Schneedruck: Wipfelbrüche aufarbeiten
Verbliebene Kronenlänge entscheidend
Durch Schnee oder Eisanhang gebrochene Wipfel sind aufzuarbeiten. Das bedeutet, sie sind zu entasten und auf Halbmeterstücke zu zerschneiden. Die Grünmasse als wertvoller Nährstofflieferant soll aber unbedingt im Bestand verbleiben. Fichten, bei denen mehr als die Hälfte der ursprünglichen Krone abgebrochen ist bzw. weniger als fünf Astquirle übrig sind, müssen gefällt werden. Dabei gilt es Augenmaß zu bewahren, da sich selbst stark geschädigte Bäume meistens erstaunlich gut entwickeln. Geschädigte Bestände automatisch flächig zu räumen, ist nicht sinnvoll. Bäume mit noch ausreichender grüner Krone wachsen weiter, ohne eine übermäßige Anfälligkeit für Schadinsekten aufzuweisen. Die auf der Fläche verbleibenden Bäume leisten zudem weiterhin einen entsprechenden Holzzuwachs.
Befallenes und bruttaugliches Material entfernen
Die Aufarbeitung von befallenen und befallsanfälligen Bäumen, das Umrändeln von aufgearbeiteten Schadflächen und die Schlägerung von Bestandesresten sind ein wichtiger Beitrag zur Verhinderung einer weiteren Ausbreitung der Borkenkäfer im kommenden Frühjahr und Sommer. Dazu gehört es auch, etwaige Wipfelbrüche vom Winter aufzuarbeiten. Spätestens bis zum Frühling müssen befallene Bäume mit darin überwinternden Käfern entfernt werden. Steigt die Temperatur über 16 Grad Celsius und werden die Tage länger, was Ende März bis Anfang April normalerweise der Fall ist, beginnen die Borkenkäfer erneut auszuschwärmen und neue Bäume zu befallen.
Neubefall rund um alte Käfernester
Drei Viertel des Neubefalles findet im Bereich von drei Baumlängen um alte Käfernester statt. Deshalb ist vor allem am Rand von alten, womöglich im Sommer übersehenen Käferlöchern oder im Bereich von vorgeschädigten Bäumen anzusetzen. Die aktuelle Marktlage ermöglicht zudem einen raschen Holzabsatz, weshalb besser ein Baum zu viel als einer zu wenig entnommen werden sollte. Über potenzielle Schadholzmengen im heurigen Jahr entscheidet der Anfangsbestand in Kombination mit der Witterung während der kommenden Vegetationsperiode. Der Ausgangsbestand lässt sich noch minimieren und damit einer weiteren Borkenkäferausbereitung vorbeugen.