24.03.2016 |
von Ing. Heinz Jury, Tierzuchtreferat LK Kärnten
Schafe für die Alpung vorbereiten
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Die Schafhaltung im Berggebiet profitiert wesentlich von den verfügbaren Almen. Die Bewirtschaftung wird durch den Nebenerwerb, die geringere Zahl der Auftreiber, durch neue Bedrohungen für die Weidewirtschaft – Stichwort Beutegreifer – ohnehin erschwert.
Ausgebildetes Almpersonal und eine Zunahme der Behirtung könnten die angespannte Situation entschärfen. Die Vorbereitung der Schafe und Lämmer sowie der Ziegen und Kitze auf die Almsaison ist eine grundlegende Voraussetzung für entsprechende Zunahmen und eine Minimierung der auftretenden Verluste.
Ausgebildetes Almpersonal und eine Zunahme der Behirtung könnten die angespannte Situation entschärfen. Die Vorbereitung der Schafe und Lämmer sowie der Ziegen und Kitze auf die Almsaison ist eine grundlegende Voraussetzung für entsprechende Zunahmen und eine Minimierung der auftretenden Verluste.
Zeitgerechte Schafschur
Die Schafschur soll so rechtzeitig erfolgen, dass Schafe und Lämmer zu Beginn der Almsaison mit Anfang Juni bei eventuell zu erwartenden Schneefällen einen Witterungsschutz durch die bereits wieder angewachsene Wolle haben. Frisch geschorene Schafe und Lämmer oder erkrankte Tiere können schon bei Regenschauern im Mai ernsthaft gefährdet sein.
Klauenpflege: Erfolgsschlüssel
Zur Schafschur gehören der Klauenschnitt und die Klauenbehandlung gegen entzündliche Veränderungen an der Klaue mit nachfolgendem Klauenbad mit einer Kupfersulfatlösung. Die Verwendung von antibiotischem Blauspray ist zu dokumentieren, Biobetriebe haben allfällig doppelte Wartezeiten einzuhalten.
Die Klauenbehandlung zur Schur und nachfolgend rechtzeitig vor dem Almauftrieb hat den Sinn, dass in der Zwischenzeit erkrankte Klauen vom Schnitt bei der Schur auch eine entsprechende Heilung erfahren.
Das Entfernen des überlappenden Klauenhornes kann wieder eine ausreichende Belüftung der Klauen sicherstellen. Durch Luftzutritt kann die Klaue auch wieder abtrocknen. Somit können die leichten Formen der Klauenentzündung auch wieder ausheilen.
Bei Tieren mit Veränderungen an mehr als einer Klaue sind eine Separation der Tiere und eine nachträgliche nochmalige Behandlung, die kurzfristig zusätzlich erfolgen soll, zu empfehlen.
Das Ziel sollten Tiere mit zum Zeitpunkt des Almauftriebs gesunden Klauen sein, die auch entsprechende Marschleistungen absolvieren können. Klauenerkrank te Tiere verlieren rasch die Milchleistung, die säugenden Lämmer kümmern. Außerdem stellen diese Tiere auch während der Almperiode eine dauernde Ansteckungsquelle für die übrigen Schafe dar.
Die Klauenbehandlung zur Schur und nachfolgend rechtzeitig vor dem Almauftrieb hat den Sinn, dass in der Zwischenzeit erkrankte Klauen vom Schnitt bei der Schur auch eine entsprechende Heilung erfahren.
Das Entfernen des überlappenden Klauenhornes kann wieder eine ausreichende Belüftung der Klauen sicherstellen. Durch Luftzutritt kann die Klaue auch wieder abtrocknen. Somit können die leichten Formen der Klauenentzündung auch wieder ausheilen.
Bei Tieren mit Veränderungen an mehr als einer Klaue sind eine Separation der Tiere und eine nachträgliche nochmalige Behandlung, die kurzfristig zusätzlich erfolgen soll, zu empfehlen.
Das Ziel sollten Tiere mit zum Zeitpunkt des Almauftriebs gesunden Klauen sein, die auch entsprechende Marschleistungen absolvieren können. Klauenerkrank te Tiere verlieren rasch die Milchleistung, die säugenden Lämmer kümmern. Außerdem stellen diese Tiere auch während der Almperiode eine dauernde Ansteckungsquelle für die übrigen Schafe dar.
