24.09.2018 |
von Theresa Prunner, BSc
So entwickelt sich Kärntens Landwirtschaft (1)
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Ziel der Agrarstrukturerhebungen ist es, aktuelle und wirklichkeitsnahe Daten über die Strukturverhältnisse in der Land- und Forstwirtschaft in Österreich zu gewinnen. Die letzte Agrarstrukturerhebung wurde als Stichprobenerhebung mit Stichtag 31. Oktober 2016 vorgenommen.
Die Agrarstrukturerhebung 2016 weist für Kärnten 17.475 land- und forstwirtschaftliche Betriebe aus, das ist ein Minus von 4 % gegenüber der Vollerhebung im Jahr 2010; Österreich: 162.018 Betriebe (–7 %).
Die Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Betriebe erfolgt überwiegend als Familienbetrieb, wovon 4324 Betriebe bzw. 25 % im Haupterwerb und 11.787 Betriebe bzw. 67 % im Nebenerwerb geführt werden. 8 % der Betriebe sind Personengemeinschaften bzw. Betriebe juristischer Personen.
60 % der nach Agrarstruktur erhobenen Betriebe in Kärnten beanspruchten 2017 Förderungen und Leistungsabgeltungen zur Erhaltung einer flächendeckenden landwirtschaftlichen Bewirtschaftung (10.408 Invekos-Betriebe). Waren es im Jahr 2000 noch 14.274 Invekos-Betriebe haben seither 27 % der Betriebe die Bewirtschaftung aufgegeben bzw. keinen Mehrfachantrag mehr gestellt.
Die Invekos-Betriebe bewirtschafteten 2017 eine landwirtschaftlich genutzte Fläche (LF) von rd. 207.600 ha. 29 % davon entfielen auf Ackerland und 71 % auf Dauergrünland inkl. den Almfutterflächen.
Über drei Viertel der Betriebe bewirtschafteten weniger als 20 ha LF ohne Almen, was mit durchschnittlich 8,5 ha LF je Betrieb ein Indiz für die Kleinstrukturiertheit unserer Landwirtschaft ist. Etwa 3 % der Betriebe verfügten über ein Flächenausmaß von über 50 ha.
Angesichts der natürlichen Produktionsbedingungen stellt die Rinderhaltung die hauptsächliche Produktionsrichtung in der Kärntner Landwirtschaft dar. 2017 wurden in Kärnten 188.330 Rinder (davon 25 % Mutterkühe und 18 % Milchkühe) von 6919 Rinderbetrieben gehalten, die beträgt im Durchschnitt 27 Rinder je Betrieb.
Die Milchanlieferungen an die Molkereien stiegen in Kärnten im Vergleich zum Vorjahr um 3,6 % auf 206.922 t. Die durchschnittliche Jahresmilchleistung der Kärntner Milchkühe unter Milchleistungskontrolle lag bei 7716 kg. 17,2 % der Invekos-Betriebe wurden lt. ÖPUL biologisch bewirtschaftet und etwa 92 % der Betriebe waren Betriebe mit Ausgleichszulage für naturbedingte Nachteile (AZ; vormals Bergbauernbetriebe). 13 % dieser Betriebe galten als Heimbetriebe ohne Erschwernispunkte (EP; vormals BHK-Punkte) und bewirtschafteten durchschnittlich 22 ha AZ-Fläche. 51 % der AZ-Betriebe befanden sich in den Erschwerniskategorien 1 und 2 und bestellten durchschnittlich 19 ha. Über ein Drittel der AZ-Betriebe bewirtschafteten durchschnittlich 15 ha in den Erschwerniskategorien 3 und 4 und unterliegen besonders erschwerten Produktionsbedingungen.
Die Agrarstrukturerhebung 2016 weist für Kärnten 17.475 land- und forstwirtschaftliche Betriebe aus, das ist ein Minus von 4 % gegenüber der Vollerhebung im Jahr 2010; Österreich: 162.018 Betriebe (–7 %).
Die Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Betriebe erfolgt überwiegend als Familienbetrieb, wovon 4324 Betriebe bzw. 25 % im Haupterwerb und 11.787 Betriebe bzw. 67 % im Nebenerwerb geführt werden. 8 % der Betriebe sind Personengemeinschaften bzw. Betriebe juristischer Personen.
60 % der nach Agrarstruktur erhobenen Betriebe in Kärnten beanspruchten 2017 Förderungen und Leistungsabgeltungen zur Erhaltung einer flächendeckenden landwirtschaftlichen Bewirtschaftung (10.408 Invekos-Betriebe). Waren es im Jahr 2000 noch 14.274 Invekos-Betriebe haben seither 27 % der Betriebe die Bewirtschaftung aufgegeben bzw. keinen Mehrfachantrag mehr gestellt.
Die Invekos-Betriebe bewirtschafteten 2017 eine landwirtschaftlich genutzte Fläche (LF) von rd. 207.600 ha. 29 % davon entfielen auf Ackerland und 71 % auf Dauergrünland inkl. den Almfutterflächen.
Über drei Viertel der Betriebe bewirtschafteten weniger als 20 ha LF ohne Almen, was mit durchschnittlich 8,5 ha LF je Betrieb ein Indiz für die Kleinstrukturiertheit unserer Landwirtschaft ist. Etwa 3 % der Betriebe verfügten über ein Flächenausmaß von über 50 ha.
Angesichts der natürlichen Produktionsbedingungen stellt die Rinderhaltung die hauptsächliche Produktionsrichtung in der Kärntner Landwirtschaft dar. 2017 wurden in Kärnten 188.330 Rinder (davon 25 % Mutterkühe und 18 % Milchkühe) von 6919 Rinderbetrieben gehalten, die beträgt im Durchschnitt 27 Rinder je Betrieb.
