19.05.2016 |
von DI Thomas Leitner
Projekt Biodiversitätsmonitoring: Wir schauen auf unsere Wälder
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Die österreichischen Wälder sind sehr vielfältig. Ausschlaggebend für diese Artenvielfalt sind Standortbedingungen und die vorbildhafte Waldbewirtschaftung
durch ihre Besitzer. Um das Auge für die Artenvielfalt und deren Erhalt zu schärfen,
wird ein kostenloses Beratungsangebot zur Verfügung gestellt. Im forstlichen Alltag steht die Erhaltung eines "klimafitten und enkerltauglichen" Waldes im Vordergrund, damit auch nachfolgende Generationen Einkommen aus der Bewirtschaftung erzielen können. Trotzdem oder gerade deswegen kann es sehr reizvoll sein, sich einmal ganz bewusst jenem Bereich des Waldes zuzuwenden, der häufig für selbstverständlich erachtet wird - der Biodiversität. Viele Maßnahmen für den Erhalt der Lebensräume und der Vielfalt werden ohnehin schon seit Generationen in der Waldbewirtschaftung,
meist unbewusst, integriert. Waldbesitzern fehlt einfach oft nur das fachlich korrekte "Biodiversitäts-Vokabular", wodurch es zu Missverständnissen in der Gesellschaft
kommt. Mit dem Begriff "Veteranen" zum Beispiel hat man im ersten Moment ein anderes Bild im Kopf als eine alte knorrige Eiche, die Waldbesitzer aus vielen verschieden Gründen bewusst im Bestand stehen lassen.
Ziel dieser Beratung ist es, Waldbewirtschafterinnen und Waldbewirtschafter für Biodiversität, die Pflanzen und Tiere im eigenen Wald zu begeistern. Im Vordergrund steht dabei das genaue Hinschauen, das Erkennen von Zusammenhängen und das daraus resultierende eigenverantwortliche Gestalten und Erhalten von Lebensräumen und widerstandsfähigen Wäldern zur nachhaltigen Bewirtschaftung.
Zusätzlich zum Beratungsgespräch erhalten interessierte Waldbesitzer übersichtliche Steckbriefe. In diesen Unterlagen befinden sich spannende Details und Geschichten zum "Lebensraum Wald" und den beheimateten Pflanzen- und Tierarten.
Ziel dieser Beratung ist es, Waldbewirtschafterinnen und Waldbewirtschafter für Biodiversität, die Pflanzen und Tiere im eigenen Wald zu begeistern. Im Vordergrund steht dabei das genaue Hinschauen, das Erkennen von Zusammenhängen und das daraus resultierende eigenverantwortliche Gestalten und Erhalten von Lebensräumen und widerstandsfähigen Wäldern zur nachhaltigen Bewirtschaftung.
Zusätzlich zum Beratungsgespräch erhalten interessierte Waldbesitzer übersichtliche Steckbriefe. In diesen Unterlagen befinden sich spannende Details und Geschichten zum "Lebensraum Wald" und den beheimateten Pflanzen- und Tierarten.
Von Totholz bis Ameisenbuntkäfer
Folgende Beobachtungsschwerpunkte können gemeinsam mit dem Berater entdeckt
und diskutiert werden:
Nähere Informationen zu diesem Angebot erhält man bei den zuständigen Beratern der Landwirtschaftskammer.
- Totholz ist jene Baummasse, die bereits abgestorben ist, vor Ort liegt oder steht und aufgrund der Feuchtigkeit von Pilzen und Tieren langsam zu Humus umgesetzt wird. Dies erfolgt über lange Zeit und mehrere Zerfallsstadien, wobei die Regulierung der Bodenfeuchte und des bodennahen Mikroklimas kostenlos erfolgt.
- Kleinbiotope und Sonderstandorte: Dies sind die Lebensräume der Frösche, Kröten – aber auch Unken und Molche bis hin zum bekannteren Feuersalamander. Diese natürlichen Insektenvernichter leben dort, wo sich zumindest etwas länger Wasser im Wald findet, wobei es für die Bewohner einen Unterschied macht, ob stehend und zeitweise oder dauernd fließend. Ebenfalls zu den Sonderstandorten zählen Felsköpfe, die von wechselwarmen Tieren wie Schlangen gerne genutzt werden, um sich aufzuwärmen.
- Besondere Gehölze sind eigentlich alle Waldbäume, die nicht bestandesbildend und im jeweiligen Wald selten sind. Aus österreichweiter Sicht wurden die Eibe und die Tanne ausgewählt. Es können aber auch einzelne Wildapfel-, Wildbirnbäume oder Schneeballarten bis hin zum Seidelbast gefunden werden.
- Mit speziellen Pflanzenarten sind die Flechten, Moose, Waldorchideen und Misteln gemeint, aber auch gefährliche neu eingewanderte Arten, invasive Neophyten wie das Drüsige Springkraut, die Kanadische Goldrute oder der Kaukasische Bärenklau. Diese Arten gilt es zu beobachten.
- Unter speziellen Tierarten sind die Ameisen, Raufhühner, Fledermäuse und seltene Vögel wie Zaunkönig, Häher, Bussard, Habicht bis hin zum Seeadler zu verstehen. Diese sind nicht nur eine wertvolle Forstschutzpolizei im Wald, sondern tragen auch zur Verbreitung z. B. der Zirbe bei.
Nähere Informationen zu diesem Angebot erhält man bei den zuständigen Beratern der Landwirtschaftskammer.
Die Beratung ist Teil eines vom Österreichischen Kuratorium für Landtechnik
und Landentwicklung (ÖKL) initiierten Projektes, das von der Landwirtschaftskammer mit ihren Beratern unterstützt wird. Weiterführende Informationen erhält man unter http://wald.biodiversitaetsmonitoring.at/.