31.01.2020 |
von Dr. Josef Wasner, ABL
Rapsbestände beobachten
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Auf Schädlingsbefall kontrollieren
Bereits zum Vegetationsstart muss man auf den Befall mit Rapsstängel- und Kohltriebrüssler achten. Bei frühem Vegetationsstart tritt eher der Große Rapsstängelrüssler auf, der bei Bodentemperaturen von 5 bis 6 °C aktiv wird und bei Tagestemperaturen von 10 bis 12 °C aus den vorjährigen Rapsfeldern in die Bestände einfliegt. Warndienstempfehlungen aufgrund von Witterungsdaten geben Auskunft über einen möglichen Befall mit Rapsschädlingen unter warndienst.at. Den tatsächlichen Zuflug kann man mit Gelbschalen überprüfen. Nach einem Reifungsfraß beginnen die Käfer mit der Eiablage. Erfahrungsgemäß ist der Druck, den diese Insekten auf den Bestand ausüben, auf jener Seite stärker, auf der im Vorjahr Raps stand.
Der Kleine Kohltriebrüssler hat etwas höhere Temperaturansprüche und erscheint daher später als der Rapsstängelrüssler. Die Bekämpfungsschwelle liegt bei drei Käfern je Gelbschale und Tag oder zehn Käfern in drei Tagen. Bekämpft man beide Schädlinge mit einem Pyrethroid, muss man dies vor der Eiablage tun, weil die Insektizide die in den Pflanzen fressenden Larven nicht mehr erfassen. Mit der Bekämpfung sollte man nicht zu lange warten, da besonders der Große Rapsstängelrüssler bei warmer Witterung innerhalb weniger Tage mit der Eiablage beginnt.
Mit fortschreitender Vegetation und steigenden Temperaturen treten zunehmend Rapsglanzkäfer auf. Dann ist die Verwendung von Klasse-I-Pyrethroiden Trebon 30 EC oder Mavrik Vita sinnvoll. Zur Absicherung der Wirkung gegen den Stängelrüssler soll bei Verwendung von Mavrik Vita bzw. Evure ein Klasse-II-Pyrethroid zugemischt werden.
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Schadschwelle unbedingt beachten
Um den Rapsglanzkäfer gezielt zu bekämpfen, muss man den Käferzuflug genau beobachten. Durch Ausklopfen lässt sich feststellen, ob die Schadschwelle überschritten ist. In kräftigen Beständen können sieben bis acht Käfer je Pflanze toleriert werden, während in schwächeren Beständen schon vier bis fünf Käfer einen wirtschaftlichen Schaden anrichten können, vor allem, wenn sie schon im frühen Knospenstadium auftreten.
Bekämpfungsmöglichkeiten bestehen mit Avaunt und Fyfanon, die man aber nicht in blühenden Beständen einsetzen darf. Weiterhin zur Verfügung stehen die Klasse-I-Pyrethroide Mavrik Vita und Trebon 30 EC und die Neonicotinoide Biscaya und Mospilan 20 SG. Sind etwa 10% des Bestandes bereits aufgeblüht, soll der Rapsglanzkäfer nicht mehr bekämpft werden, denn ab diesem Zeitpunkt erweist er sich für die Befruchtung als nützlich. Beim Insektizideinsatz sind die Bienenschutzauflagen zu beachten.
Unkrautkorrekturen mit Effigo, Barca 334 SL oder Korvetto (neu) müssen erfolgen, solange die Hüllblätter die Blütenknospen gut umschließen und noch nicht frei stehen. Diese Mittel soll man nicht in Tankmischung mit Gräsermitteln und Fungiziden verwenden. Wichtig sind wüchsige Witterung und frostfreie Nächte. Beim Einsatz der Pflanzenschutzmittel ist Abdrift auf Nachbarflächen unbedingt zu vermeiden.
