„Rückläufiger Auftrieb muss gestoppt werden“
Immer weniger Tiere werden auf Kärntens Almen aufgetrieben. Mit 15 % Rückgang seit 2010 liegt Kärnten österreichweit an der Spitze. „Das ist eine alarmierende Zahl“, warnte Josef Obweger, Obmann des Kärntner Almwirtschaftsvereins.
„Die größte Leistung der Almwirtschaft ist die Wasserbindekraft des Bodens“, betonte Landwirtschaftskammerpräsident Johann Mößler. „Gerade Almpflanzen halten den Boden, der durch den Klimawandel in Gefahr gerät. Wenn das Gras nicht genutzt wird, kann in Folge der Berg abrutschen“, sah auch „Grünlandpapst“ Karl Buchgruber vom Institut für Pflanzenbau und Kulturlandschaft an der Lehranstalt Raumberg-Gumpenstein „größten Handlungsbedarf“.
Der solle darin bestehen, die Zunahme von Großraubwild zu verhindern und die Mutterkuhprämie wieder einzuführen. „Es gibt keine Almwirtschaft der Zukunft ohne Vieh“, betonte auch Bundesobmann Erich Schwärzler. Daher müsste neben der Förderung der Behirtung die Leistung pro Vieh abgegolten werden. Durch eine Zunahme von Wölfen wäre die artgerechte Weidehaltung in Gefahr, ist Obweger überzeugt. In Deutschland, wo sich vor knapp 20 Jahren die ersten Wölfe angesiedelt haben, gebe es nun 1000 Wölfe. Im Südosten Frankreichs verzeichne man 11.000 Risse pro Jahr, 90 % davon in geschützten Herden. Der Schafbestand habe sich halbiert.
Eine Exkursion in die Schweiz habe gezeigt, dass Herdenschutz nur in Verbindung mit Abschüssen funktioniere. Bei der Auslegung der FFH-Richtlinie müssten die Bauern alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen und dies nicht den NGOs überlassen, forderte Obweger. Den einstimmigen Landtagsbeschluss, wonach die Bundesregierung Sorge tragen müsse, dass der Schutzstatus für den Wolf gelockert werde, begrüßte die Vollversammlung, bei der Naturschutzreferentin Sara Schaar ihre Unterstützung zusagte: „Wir müssen Verantwortung übernehmen und eingreifen. Ich will nicht, dass irgendwann ein Wolf vor einem Kind steht.“ Eine große Hoffnung sei laut Alminspektorin Barbara Kircher das Österreichische Zentrum für Wolf, Luchs und Bär, das kurz vor Arbeitsbeginn stehe.
Der solle darin bestehen, die Zunahme von Großraubwild zu verhindern und die Mutterkuhprämie wieder einzuführen. „Es gibt keine Almwirtschaft der Zukunft ohne Vieh“, betonte auch Bundesobmann Erich Schwärzler. Daher müsste neben der Förderung der Behirtung die Leistung pro Vieh abgegolten werden. Durch eine Zunahme von Wölfen wäre die artgerechte Weidehaltung in Gefahr, ist Obweger überzeugt. In Deutschland, wo sich vor knapp 20 Jahren die ersten Wölfe angesiedelt haben, gebe es nun 1000 Wölfe. Im Südosten Frankreichs verzeichne man 11.000 Risse pro Jahr, 90 % davon in geschützten Herden. Der Schafbestand habe sich halbiert.
Eine Exkursion in die Schweiz habe gezeigt, dass Herdenschutz nur in Verbindung mit Abschüssen funktioniere. Bei der Auslegung der FFH-Richtlinie müssten die Bauern alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen und dies nicht den NGOs überlassen, forderte Obweger. Den einstimmigen Landtagsbeschluss, wonach die Bundesregierung Sorge tragen müsse, dass der Schutzstatus für den Wolf gelockert werde, begrüßte die Vollversammlung, bei der Naturschutzreferentin Sara Schaar ihre Unterstützung zusagte: „Wir müssen Verantwortung übernehmen und eingreifen. Ich will nicht, dass irgendwann ein Wolf vor einem Kind steht.“ Eine große Hoffnung sei laut Alminspektorin Barbara Kircher das Österreichische Zentrum für Wolf, Luchs und Bär, das kurz vor Arbeitsbeginn stehe.
Waldweiden ein offenes Problem
Einer Lösung zugeführt werden müsse auch die Futterflächenproblematik, sagte Obweger. Derzeit werde die automatische Ermittlung als Pilotprojekt getestet. „Bei Waldweiden funktioniert das neue System jedoch nicht zufriedenstellend. Für diese Bereiche muss es eine Ersatzlösung geben.“ Durch die Hofkartenaktualisierung mittels neuer Luftbilder seien von der AMA neue Referenzen für 1450 Almen vorgelegt worden, berichtete Gerhard Koch von der LK. Doch in Villach, Spittal und Feldkirchen habe es nur eine Notbefliegung sehr spät im Jahr gegeben, die Schattenwirkung sei groß gewesen.
