26.01.2021 |
von DI Hubert Köppl
Raps - Pflanzenschutzmaßnahmen im zeitigen Frühjahr
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Stängelschädlinge
Im letzten Jahr gab es den ersten massiven Zuflug der Stängelrüssler bereits am 1. Februar – der Warndienst hat rechtzeitig darauf hingewiesen. Wichtig für eine Behandlungsentscheidung ist auch das rasche Aufstellen von Gelbschalen vor den ersten föhnigen Tagen im Frühjahr, damit der Erstflug beobachtet werden kann. Hat man dies versäumt, so stellt man oft nur mehr eine geringe Flugaktivität fest – die Tiere sind aber im Bestand und können wie in den letzten beiden Jahren einen größeren Schaden verursachen. Leider war im letzten Jahr eine gezielte Behandlung erst im März möglich.
Der Erstflug erfolgt ab 5 bis 6 °C Bodentemperatur und ab 12 bis 15 °C Lufttemperatur. Die wirtschaftliche Schadensschwelle sind zehn Käfer pro Gelbschale innerhalb von drei Tagen bei verzetteltem Flug, bei starkem Flug gelten 15 Käfer als Grenze. Nach ca. 5- bis 10-tägigem Reifungsfraß beginnen die kleinen Gefleckten Kohltriebrüssler (Kennzeichen: heller Punkt am Rücken und rostbraune Füße) mit der Eiablage, der Große Rapsstängelrüssler (Kennzeichen: hellgraue Farbe, dunkle Füße, kein heller Punkt am Rücken) hat einen sehr kurzen, manchmal nur 2- bis 3-tägigen Reifungsfraß.
In der Gelbschale kann man aber auch noch Erdflöhe bzw. Kohlerdflöhe fangen (Kennzeichen: schwarz-metallische Grundfarbe, ovale Form wie Rapsglanzkäfer aber mit dicken Hinterbeinen) – die Rapserdflöhe können immer noch Eier ablegen aus denen Larven schlüpfen, der schädigende Einfluss ist aber zu diesem Zeitpunkt eher gering. Seit einiger Zeit findet man bläuliche, länglich ovale Käfer, dabei handelt es sich um Mauszahnrüssler, diese haben auch einen gebogenen Rüssel, sind aber metallisch-bläulich schillernd und nicht gräulich gefärbt wie die Stängelrüssler. Ob die Blauen Mauszahnrüssler eine Gefahr für den Raps darstellen, wird derzeit in der Wissenschaft noch diskutiert.
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Gegen Stängelrüsselkäfer können noch synthetische Pyrethroide zum Einsatz gelangen.
Diese sind grundsätzlich mit einem Netzmittel auszubringen, wobei gute Erfahrungen mit
höherwertigen Produkten wie Silwet top, Zellex CS, Designer, Kantor, etc. bestehen. Eine
Beimengung von Bor und Bittersalz ist möglich.
Sollten aber bereits erste Glanzkäfer mit in der Gelbschale gefangen werden – dies war in
den letzten Jahren bei extrem warmer Witterung mit bis zu 20°C bereits im Februar der Fall –
so besitzt von den Pyrethroiden nur Trebon 30 EC als Typ-I-Pyrethroid noch volle Wirkung
gegen diese Schädlinge.
Über den aktuellen Stand der Flugaktivitäten der Schädlinge gibt auch der Warndienst unter
der Adresse www.warndienst.at Auskunft. An mehreren Standorten über das Anbaugebiet
verteilt beobachten Landwirte das Auftreten und melden die aktuelle Befallslage. Dort finden
Sie auch eine Wetterprognose für 7 Tage.
Unkrautbekämpfung
Die Unkrautbekämpfung wurde in der Regel im Herbst durchgeführt, trotzdem sind die Bestände bei Vegetationsbeginn zu kontrollieren. Durch die ständigen feuchten Böden im Herbst ist mit einer guten Unkrautwirkung der hauptsächlich bodenaktiven Produkte zu rechnen. Jedoch könnten im Spätherbst auf Kahlstellen, wo der Raps durch Erdflöhe oder Schnecken dezimiert wurde, erneut Unkräuter gekeimt sein.
