01.12.2016 |
von Interview: Lydia Krojnik, BEd
Mykotoxin-Monitoring
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Kärntner Bauer: Wie waren Sie in das Monitoring eingebunden, wie wurde in der Praxis vorgegangen?
Tschischej: Das österreichische Monitoringprogramm für Mykotoxine in Körnermais wird von der AGES koordiniert und gemeinsam mit den Landwirtschaftskammern Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich und Steiermark durchgeführt.
Beprobt werden dabei jährlich über 30 AGES-Standorte und 15 LK-Standorte im gesamten Körnermaisanbaugebiet mit insgesamt etwa 100 Sorten über alle Reifegruppen. Finanziert wird das Programm unter Beteiligung von Ministerium, Bundesländern, Züchtern, Handel und Maisverarbeitern. 2016 wurden in Kärnten in 7 Versuchen 151 Proben gezogen.
Die dabei analysierten Mykotoxine (Deoxynivalenol (DON), Zearalenon (ZEA) und Fumonisine) werden von Fusariumpilzen in den befallen Maiskolben gebildet und mindern die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Nutztiere. Die Analysenergebnisse dienen der fundierteren Bewertung der Sorten im Hinblick auf ihre Anfälligkeit für Kolbenfäule und auf ihr Mykotoxinrisiko (siehe www. baes.gv.at) und zur Sortenberatung. Gleichzeitig werden diese Ergebnisse zur Charakterisierung der Mykotoxinbelastung der aktuellen Ernte verwendet.
Seit Ende Juli führen wir in Kooperation mit der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) ein österreichweites Mykotoxin-Monitoring bei Mais zu mehreren Terminen während der Vegetationsperiode durch. Meine Mitarbeiter und ich waren im vierzehntägigen Rhythmus auf unseren Versuchsfeldern sowie auf den WP2-Standorten der AGES unterwegs und sammelten die zu untersuchenden Kolben ein. So hatten wir auch die Möglichkeit, parallel dazu eine optische Bonitierung vorzunehmen.
Die Landwirte erhalten durch das Monitoring die Möglichkeit, schon während der Vegetationsperiode einen Überblick über den aktuellen Stand der Mykotoxin-Kontamination an den Maisfeldern zu bekommen und können dadurch reagieren, bevor die Grenzwerte überschritten sind. Dieser Online-Service der Landwirtschaftskammern ist bereits auf warndienst.at beziehungsweise warndienst.lko.at abrufbar. Jedem Landwirt rate ich, diesen Service zu nutzen.
Wie interpretieren Sie die Ergebnisse österreichweit bzw. in den schweineintensiven Gebieten Österreichs?
2016 ließ die feuchte Sommerwitterung eine höhere Mykotoxinbelastung befürchten, doch das trockenwarme Augustende und vor allem der trockene September verhinderten eine stärkere Befallsentwicklung und Mykotoxinbildung.
Insgesamt liegen die heurigen Werte für DON im niedrigen bis mittleren Bereich, wobei die höheren Belastungen eher an den nördlichen Standorten auftreten. Wie in der Grafik erkennbar, liegen die Gehaltswerte für das Illyrium (Südburgenland, Südoststeiermark und Kärntner Becken) dementsprechend niedriger als für Gesamtösterreich. Die Kärntner Standorte wiesen noch einmal niedrigere Gehaltwerte für DON als das Illyrikum auf.
Seit 2016 gab es während des Septembers auch ein Vorerntemonitoring im Rahmen des Warndienstprogramms der LKÖ, durchgeführt von der AGES und den Landwirtschaftskammern.
Welche Rückschlüsse können demnach heuer für einen praktizierenden Schweinebauern gezogen werden?
Richtige Sortenwahl, rechtzeitige Ernte, kein Mais als Vorfrucht und eine Bodenbearbeitung, die eine rasche Zersetzung von Maisstoppeln und -stroh ermöglichen, sind wichtige Maßnahmen zur Reduktion des Mykotoxinrisikos im Maisbau.
