07.03.2019 |
von Dipl.-Ing. Bernhard Tscharre
Roboter, Drohne, GPS
Technik in der Außenwirtschaft
Smart Farming, Precision Farming – eine Vielzahl von Begriffen soll uns vermitteln, dass die Maschine auf dem Feld doch klüger ist als der Mensch. So werden Traktoren mit dem ISOBUS ausgestattet, der alle Informationen intelligent vernetzt und theoretisch das Gerät ohne Fahrer arbeiten lassen könnte. Satellitennavigationssysteme, Telemetrie und vieles mehr können in Verbindung mit Apps, Erntelogistik, Drohnen und Satelliten zu einer Art „Gehirn“ in der Maschine und auf dem Bauernhof werden. Diese geben dem Bauer endlich mehr Zeit zum „Spekulieren“ als die mühevolle Arbeit, mit Anwesenheit am Feld bis spät in die Nacht zu verbringen. Wer es nicht glaubt, kann sich das Ganze im Internet ansehen, wie es funktioniert. Die Kosten sind das größte Hemmnis, diese Technologien in der kleinbäuerlich geprägten Landwirtschaft marktfähig zu machen. Aber die Zeit und die Techniker arbeiten daran. Gerade die Arbeitskreisberatung der Landwirtschaftskammer hat hier eine Schlüsselfunktion, als unabhängiges Netzwerk von Praktikern Tests, Experimente und Anwendungen für die Praxis durchzuführen, um Landwirten viel Geld als „Versuchskaninchen“ der Industrie zu ersparen. Denn nicht alles, was im Prospekt gedruckt wird, ist in der Praxis auch so.
Technik in der Innenwirtschaft
In der Innenwirtschaft, z. B. Tierproduktion, bei der Futterwirtschaft meinen die Betriebsleiter einerseits, dass Personal immer teurer wird und andererseits der Computer immer mehr Daten über immer größer werdende Tierherden managen kann. Aus diesem Grund haben die österreichischen Zuchtverbände, Kontrollverbände und ihre Dachorganisationen eine Vielzahl von Datensystemen geschaffen. Würden sie diese noch stärker vernetzen, könnten sie noch mehr an Datenqualität und -quantität zur Produktionssteuerung liefern.
Nur Beispiele: AMA-Rinderdatenbank, Rinderdatenverbund, veterinärmedizinische Datenbanken, Herdenmanagementsysteme, Brunsterkennungssysteme, Melk- und Fütterungssysteme mittels Robotertechnik sind nur einige Beispiele für „Big-Data“, das in der Innenwirtschaft schon längst zum Tragen kommt. In Zukunft ist die Mensch-Tier-Beziehung eine Dreiecksbeziehung aus Mensch, Tier und Maschine und die Maschine weiß viel mehr als der Mensch. Dieses Wissen lässt sich nutzen.
Onlinevermarktung und Onlineshops
Der Zugang zum Konsumenten ist digital geworden. Früher galt: „Zeit ist Geld!“ Das ist heute vielfach auch noch so, aber in der Warenwirtschaft ist das Wissen um die Logistik „pures Gold“. EDV-gestützte Systeme in der Warenwirtschaft sind heute Standard, aber wenn es gelingt, EDV-gestützte Software entlang der gesamten Produktions- und Wertschöpfungskette zum Einsatz zu bringen, dann können einzelne Erzeuger und Erzeugergemeinschaften den Durchbruch bis zum Kunden mittels digitaler Technik schaffen, was einen enormen Wettbewerbsvorteil bedeutet. In der Forstwirtschaft z. B. sollen künftig alle Prozessschritte von den Verträgen über die Produktion bis zur Abrechnung digital abgebildet werden können.
In der Direktvermarktung gibt es schon eine Reihe von Apps und Webapplikationen, die Konsument und Produzenten digital vernetzen. Und zwar in einer Form, die beiden hilft, das zu bekommen, was man braucht, der eine die Ware mit individuell definierter Qualität, der andere das Geld, um wirtschaftlich zu überleben.
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Tagung „Landwirtschaft 4.0“
Digitalisierung in der Land- und Forstwirtschaft – unter diesem Thema steht am Freitag, 29. März, ab 9 Uhr eine österreichweite Tagung an der Landwirtschaftlichen Fachschule (LFS) Althofen. Die Veranstaltung zeigt
digitale Chancen für den bäuerlichen Familienbetrieb auf.
Im Mittelpunkt stehen:
Anmeldung unter www.ktn.lfi.at/digitalelandwirtschaft
Es ist dies eine Veranstaltung des Ländlichen Fortbildungsinstitutes (LFI) in Zusammenarbeit mit dem Land Kärnten, der Landwirtschaftskammer, der Fachschule Althofen, Unser Lagerhaus und dem Maschinenring Kärnten.
Im Mittelpunkt stehen:
- Der digitale Bauernhof Roboter
- Drohne und GPS
- Onlineshops und digitale Vermarktung
- Workshops, Geräteausstellung, Infostände von Firmen und Institutionen
Anmeldung unter www.ktn.lfi.at/digitalelandwirtschaft
Es ist dies eine Veranstaltung des Ländlichen Fortbildungsinstitutes (LFI) in Zusammenarbeit mit dem Land Kärnten, der Landwirtschaftskammer, der Fachschule Althofen, Unser Lagerhaus und dem Maschinenring Kärnten.