Auch auf zum Saatzeitpunkt grobscholligen Flächen oder dort wo Raps in Mulchsaat angebaut wurde, soll im Frühjahr speziell kontrolliert werden. Wurde im Herbst rein blattaktiv mit Belkar behandelt, so könnte Vogelmiere vorhanden sein, die jedoch im Frühjahr nicht mehr bekämpft werden kann. Schädigend wird diese jedoch nur, wenn sie flächendeckend auftritt.
Bei Vorhandensein von Unkräutern soll ab Vegetationsbeginn relativ rasch reagiert werden. Optimal sind Bedingungen ohne Nachtfröste, gibt es jedoch leichten Nachtfrost und am Tag sonnige Witterung mit Temperaturen über 10 bis 12°C, dann kann auch ein Einsatz erfolgen.
Auch auf zum Saatzeitpunkt grobscholligen Flächen oder dort wo Raps in Mulchsaat angebaut wurde, soll im Frühjahr speziell kontrolliert werden. Wurde im Herbst rein blattaktiv mit Belkar behandelt, so könnte Vogelmiere vorhanden sein, die jedoch im Frühjahr nicht mehr bekämpft werden kann. Schädigend wird diese jedoch nur, wenn sie flächendeckend auftritt.
Bei Vorhandensein von Unkräutern soll ab Vegetationsbeginn relativ rasch reagiert werden. Optimal sind Bedingungen ohne Nachtfröste, gibt es jedoch leichten Nachtfrost und am Tag sonnige Witterung mit Temperaturen über 10 bis 12°C, dann kann auch ein Einsatz erfolgen.
Seit letztem Jahr gibt es mit Korvetto ein rein blattaktives Herbizid, das relativ breit gegen Klettenlabkraut, Kamille-Arten, Besenrauke, Taubnessel-Arten, Klatschmohn, Kornblume und auch gegen die bei uns immer stärker auftretenden Storchschnabel-Arten wirkt. Ehrenpreis-Arten und Vogelmiere werden nicht erfasst. Das Einsatzfenster kann bei wüchsiger Witterung manchmal kurz sein, da die Behandlung bis ES 50 – Beginn Entwicklung der Blütenanlage abgeschlossen sein muss. Wichtig ist, dass die Hüllblätter die jungen Knospen noch dicht umschließen, sonst kann es zu Ertragsminderungen kommen. Das gilt auch für die gegen v.a. Klettenlabkraut und Kamille wirksamen Barca 334 SL oder Effigo, sowie die Kamille-Spezialisten Lontrel 720 SG oder Cliophar 600.
![[jpegs.php?filename=%2Fvar%2Fwww%2Fmedia%2Fimage%2F2021.01.20%2F1611155622078239.jpg]](https://cdn.lko.at/lko3/mmedia/image/2021.01.20/1611155622078239.jpg?m=MzYzLDI0NA%3D%3D&_=1611155623)
Zu beachten ist die nach Vertreiberinformationen etwas eingeschränkte Mischbarkeit bei Belkar. Von den Insektiziden wird Bulldock ausgeschlossen, bei den Gräserherbiziden ist keine Kombination mit Agil-S möglich, bei den anderen Gräsermitteln darf kein Netzmittel zugefügt werden. Generell dürfen maximal zwei Mischungspartner zu Korvetto gegeben werden. AHL pur wird ebenfalls ausgeschlossen.
Sollten noch Ungräser (wie Ausfallgetreide oder Quecke) vorhanden sein, können diese mit speziellen Produkten wie Agil-S/Zetrola, Focus ultra, Fusilade Max, Panarex, Select 240 EC und Targa super erfasst werden. Für Ausfallgetreide sind die unteren Aufwandmengen einsetzbar, für Quecke muss die oberste Menge verwendet werden. Wüchsige, sonnige Witterung verbessert die Wirkung der Gräserherbizide.
Eine Mischbarkeit mit Insektiziden ist gegeben.
Sollten noch Ungräser (wie Ausfallgetreide oder Quecke) vorhanden sein, können diese mit speziellen Produkten wie Agil-S/Zetrola, Focus ultra, Fusilade Max, Panarex, Select 240 EC und Targa super erfasst werden. Für Ausfallgetreide sind die unteren Aufwandmengen einsetzbar, für Quecke muss die oberste Menge verwendet werden. Wüchsige, sonnige Witterung verbessert die Wirkung der Gräserherbizide.
Eine Mischbarkeit mit Insektiziden ist gegeben.