Viel Applaus gab es für die positive Bewältigung der Natura 2000-Nominierungen, besonders für Naturschutzreferentin Sara Schaar, die die Einladung zur Vollversammlung als Wertschätzung empfand und bis zum Schluss blieb. Die Interessen der Grundeigentümer und die „Wünsche des Naturschutzes“ habe man in Einklang gebracht, war Mößler, einst erbitterter Natura 2000-Gegner, voll des Lobes. „Im Vorfeld der Nominierungen konnten wir alles ausreden, unser gemeinsames Ziel war die 100%ige Bewirtschaftung. Nun ist es gelungen“, freute sich auch Agrarreferent Martin Gruber. Mit Sara Schaar, die den Bauern klargemacht habe, dass sie die Naturschutzgüter geschaffen hätten, habe man „normal und vernünftig reden“ können, freute sich Leo Ebner, Obmann der Schutzgemeinschaft. Im Gegenzug hätten die Bauern studiert und „Naturschutz gelesen“. Nun wolle man über den Nationalpark Hohe Tauern „im gleichen Ton und miteinander“ reden.
Positiv habe sich auch das Projekt „Langzeitarbeitslose auf der Alm“ entwickelt, 9000 Arbeitsstunden seien auf 59 Almen geleistet worden, schilderte Geschäftsführer Daniel Koch, der seine Funktion aus gesundheitlichen Gründen an Josef Brunner, Kärntner Brillenschaf- und Pinzgauerzüchter aus Kleblach-Lind, übergab.
„Es braucht einen laufenden Dialog und ein vernetztes Denken, mehr Kommunikation im Lebensraum, ein sektorales Zusammenwirken“, rüttelte Karl Buchgraber das Publikum auf und appellierte an die Besinnung auf die eigenen Wurzeln und warnte gleichzeitig vor der Zupflasterung der besten Böden und der Zunahme von Verwaldung und Verstrauchung, was großen Handlungsbedarf bedeute. Man solle standortgerecht, „ökologisch bäuerlich“ und gezielt wirtschaften, damit die Alm- und Berglandwirtschaft eine Zukunft habe.
Erfreulich war der Ausblick auf den heurigen Almwandertag am 20. Juli, der auf die St. Martiner Alm in der geschichtsträchtigen Gemeinde Hüttenberg führen wird.
Viel Applaus gab es für die positive Bewältigung der Natura 2000-Nominierungen, besonders für Naturschutzreferentin Sara Schaar, die die Einladung zur Vollversammlung als Wertschätzung empfand und bis zum Schluss blieb. Die Interessen der Grundeigentümer und die „Wünsche des Naturschutzes“ habe man in Einklang gebracht, war Mößler, einst erbitterter Natura 2000-Gegner, voll des Lobes. „Im Vorfeld der Nominierungen konnten wir alles ausreden, unser gemeinsames Ziel war die 100%ige Bewirtschaftung. Nun ist es gelungen“, freute sich auch Agrarreferent Martin Gruber. Mit Sara Schaar, die den Bauern klargemacht habe, dass sie die Naturschutzgüter geschaffen hätten, habe man „normal und vernünftig reden“ können, freute sich Leo Ebner, Obmann der Schutzgemeinschaft. Im Gegenzug hätten die Bauern studiert und „Naturschutz gelesen“. Nun wolle man über den Nationalpark Hohe Tauern „im gleichen Ton und miteinander“ reden.
Positiv habe sich auch das Projekt „Langzeitarbeitslose auf der Alm“ entwickelt, 9000 Arbeitsstunden seien auf 59 Almen geleistet worden, schilderte Geschäftsführer Daniel Koch, der seine Funktion aus gesundheitlichen Gründen an Josef Brunner, Kärntner Brillenschaf- und Pinzgauerzüchter aus Kleblach-Lind, übergab.
„Es braucht einen laufenden Dialog und ein vernetztes Denken, mehr Kommunikation im Lebensraum, ein sektorales Zusammenwirken“, rüttelte Karl Buchgraber das Publikum auf und appellierte an die Besinnung auf die eigenen Wurzeln und warnte gleichzeitig vor der Zupflasterung der besten Böden und der Zunahme von Verwaldung und Verstrauchung, was großen Handlungsbedarf bedeute. Man solle standortgerecht, „ökologisch bäuerlich“ und gezielt wirtschaften, damit die Alm- und Berglandwirtschaft eine Zukunft habe.
Erfreulich war der Ausblick auf den heurigen Almwandertag am 20. Juli, der auf die St. Martiner Alm in der geschichtsträchtigen Gemeinde Hüttenberg führen wird.