Räudebekämpfung erforderlich
Mit dem Almauftrieb wird vielfach ein Weidezeugnis vom Bewirtschafter gefordert. Darin wird aufgeführt, dass eine Räudebehandlung der Schafe mittels Schafbadung oder eine Behandlung des Bestandes mit makrozyklischen Laktonen (Ivermectin, Noromycetin) stattgefunden hat.
Soweit die Betriebe nicht im Rahmen des Tiergesundheitsdienstes autorisiert sind, solche Mittel zu verabreichen, sind die Behandlungen von Tierärzten durchzuführen. Die Behandlungen sind für den Bestand sowie für Einzeltiere zu dokumentieren.
Soweit die Betriebe nicht im Rahmen des Tiergesundheitsdienstes autorisiert sind, solche Mittel zu verabreichen, sind die Behandlungen von Tierärzten durchzuführen. Die Behandlungen sind für den Bestand sowie für Einzeltiere zu dokumentieren.
Wurmbehandlung unerlässlich
Die Behandlung gegen eine Reihe von Magen-Darm-Würmern sowie Leberegeln (Kleiner und Großer Leberegel), Lungenwürmern und Kokzidien ist bei Weidetieren in entsprechender Dichte und auf Flächen, die ständig der Schafhaltung dienen, einfach notwendig. Eine entsprechende Weidehygiene mit der Abwechslung zwischen Weide- und Mähnutzung und Pflegeschnitten fördert die Tiergesundheit.
Zum Zeitpunkt der Ablammung im Frühjahr haben Muttertiere die höchste Stoffwechselleistung. Eine Entwurmung nach Kotprobe und Befund erscheint hier zweckmäßig. Bestandesbehandlungen treten eher in den Hintergrund. Vielmehr wird dazu übergegangen, Risikotiere zu beproben und zu behandeln. Als Risikotiere gelten erstweidende Schafe, Jungschafe sowie Lämmer und Tiere mit offensichtlich beeinträchtigter Körperkondition und sichtbaren Verkotungen.
Bei Ziegen sind erhöhte Dosierungen anzuwenden. Es ist darauf zu achten, keine Unterdosierungen vorzunehmen, ebenso ist eine genaue Abschätzung des Gewichtes erforderlich.
Bei den Kotprobenuntersuchungen werden jeweils mehrere besonders gekennzeichnete Tiere der einzelnen Altersgruppen mit Einzelbefunden beprobt. Die Proben sollten relativ frisch an die Untersuchungsanstalt für veterinärmedizinische Untersuchungen des Landes Kärnten in die Kirchengasse 13, 9020 Klagenfurt, gelangen. Über die einzusetzenden Wurmmittel und den Wechsel in den Wirkstoffgruppen informiert die Landesanstalt bzw. Ihr Tierarzt.
Erst nach einem Auseinandersetzen des Tierorganismus mit Parasiten kann das Einzeltier eine entsprechende Immunitätslage aufbauen. Im Frühjahr steigt mit dem Weidebetrieb die Belastung mit Parasiten. Eine gezielte Behandlung vor dem Almauftrieb minimiert die dort entstehende Belastung, ebenso ist auf Almflächen mit einem entsprechenden Verdünnungseffekt zu rechnen, vorausgesetzt, die Tiere sind nicht ständig auf einer Standweide.
Die gezielte Weideführung bewährt sich auch auf Almen, eine entsprechende Arbeitsbelastung ergibt sich dabei, jedoch sind die Erfolge bei den Zunahmen zu verzeichnen. Muttertiere mit Lämmern und Kitzen sollten in einer geringeren Tierdichte ca. 14 Tage nach dem Hauptauftrieb folgen. Dies minimiert die Anfangsverluste z. B. durch verlorene Lämmer, die der großen Gruppe nicht mehr folgen können.
Zum Zeitpunkt der Ablammung im Frühjahr haben Muttertiere die höchste Stoffwechselleistung. Eine Entwurmung nach Kotprobe und Befund erscheint hier zweckmäßig. Bestandesbehandlungen treten eher in den Hintergrund. Vielmehr wird dazu übergegangen, Risikotiere zu beproben und zu behandeln. Als Risikotiere gelten erstweidende Schafe, Jungschafe sowie Lämmer und Tiere mit offensichtlich beeinträchtigter Körperkondition und sichtbaren Verkotungen.