Tschischej: Das österreichische Monitoringprogramm für Mykotoxine in Körnermais wird von der AGES koordiniert und gemeinsam mit den Landwirtschaftskammern Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich und Steiermark durchgeführt.
Beprobt werden dabei jährlich über 30 AGES-Standorte und 15 LK-Standorte im gesamten Körnermaisanbaugebiet mit insgesamt etwa 100 Sorten über alle Reifegruppen. Finanziert wird das Programm unter Beteiligung von Ministerium, Bundesländern, Züchtern, Handel und Maisverarbeitern. 2016 wurden in Kärnten in 7 Versuchen 151 Proben gezogen.
Die dabei analysierten Mykotoxine (Deoxynivalenol (DON), Zearalenon (ZEA) und Fumonisine) werden von Fusariumpilzen in den befallen Maiskolben gebildet und mindern die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Nutztiere. Die Analysenergebnisse dienen der fundierteren Bewertung der Sorten im Hinblick auf ihre Anfälligkeit für Kolbenfäule und auf ihr Mykotoxinrisiko (siehe www. baes.gv.at) und zur Sortenberatung. Gleichzeitig werden diese Ergebnisse zur Charakterisierung der Mykotoxinbelastung der aktuellen Ernte verwendet.
Seit Ende Juli führen wir in Kooperation mit der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) ein österreichweites Mykotoxin-Monitoring bei Mais zu mehreren Terminen während der Vegetationsperiode durch. Meine Mitarbeiter und ich waren im vierzehntägigen Rhythmus auf unseren Versuchsfeldern sowie auf den WP2-Standorten der AGES unterwegs und sammelten die zu untersuchenden Kolben ein. So hatten wir auch die Möglichkeit, parallel dazu eine optische Bonitierung vorzunehmen.
Die Landwirte erhalten durch das Monitoring die Möglichkeit, schon während der Vegetationsperiode einen Überblick über den aktuellen Stand der Mykotoxin-Kontamination an den Maisfeldern zu bekommen und können dadurch reagieren, bevor die Grenzwerte überschritten sind. Dieser Online-Service der Landwirtschaftskammern ist bereits auf warndienst.at beziehungsweise warndienst.lko.at abrufbar. Jedem Landwirt rate ich, diesen Service zu nutzen.
Wie interpretieren Sie die Ergebnisse österreichweit bzw. in den schweineintensiven Gebieten Österreichs?
2016 ließ die feuchte Sommerwitterung eine höhere Mykotoxinbelastung befürchten, doch das trockenwarme Augustende und vor allem der trockene September verhinderten eine stärkere Befallsentwicklung und Mykotoxinbildung.
Insgesamt liegen die heurigen Werte für DON im niedrigen bis mittleren Bereich, wobei die höheren Belastungen eher an den nördlichen Standorten auftreten. Wie in der Grafik erkennbar, liegen die Gehaltswerte für das Illyrium (Südburgenland, Südoststeiermark und Kärntner Becken) dementsprechend niedriger als für Gesamtösterreich. Die Kärntner Standorte wiesen noch einmal niedrigere Gehaltwerte für DON als das Illyrikum auf.
Seit 2016 gab es während des Septembers auch ein Vorerntemonitoring im Rahmen des Warndienstprogramms der LKÖ, durchgeführt von der AGES und den Landwirtschaftskammern.
Welche Rückschlüsse können demnach heuer für einen praktizierenden Schweinebauern gezogen werden?
Richtige Sortenwahl, rechtzeitige Ernte, kein Mais als Vorfrucht und eine Bodenbearbeitung, die eine rasche Zersetzung von Maisstoppeln und -stroh ermöglichen, sind wichtige Maßnahmen zur Reduktion des Mykotoxinrisikos im Maisbau.
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