Bekämpfungsmöglichkeiten bestehen mit Avaunt und Fyfanon, die man aber nicht in blühenden Beständen einsetzen darf. Weiterhin zur Verfügung stehen die Klasse-I-Pyrethroide Mavrik Vita und Trebon 30 EC und die Neonicotinoide Biscaya und Mospilan 20 SG. Sind etwa 10% des Bestandes bereits aufgeblüht, soll der Rapsglanzkäfer nicht mehr bekämpft werden, denn ab diesem Zeitpunkt erweist er sich für die Befruchtung als nützlich. Beim Insektizideinsatz sind die Bienenschutzauflagen zu beachten.
Unkrautkorrekturen mit Effigo, Barca 334 SL oder Korvetto (neu) müssen erfolgen, solange die Hüllblätter die Blütenknospen gut umschließen und noch nicht frei stehen. Diese Mittel soll man nicht in Tankmischung mit Gräsermitteln und Fungiziden verwenden. Wichtig sind wüchsige Witterung und frostfreie Nächte. Beim Einsatz der Pflanzenschutzmittel ist Abdrift auf Nachbarflächen unbedingt zu vermeiden.
Bestand gesund halten
In niederschlagsreichen Gebieten und bei hoher Rapsanbaudichte ist auf Phomainfektionen zu achten. Auch wenn die Hauptbekämpfung im Herbst erfolgen muss, kann ein Fungizideinsatz im Frühjahr die weitere Ausbreitung etwas bremsen und die Infektion des Wurzelhalses reduzieren. Ein positiver Nebeneffekt von Fungiziden ist, dass sie Seitentriebentwicklung und Standfestigkeit erhöhen. Der richtige Zeitpunkt für diese Maßnahme liegt bei zirka 20 bis 30 cm Wuchshöhe. Sollten die Blätter über den Winter abgefroren sein und die Pflanze muss sie wieder neu anlegen, darf man ein Azol-Fungizid erst einsetzen, wenn die Blattrosette etwa handflächengroß ist, ansonsten wird das Wachstum zu sehr gebremst.
Die Bekämpfung von Sklerotinia kann bei engen Fruchtfolgen und unter feuchten Bedingungen rund um die Blüte hoch wirtschaftlich sein, während unter trockenen Bedingungen und bei weiten Fruchtfolgen kein Vorteil zu erwarten ist. Die Infektion erfolgt vorwiegend in den Blatt- und Seitentriebachseln, in denen durch abgefallene Blütenblätter genügend Feuchtigkeit herrscht. Daher ist die Vollblüte der optimale Bekämpfungstermin, wobei hier ganz besonders auf den Bienenschutz zu achten ist. Die Zugabe eines Insektizides zur Bekämpfung der Schotenschädlinge ist in den wenigsten Fällen sinnvoll und notwendig.
Entwicklung entscheidet
Nach einer zögerlichen Anfangsentwicklung im Herbst haben die Rapsbestände im Laufe des Herbsts ordentlich Blattmasse zugelegt. Wenn diese Blätter über den Winter nicht abfrieren, kann die Startgabe mit Stickstoff verhalten ausfallen, da genug Stickstoff in den Pflanzen gespeichert ist. In Abhängigkeit der Ertragslage ist in diesem Fall eine Startgabe von 60 bis 80 kg Stickstoff/ha ausreichend, wobei der niedrigere Wert angestrebt werden soll, wenn im Herbst bereits eine Stickstoffdüngung erfolgte.
Anders sieht es bei starkem Blattverlust nach kräftigem Kahlfrost aus. Dann brauchen die Bestände möglichst zu Vegetationsstart höhere Stickstoffmengen, um die Regeneration und Blattneubildung anzuregen. 80 bis 100 kg Stickstoff/ha sind dann sinnvoll, wobei aufgrund der schnelleren Verfügbarkeit ein Teil des Stickstoffs in Nitratform gedüngt werden soll.
Da Raps in der Schossphase sehr hohe Stickstoffmengen aufnimmt, soll man vor dieser Phase die zweite Stickstoffgabe verabreichen. Unter trockenen Bedingungen darf man damit nicht zu lange zuwarten, da sonst der Stickstoff möglicherweise zu spät kommt. Im Normalfall liegt der Düngezeitpunkt drei bis fünf Wochen nach der Startgabe.