Bei Ziegen sind erhöhte Dosierungen anzuwenden. Es ist darauf zu achten, keine Unterdosierungen vorzunehmen, ebenso ist eine genaue Abschätzung des Gewichtes erforderlich.
Bei den Kotprobenuntersuchungen werden jeweils mehrere besonders gekennzeichnete Tiere der einzelnen Altersgruppen mit Einzelbefunden beprobt. Die Proben sollten relativ frisch an die Untersuchungsanstalt für veterinärmedizinische Untersuchungen des Landes Kärnten in die Kirchengasse 13, 9020 Klagenfurt, gelangen. Über die einzusetzenden Wurmmittel und den Wechsel in den Wirkstoffgruppen informiert die Landesanstalt bzw. Ihr Tierarzt.
Erst nach einem Auseinandersetzen des Tierorganismus mit Parasiten kann das Einzeltier eine entsprechende Immunitätslage aufbauen. Im Frühjahr steigt mit dem Weidebetrieb die Belastung mit Parasiten. Eine gezielte Behandlung vor dem Almauftrieb minimiert die dort entstehende Belastung, ebenso ist auf Almflächen mit einem entsprechenden Verdünnungseffekt zu rechnen, vorausgesetzt, die Tiere sind nicht ständig auf einer Standweide.
Die gezielte Weideführung bewährt sich auch auf Almen, eine entsprechende Arbeitsbelastung ergibt sich dabei, jedoch sind die Erfolge bei den Zunahmen zu verzeichnen. Muttertiere mit Lämmern und Kitzen sollten in einer geringeren Tierdichte ca. 14 Tage nach dem Hauptauftrieb folgen. Dies minimiert die Anfangsverluste z. B. durch verlorene Lämmer, die der großen Gruppe nicht mehr folgen können.
Gute Kondition nötig
Die Alpung von nur weidetüchtigen Tieren, entsprechend gewartet und behandelt, in guter Weidekondition ist die Grundvoraussetzung für den Almerfolg. Untrainierte, nicht an die Weide gewöhnte Tiere erleiden Schiffbruch. Dies ist meist die Hauptursache für übermäßige Almverluste.
Mit regelmäßiger Nachschau können frühzeitig Probleme erkannt und vermieden werden. Dies gilt auch für Schäden durch große Beutegreifer. Die in der Tierhaltungsverordnung geregelte Obsorge für den Viehbestand hilft auch, bessere Almergebnisse mit höheren Zunahmen und geringen Verlusten zu erzielen.
Hinsichtlich der Kennzeichnung und der Dokumentation sei nur angeführt, dass eine Kennzeichnungsliste für die auf die jeweilige Alm aufgetriebenen Tiere (Schafe/ Ziegen und Jungtiere) sehr hilfreich ist.
Nur gesunde und auf die Alpung genügend vorbereitete Tierbestände können, mit dem „Alm-Bonus“ an Tiergesundheit und Vitalität ausgestattet, erfreuliche Erträge erwarten lassen. Hier entscheidet sich neben den belastenden Wettererscheinungen, ob die umfangreichen Vorbereitungen die Ergebnisse stabilisieren und verbessern. Vorbereitung ist der Weg zum erfolgreichen Almbewirtschaften.
Mit regelmäßiger Nachschau können frühzeitig Probleme erkannt und vermieden werden. Dies gilt auch für Schäden durch große Beutegreifer. Die in der Tierhaltungsverordnung geregelte Obsorge für den Viehbestand hilft auch, bessere Almergebnisse mit höheren Zunahmen und geringen Verlusten zu erzielen.
Hinsichtlich der Kennzeichnung und der Dokumentation sei nur angeführt, dass eine Kennzeichnungsliste für die auf die jeweilige Alm aufgetriebenen Tiere (Schafe/ Ziegen und Jungtiere) sehr hilfreich ist.
Nur gesunde und auf die Alpung genügend vorbereitete Tierbestände können, mit dem „Alm-Bonus“ an Tiergesundheit und Vitalität ausgestattet, erfreuliche Erträge erwarten lassen. Hier entscheidet sich neben den belastenden Wettererscheinungen, ob die umfangreichen Vorbereitungen die Ergebnisse stabilisieren und verbessern. Vorbereitung ist der Weg zum erfolgreichen Almbewirtschaften.