Nachträglicher Einbau eines Melkroboters: Mehr Platz nötig, als gedacht

Häufig wird allerdings rund um den Melkroboter zu wenig Platz für die Kühe geschaffen. Im Endeffekt werden damit die Potenziale des Systems "Melkroboter" eingeschränkt. Welche Überlegungen in der Planungsphase zusätzlich notwendig sind und warum der Bereich um das AMS häufig adaptiert werden muss, wird im folgenden Artikel erläutert.
Beim nachträglichen Einbau eines AMS werden gerade enge Ställe zu großen Herausforderungen. Der Ansporn für eine Kuh, damit diese in den Melkroboter geht, ist vor allem darin begründet, dass sie dort Kraftfutter in pelletierter oder mehliger Form bekommt. Unter den laktierenden Tieren gibt es jedoch auch rangniedrigere Kühe, welche bei engen Ställen den Melkroboter meiden, weil sie dort anderen Tieren nicht ausweichen können. Sobald sie einmal in die Enge getrieben wurden, scheuen sie den Platz rund um den Melkroboter und müssen zum Melken geholt werden, wodurch die Anzahl der Melkungen pro Tag bei dessen Tieren sinkt. Um die potenzielle Milchleistungssteigerung aufgrund mehrmaligen Melkens zu erreichen, sollten allerdings im Durchschnitt mindestens 2,7 Melkungen angestrebt werden. Auf ausreichend Platz rund um den Melkroboter muss deshalb unbedingt in der Planungsphase geachtet werden.
In der Praxis hat sich beim nachträglichen Einbau eines AMS im Melkstand gezeigt, dass die Kühe wesentlich häufiger zum AMS kommen, wenn nur noch wenige Deckensteher übrigbleiben und die Wände zumindest auf zwei Seiten zur Gänze entfernt werden. Für einen reibungslosen Melkroboterbetrieb soll der Abstand zwischen Melkbox und der nächstgelegenen Liegebox mindestens vier Meter betragen. Dies führt häufig dazu, dass Liegeboxen entfernt werden müssen. Diese können durch zusätzliche Liegeboxen im überdachten Auslauf ersetzt werden.
In der Praxis hat sich beim nachträglichen Einbau eines AMS im Melkstand gezeigt, dass die Kühe wesentlich häufiger zum AMS kommen, wenn nur noch wenige Deckensteher übrigbleiben und die Wände zumindest auf zwei Seiten zur Gänze entfernt werden. Für einen reibungslosen Melkroboterbetrieb soll der Abstand zwischen Melkbox und der nächstgelegenen Liegebox mindestens vier Meter betragen. Dies führt häufig dazu, dass Liegeboxen entfernt werden müssen. Diese können durch zusätzliche Liegeboxen im überdachten Auslauf ersetzt werden.
Eine weitere Alternative wäre eine Erweiterung des Kuhstalls. Hierbei wird der Melkroboter im neuen Anbau platziert und es muss kein Kompromiss gemacht werden.
Dadurch können notwendige Bereiche eingeplant werden:
Dadurch können notwendige Bereiche eingeplant werden:
- 4 m Abstand zwischen Melkbox und Liegebox
- Keine Stufen zum Melkroboter (ebene Flächen), dadurch bessere Reinigung und saubere Gänge möglich
- AMS gut einsehbar, heller Bereich mit gutem Stallklima und leicht zu reinigen
- Großer Vorwartebereich -> 3 m² / Tier für 10% der Herde
- Vorwartebereich temporär absperrbar für nachzutreibende Tiere
- Abweisbügel beim Eingang -> wichtig für rangniedrigere Tier
- Nachselektion für jene Tiere, die brünstig sind oder für Behandlungen separiert werden (diese soll mit mind. 3 Liegeboxen ausgestattet sein)
Bevor allerdings auf einen Melkroboter umgestellt wird, muss auf eine niedrige Zellzahl in der Herde gedacht werden. Diese kann durch folgende Punkte erreicht werden.
Bautechnisch soll darauf geachtet werden, dass die Milchleitung zum Milchtank nicht zu lange ist. Eine Milchleitung länger als 100 Meter führt zu Problemen bei der Keimzahl, da sie nicht mehr ausreichend gereinigt werden kann. Je kürzer die Leitung ist, desto geringer der Reinigungsmittelverbrauch.
- Saubere und trockene Liegeboxen -> Der Melkroboter reinigt das Euter unabhängig vom Verschmutzungsgrad
- Kalk in den Liegeboxen einstreuen -> trocknende Wirkung
- Saubere Laufflächen -> häufiges Einschalten des Schrappers / Fahren des Entmistungsroboters, ansonsten werden die Liegeboxen wieder verschmutzt bzw. der Schwanz verdreckt
- Schneiden der Schwänze
- Auch mittags die Liegeboxen reinigen
Bautechnisch soll darauf geachtet werden, dass die Milchleitung zum Milchtank nicht zu lange ist. Eine Milchleitung länger als 100 Meter führt zu Problemen bei der Keimzahl, da sie nicht mehr ausreichend gereinigt werden kann. Je kürzer die Leitung ist, desto geringer der Reinigungsmittelverbrauch.
Beratungsangebote der Landwirtschaftskammer
Für weitere Informationen zu diesem Thema bietet die LK OÖ. für umstellende Betreibe kostenlose und firmenunabhängige Beratungen an, welche per Telefon aber auch vor Ort in Anspruch genommen werden können.