Zu einer effizienten Stickstoffdüngung gehört eine ausreichende Schwefelversorgung. Aufnahme und Wirkung von Schwefel sind dem Stickstoff ähnlich. Deshalb deckt man den Schwefelbedarf mit zirka 40 bis 60 kg am zweckmäßigsten mit schwefelhaltigen Stickstoff-Düngern, die es in verschiedenen Formulierungsverhältnissen gibt.
Unter den Spurenelementen nimmt bei Raps das Bor eine wichtige Rolle ein. Der hohe Borbedarf von 300 bis 500 g/ha Raps lässt sich in Kombination mit Insektizidbehandlungen durch mehrmalige Zugabe von jeweils etwa 150 g Bor/ha abdecken.
Bei Blattdüngern ist darauf zu achten, dass der pH-Wert der Spritzbrühe deutlich erhöht wird. Wirkungsminderung der Pflanzenschutzmittel und Probleme bei der Ausbringung können damit verbunden sein. Abhilfe schaffen Zusätze, wie zum Beispiel Zitronensäure, die den pH-Wert der Spritzbrühe auf unter sieben absenken. Je nach Wasserhärte werden 100 bis 300 g Zitronensäure je 100 Liter Wasser empfohlen.
Eine Übersicht der zugelassenen Pflanzenschutzmittel ist im "Feldbauratgeber - Frühjahr 2020“ zu finden.
Anders sieht es bei starkem Blattverlust nach kräftigem Kahlfrost aus. Dann brauchen die Bestände möglichst zu Vegetationsstart höhere Stickstoffmengen, um die Regeneration und Blattneubildung anzuregen. 80 bis 100 kg Stickstoff/ha sind dann sinnvoll, wobei aufgrund der schnelleren Verfügbarkeit ein Teil des Stickstoffs in Nitratform gedüngt werden soll.
Da Raps in der Schossphase sehr hohe Stickstoffmengen aufnimmt, soll man vor dieser Phase die zweite Stickstoffgabe verabreichen. Unter trockenen Bedingungen darf man damit nicht zu lange zuwarten, da sonst der Stickstoff möglicherweise zu spät kommt. Im Normalfall liegt der Düngezeitpunkt drei bis fünf Wochen nach der Startgabe.
Zu einer effizienten Stickstoffdüngung gehört eine ausreichende Schwefelversorgung. Aufnahme und Wirkung von Schwefel sind dem Stickstoff ähnlich. Deshalb deckt man den Schwefelbedarf mit zirka 40 bis 60 kg am zweckmäßigsten mit schwefelhaltigen Stickstoff-Düngern, die es in verschiedenen Formulierungsverhältnissen gibt.
Unter den Spurenelementen nimmt bei Raps das Bor eine wichtige Rolle ein. Der hohe Borbedarf von 300 bis 500 g/ha Raps lässt sich in Kombination mit Insektizidbehandlungen durch mehrmalige Zugabe von jeweils etwa 150 g Bor/ha abdecken.
Bei Blattdüngern ist darauf zu achten, dass der pH-Wert der Spritzbrühe deutlich erhöht wird. Wirkungsminderung der Pflanzenschutzmittel und Probleme bei der Ausbringung können damit verbunden sein. Abhilfe schaffen Zusätze, wie zum Beispiel Zitronensäure, die den pH-Wert der Spritzbrühe auf unter sieben absenken. Je nach Wasserhärte werden 100 bis 300 g Zitronensäure je 100 Liter Wasser empfohlen.
Eine Übersicht der zugelassenen Pflanzenschutzmittel ist im "Feldbauratgeber - Frühjahr 2020“ zu finden.
Kurz gefasst
- Rapsschädlinge genau beobachten und erst bei Überschreiten der Schadschwellen bekämpfen.
- In kräftigen Beständen ohne Blattverlust kann bei der ersten N-Gabe gespart werden, während bei Blattverlust eine höhere Startgabe notwendig ist.
- Schwefel und Bor sichern die Nährstoffversorgung ab.