06.07.2018 |
von Mag. Gernot Oswald
Pachten, aber nicht um jeden Preis
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Boden ist knapp und die Entwicklungsmöglichkeiten für Grünlandbetriebe sind eingeschränkt. Angestiegene Boden- und Pachtpreise schmälern die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft. Daher sollte jeder Betriebsführer den betriebsindividuellen Pachtpreis aufgrund eigener ehrlicher Zahlen aus der Kostenrechnung ermitteln.
Die teilweise guten Erzeugerpreise der Vergangenheit in der Milchproduktion und im Ackerbau haben die Pachtpreise kontinuierlich in die Höhe getrieben. Landwirte überbieten sich gegenseitig mit noch höheren Preisen aufgrund mangelnder Kenntnis der eigenen Zahlensituation. Das schafft Unmut und Missgunst zwischen den Bauern, verschlechtert die Einkommenssituation und Wettbewerbsfähigkeit.
Der Preistrend geht weiter nach oben, obwohl die Erzeugerpreise stagnieren und weniger öffentliche Gelder zu erwarten sind. Die betroffenen Betriebe kommen in eine Investitions-, Kosten- und Arbeitsfalle. Nicht selten endet so etwas mit Liquiditätsproblemen, Arbeitsüberlastung bis hin zur Existenzgefährdung.
Jeder Landwirt ist angehalten, eine sorgfältige Kostenrechnung am Betrieb zu führen, um seinen Grenzpachtpreis ermitteln zu können. Voraussetzung dafür sind betriebswirtschaftliche Aufzeichnungen. Viele Betriebe zahlen für Grünland je nach Region und Bodengüte 500 Euro und mehr pro Hektar und Jahr. Solche Preise dürften eher dem Bauchgefühl entspringen und sind betriebswirtschaftlich größtenteils nicht vertretbar. Wie eine Flächenpacht betriebsindividuell zu rechnen wäre, ist in Abb. 1 und 2 dargestellt.
Die teilweise guten Erzeugerpreise der Vergangenheit in der Milchproduktion und im Ackerbau haben die Pachtpreise kontinuierlich in die Höhe getrieben. Landwirte überbieten sich gegenseitig mit noch höheren Preisen aufgrund mangelnder Kenntnis der eigenen Zahlensituation. Das schafft Unmut und Missgunst zwischen den Bauern, verschlechtert die Einkommenssituation und Wettbewerbsfähigkeit.
Der Preistrend geht weiter nach oben, obwohl die Erzeugerpreise stagnieren und weniger öffentliche Gelder zu erwarten sind. Die betroffenen Betriebe kommen in eine Investitions-, Kosten- und Arbeitsfalle. Nicht selten endet so etwas mit Liquiditätsproblemen, Arbeitsüberlastung bis hin zur Existenzgefährdung.
Jeder Landwirt ist angehalten, eine sorgfältige Kostenrechnung am Betrieb zu führen, um seinen Grenzpachtpreis ermitteln zu können. Voraussetzung dafür sind betriebswirtschaftliche Aufzeichnungen. Viele Betriebe zahlen für Grünland je nach Region und Bodengüte 500 Euro und mehr pro Hektar und Jahr. Solche Preise dürften eher dem Bauchgefühl entspringen und sind betriebswirtschaftlich größtenteils nicht vertretbar. Wie eine Flächenpacht betriebsindividuell zu rechnen wäre, ist in Abb. 1 und 2 dargestellt.
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Angemessenen Pachtpreis errechnen
Der Ausgangspunkt für die Pachtpreisrechnung im Grünland ist die Verwertungsmöglichkeit von Grünland (z. B. Milchproduktion, Mutterkuhhaltung, Mutterschafe) bei entsprechenden durchschnittlichen Leistungsniveaus, Erzeugerpreisen und Produktionskosten.
Die Werte der Leistungen und Produktionskosten können dem Internetdeckungsbeitrag (http://www.awi.bmlfuw.gv.at/idb) oder betriebsindividuellen Aufzeichnungen entnommen werden. Zudem bestimmen Bodengüte, Lage und Erreichbarkeit sowie Hof-Feld-Entfernung den Wert einer Pachtfläche. Große und rechteckig geformte Schläge sind effizienter zu bewirtschaften.
Für einige Bewirtschafter ist der Nachweis von Flächen oder sind steuerliche Gründe (Vieheinheiten) ausschlaggebend für das Zupachten. Diese Bedingungen und Flächenzupachtungen für Sonderkulturen erzeugen einen Preisdruck.
Das Kalkulationsschema soll Anhaltspunkte darüber geben, wie hoch der Grenzpachtpreis pro Hektar Grünland bei
Die Werte der Leistungen und Produktionskosten können dem Internetdeckungsbeitrag (http://www.awi.bmlfuw.gv.at/idb) oder betriebsindividuellen Aufzeichnungen entnommen werden. Zudem bestimmen Bodengüte, Lage und Erreichbarkeit sowie Hof-Feld-Entfernung den Wert einer Pachtfläche. Große und rechteckig geformte Schläge sind effizienter zu bewirtschaften.
Für einige Bewirtschafter ist der Nachweis von Flächen oder sind steuerliche Gründe (Vieheinheiten) ausschlaggebend für das Zupachten. Diese Bedingungen und Flächenzupachtungen für Sonderkulturen erzeugen einen Preisdruck.
Das Kalkulationsschema soll Anhaltspunkte darüber geben, wie hoch der Grenzpachtpreis pro Hektar Grünland bei
- einer geringfügigen Pacht (d. h. nur zusätzliche Fläche, keine Investitionen) bzw.
- bei einer größeren Pacht (Flächenpacht aufgrund von Investitionen in zusätzliche Standplätze) ist.
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Kurz zusammengefasst
Wer pachten will, muss die nachhaltig wirtschaftlichen Möglichkeiten des eigenen Betriebes genau kennen: Deckungsbeiträge, öffentliche Gelder, Investitionskosten, Lohnkosten, zusätzliche Sozialversicherungsbeiträge.
e genauer die mehrjährigen Datengrundlagen zur Verfügung stehen, umso treffsicherer kann die Kalkulation erfolgen. Werden höhere Pachtpreise als der betriebsindividuelle Grenzpachtpreis bezahlt, bedeutet dies zumindest eine Verringerung der kalkulierten Arbeits-, Kapital- und Risikoentlohnung.
e genauer die mehrjährigen Datengrundlagen zur Verfügung stehen, umso treffsicherer kann die Kalkulation erfolgen. Werden höhere Pachtpreise als der betriebsindividuelle Grenzpachtpreis bezahlt, bedeutet dies zumindest eine Verringerung der kalkulierten Arbeits-, Kapital- und Risikoentlohnung.
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Arbeitskreis Unternehmensführung
Die betriebliche Kostensituation entscheidet wesentlich, ob Landwirte Gewinne oder Verluste schreiben. Mit dem Arbeitskreis Unternehmensführung haben Sie die Möglichkeit, eine transparente Übersicht über alle Kosten und Erträge zu bekommen und so ihre betriebsindividuelle Einkommens-situation und den Grenzpachtpreis zu ermitteln. Informationen bei Gernot Oswald, 0463/58 50-25 30,
E-Mail: gernot.oswald@lk-kaernten.at