2017 bei 17.697 Euro (+1,5 %), davon entfielen u. a. 37 % auf Marktordnungsmaßnahmen, 28 % auf das ÖPUL und 26 % auf die AZ.
Die Erträge aus der Bodennutzung (Ø 8724 Euro je Betrieb) sind im Vergleich zu 2016 um 14 % gesunken. Der Gesamtertrag belief sich im Jahr 2017 auf durchschnittlich 94.719 Euro je Betrieb.
Der Gesamtaufwand 2017 (Ø 69.647 Euro je Betrieb) ist gegenüber dem Vorjahr um –2 % niedriger. Die stärksten Rückgänge waren bei Düngemittel, Energie, Futtermittel und Instandhaltungskosten zu beobachten. Die durchschnittliche Abschreibung lag bei 16.225 Euro je Betrieb und machte 23 % des Gesamtaufwandes aus. Nachdem die Vorsteuer auf Investitionen im Jahr der Investition als Aufwand voll schlagend wird, gab es bei dieser Position gegenüber 2016 einen Rückgang von 7 %.
Aufgrund der Preisvolatilität der Agrarmärkte sowie der Ertragsschwankungen, welche zunehmend von Naturereignissen wie Trockenheit, Hagel, Frost, Stürme, Unwetter etc. beeinflusst werden, ist eine realitätsnahe Betrachtung und aussagekräftige Beurteilung der Einkommensentwicklung einzelner Jahre oft nicht ausreichend. Um fundierte Aussagen über die wirtschaftliche Lage treffen zu können, ist es daher notwendig, die Einkommen über einen längeren Zeitraum zu betrachten.
Wussten Sie, dass …
... laut Agrarstrukturerhebung 17.475 land- und forstwirtschaftliche Betriebe in Kärnten erfasst sind (10,8 % der Betriebe Österreichs) und rd. 60 % davon im Jahr 2017 einen Mehrfachantrag stellten (10.408 Invekos-Betriebe).
… Kärnten mit 67 % den höchsten Anteil an Nebenerwerbsbetrieben in Österreich hat.
… 39.288 Arbeitskräfte in der Kärntner Land- und Forstwirtschaft beschäftigt sind.
… 92 % der Betriebe in Kärnten Betriebe mit Ausgleichszulage (Bergbauernbetriebe) sind.
… die höchsten Erschwernispunkte ein Betrieb im Mölltal mit 445 Punkten aufweist.
… die durchschnittliche landwirtschaftlich genutzte Fläche (LF) lt. Invekos bei 19,9 ha je Betrieb liegt.
… 49 Betriebe eine LF (ohne Alm) von über 100 ha bewirtschaften.
… die flächenmäßig bedeutendste Ackerkultur mit knapp 16.000 ha Anbaufläche der Körnermais ist (rund Œ der gesamten Ackerfläche).
… 17 % der Invekos-Betriebe bzw. 24 % der LF biologisch geführt bzw. bewirtschaftet werden.
… die Durchschnittstemperatur in Kärnten 2017 bei 7,8 °C (+0,9 °C zum langjährigen Mittel) und die durchschnittliche Jahresniederschlagsmenge bei 1199 mm (+153 mm zum langjährigen Mittel) lag.
… der Bewaldungsanteil in Kärnten bei über 61 % der Landesfläche liegt und statistisch gesehen auf jeden Kärntner Einwohner 1 ha Wald kommen würde.
… 2,5 Mio. Erntefestmeter (Efm) Holz 2017 in Kärnten geerntet wurden.
… kärntenweit 1878 Almbetriebe eine Almfutterfläche von 52.422 ha mit 63.786 aufgetriebenen Tieren bewirtschafteten.
… 25 % der Kärntner Haushalte direkt und 16 % indirekt über Fernwärme mit Holz beheizt werden.
… im Durchschnitt auf jedem Betrieb 2,5 Traktoren zu finden sind.
… die durchschnittliche Seehöhe des land- und forstwirtschaftlichen Betriebes in Kärnten bei 769 m liegt.
… 1285 Schüler an den neun landwirtschaftlichen Fach- und Berufsschulen unterrichtet wurden.
… an 595 Bildungsveranstaltungen der LK 17.813 Personen teilgenommen haben.
… das ländliche Wegenetz mit einer Länge von etwa 8600 km 75 % des gesamten Straßennetzes in Kärnten einnimmt (Autobahnen 2 %, Landesstraßen 23 %).
… Kärnten mit 67 % den höchsten Anteil an Nebenerwerbsbetrieben in Österreich hat.
… 39.288 Arbeitskräfte in der Kärntner Land- und Forstwirtschaft beschäftigt sind.
… 92 % der Betriebe in Kärnten Betriebe mit Ausgleichszulage (Bergbauernbetriebe) sind.
… die höchsten Erschwernispunkte ein Betrieb im Mölltal mit 445 Punkten aufweist.
… die durchschnittliche landwirtschaftlich genutzte Fläche (LF) lt. Invekos bei 19,9 ha je Betrieb liegt.
… 49 Betriebe eine LF (ohne Alm) von über 100 ha bewirtschaften.
… die flächenmäßig bedeutendste Ackerkultur mit knapp 16.000 ha Anbaufläche der Körnermais ist (rund Œ der gesamten Ackerfläche).
… 17 % der Invekos-Betriebe bzw. 24 % der LF biologisch geführt bzw. bewirtschaftet werden.
… die Durchschnittstemperatur in Kärnten 2017 bei 7,8 °C (+0,9 °C zum langjährigen Mittel) und die durchschnittliche Jahresniederschlagsmenge bei 1199 mm (+153 mm zum langjährigen Mittel) lag.
… der Bewaldungsanteil in Kärnten bei über 61 % der Landesfläche liegt und statistisch gesehen auf jeden Kärntner Einwohner 1 ha Wald kommen würde.
… 2,5 Mio. Erntefestmeter (Efm) Holz 2017 in Kärnten geerntet wurden.
… kärntenweit 1878 Almbetriebe eine Almfutterfläche von 52.422 ha mit 63.786 aufgetriebenen Tieren bewirtschafteten.
… 25 % der Kärntner Haushalte direkt und 16 % indirekt über Fernwärme mit Holz beheizt werden.
… im Durchschnitt auf jedem Betrieb 2,5 Traktoren zu finden sind.
… die durchschnittliche Seehöhe des land- und forstwirtschaftlichen Betriebes in Kärnten bei 769 m liegt.
… 1285 Schüler an den neun landwirtschaftlichen Fach- und Berufsschulen unterrichtet wurden.
… an 595 Bildungsveranstaltungen der LK 17.813 Personen teilgenommen haben.
… das ländliche Wegenetz mit einer Länge von etwa 8600 km 75 % des gesamten Straßennetzes in Kärnten einnimmt (Autobahnen 2 %, Landesstraßen 23 %).