Die Milchanlieferungen an die Molkereien stiegen in Kärnten im Vergleich zum Vorjahr um 3,6 % auf 206.922 t. Die durchschnittliche Jahresmilchleistung der Kärntner Milchkühe unter Milchleistungskontrolle lag bei 7716 kg. 17,2 % der Invekos-Betriebe wurden lt. ÖPUL biologisch bewirtschaftet und etwa 92 % der Betriebe waren Betriebe mit Ausgleichszulage für naturbedingte Nachteile (AZ; vormals Bergbauernbetriebe). 13 % dieser Betriebe galten als Heimbetriebe ohne Erschwernispunkte (EP; vormals BHK-Punkte) und bewirtschafteten durchschnittlich 22 ha AZ-Fläche. 51 % der AZ-Betriebe befanden sich in den Erschwerniskategorien 1 und 2 und bestellten durchschnittlich 19 ha. Über ein Drittel der AZ-Betriebe bewirtschafteten durchschnittlich 15 ha in den Erschwerniskategorien 3 und 4 und unterliegen besonders erschwerten Produktionsbedingungen.
Soziale Sicherheit
2017 waren rund 39.300 Personen in der Land- und Forstwirtschaft tätig, dies beträgt im Schnitt 2,2 Beschäftigte je Betrieb, etwa
90 % dieser Beschäftigten waren familieneigene Arbeitskräfte. Die soziale Absicherung spielt daher für die bäuerlichen Familien eine große Rolle.
2017 lag die Zahl der Versicherten in der Krankenversicherung bei 22.338 Personen mit einem Frauenanteil von 46 % und in der Pensionsversicherung bei 12.288 Personen mit einem Frauenanteil von 36 %. Laut Pensionsbelastungsquote standen 2017 in Kärnten 1000 nach dem BSVG Pensionsversicherung-Pflichtversicherten 896 SVB-Pensionisten gegenüber.
2017 lag die Zahl der Versicherten in der Krankenversicherung bei 22.338 Personen mit einem Frauenanteil von 46 % und in der Pensionsversicherung bei 12.288 Personen mit einem Frauenanteil von 36 %. Laut Pensionsbelastungsquote standen 2017 in Kärnten 1000 nach dem BSVG Pensionsversicherung-Pflichtversicherten 896 SVB-Pensionisten gegenüber.
Förderungen
Nachdem knapp ein Fünftel des Gesamtertrages die öffentlichen Gelder ausmachten, haben diese für die Einkommenszusammensetzung der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe eine große Bedeutung. Von den etwa 165 Mio. Euro Gesamtagrarbudget in Kärnten flossen 2017 ein Drittel in Marktordnungsmaßnahmen (davon u. a. 30,98 Mio. Euro Basisprämie und 13,89 Mio. Euro Greening-Prämie an 9856 Betriebe) und mehr als die Hälfte in die Ländliche Entwicklung (LE). In der LE wurden u. a. 32,17 Mio. Euro bzw. 34 % für Agrarumweltmaßnahmen (ÖPUL) an 8687 Betriebe und 35,93 Mio. Euro bzw. 38 % für die Ausgleichszulage für naturbedingte Nachteile an 9604 Betriebe ausbezahlt. Für materielle Investitionen in landwirtschaftliche Betriebe wurden 9,44 Mio. Euro aufgewendet, wobei nahezu zwei Drittel dieser Investitionen Stallbaumaßnahmen betrafen. In der Existenzgründungsbeihilfe wurden 214 Junglandwirte mit 1,207 Mio. Euro unterstützt.
Im Bereich des ländlichen Wegenetzes in Kärnten wurden 2017 848 Projekte (Neu-/Umbau, Instandsetzungen, laufende Wegerhaltung, Modell Kärnten) mit Gesamtbaukosten von 17,67 Mio. Euro und einer Fördersumme von 9,18 Mio. Euro bearbeitet.
Produktionswert
In Kärnten erreichte der landwirtschaftliche Produktionswert zu Herstellungspreisen 2017 eine Summe von rd. 426,7 Mio. Euro (+6,3 %). Dieser setzte sich zu
62 % aus tierischen Erzeugnissen (262,9 Mio. Euro), 28 % aus der pflanzlichen Erzeugung (120,1 Mio. Euro), 9 % aus nichtlandwirtschaftlichen Nebentätigkeiten wie Urlaub am Bauernhof, Direktvermarktung (37,8 Mio. Euro) und
1,4 % aus landwirtschaftlichen Dienstleistungen (5,9 Mio. Euro) zusammen.
Der forstwirtschaftliche Produktionswert belief sich 2017 auf 242,1 Mio. Euro, dies bedeutet ein Plus von 9,3 % gegenüber 2016. Davon entfallen 79 % auf die Erzeugung forstwirtschaftlicher Güter, 18 % forstwirtschaftliche Dienstleistungen und 3 % forstwirtschaftliche Nebentätigkeiten.
Zum gesamtösterreichischen Produktionswert (8,9 Mrd. Euro) trägt Kärnten im Bereich der Landwirtschaft mit rd. 6 %, in der forstwirtschaftlichen Produktion mit 15 % bei.
Der forstwirtschaftliche Produktionswert belief sich 2017 auf 242,1 Mio. Euro, dies bedeutet ein Plus von 9,3 % gegenüber 2016. Davon entfallen 79 % auf die Erzeugung forstwirtschaftlicher Güter, 18 % forstwirtschaftliche Dienstleistungen und 3 % forstwirtschaftliche Nebentätigkeiten.
Zum gesamtösterreichischen Produktionswert (8,9 Mrd. Euro) trägt Kärnten im Bereich der Landwirtschaft mit rd. 6 %, in der forstwirtschaftlichen Produktion mit 15 % bei.