Mit Mischwald in die Zukunft
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Laut Österreichischer Waldinventur hat sich der Laubholzanteil in Kärnten in den letzten zehn Jahren um zwei Prozentpunkte erhöht. Da sich dieser Trend aufgrund des Klimawandels fortsetzen wird, werden in Zukunft Waldbaukonzepte und Forstschutzthemen für das Laubholz viel stärker zu beachten sein. So wurde auf Initiative von Agrarlandesrat Dipl.-Ing. Christian Benger auch heuer ein aus Landesmitteln finanziertes Förderprogramm angeboten.
Die Fördermittel wurden unter anderem dazu eingesetzt, um nicht standortgerechte Wälder in stabilere und volle Mischbestände umzuwandeln. Trotz reduzierter Fördersätze wurden innerhalb kürzester Zeit rund 300 Förderanträge eingereicht und bewilligt. Damit sind die zur Verfügung gestellten Fördermittel bereits ausgeschöpft.
Die Fördermittel wurden unter anderem dazu eingesetzt, um nicht standortgerechte Wälder in stabilere und volle Mischbestände umzuwandeln. Trotz reduzierter Fördersätze wurden innerhalb kürzester Zeit rund 300 Förderanträge eingereicht und bewilligt. Damit sind die zur Verfügung gestellten Fördermittel bereits ausgeschöpft.
Windwurfflächen rund um Villach
Im Juli 2015 sind infolge eines Hagel- und Windwurfereignisses allein im Bezirk Villach rund 160 ha an Kahlflächen entstanden, wodurch ein Großteil der Förderwerber aus diesem Bezirk stammt. Die Hauptschadensflächen befinden sich auf 500 bis 600 m Seehöhe und somit auf typischen Standorten für artenreiche Laubmischwälder.
Mit entsprechender Baumartenwahl und zeitgemäßen Aufforstungskonzepten wird ein Großteil der Schadensflächen mit Laubbäumen wiederbewaldet. Fichten, Kiefern und sonstige Baumarten kommen zusätzlich durch die Naturverjüngung. Nicht zuletzt soll durch die rasche Aufforstung in den stadtnahen Gebieten auch die Ausbreitung von invasiven Neophyten, wie z. B. Drüsiges Springkraut, eingedämmt werden.
Mit entsprechender Baumartenwahl und zeitgemäßen Aufforstungskonzepten wird ein Großteil der Schadensflächen mit Laubbäumen wiederbewaldet. Fichten, Kiefern und sonstige Baumarten kommen zusätzlich durch die Naturverjüngung. Nicht zuletzt soll durch die rasche Aufforstung in den stadtnahen Gebieten auch die Ausbreitung von invasiven Neophyten, wie z. B. Drüsiges Springkraut, eingedämmt werden.
Aufforsten genügt nicht
Die Bewirtschaftung von Laubwäldern unterscheidet sich wesentlich von der waldbaulichen Behandlung von Nadelhölzern. Insbesondere die Unterlassung von rechtzeitigen Pflegemaßnahmen führt beim Laubholz mit großer Sicherheit zu minderwertigen Holzsortimenten bzw. zu Energieholz.
Werden hingegen die notwendigen, meist einfachen Pflegeeingriffe rechtzeitig gesetzt, kann mit guten Schaftqualitäten und Stammdimensionen eine gute Wertschöpfung erzielt werden.
Werden hingegen die notwendigen, meist einfachen Pflegeeingriffe rechtzeitig gesetzt, kann mit guten Schaftqualitäten und Stammdimensionen eine gute Wertschöpfung erzielt werden.
Praktische Weiterbildung
Seit 2011 veranstaltet der Kärntner Forstverein jährlich eine Exkursion zum Thema Laubholzbewirtschaftung. Heuer findet die Veranstaltung am 21. April im Bezirk Völkermarkt statt. Dabei werden die von den verschiedenen Fachleuten im Rahmen gelungener Laubholzprojekte, aber auch aufgrund von Misserfolgen gesammelten Erkenntnisse an interessierte Waldbesitzer weitergegeben.
Neben einem Mindestmaß an theoretischer Einführung werden alle relevanten Arbeitsschritte in der Praxis demonstriert. Die Exkursion soll die Möglichkeit bieten, praktische Arbeiten (z. B. Formschnitt, Astung etc.) unter Anleitung von Waldpflegetrainern durchzuführen und nachstehende Fragen der Laubwaldbewirtschaftung abzuklären:
• Wie sieht ein mögliches modernes Aufforstungskonzept aus?
• Welche Erkenntnisse für ein Aufforstungskonzept können von einem „reifen Baum“ abgeleitet werden?
• Welche Rolle spielt die Genetik bei der Begründung eines Bestandes?
• Welche Pflegemaßnahmen sind in der Laubholzdickung bzw. im Stangenholz notwendig?
• Welche Vermarktungsmöglichkeiten gibt es anhand eines konkreten Bestandes?
Neben einem Mindestmaß an theoretischer Einführung werden alle relevanten Arbeitsschritte in der Praxis demonstriert. Die Exkursion soll die Möglichkeit bieten, praktische Arbeiten (z. B. Formschnitt, Astung etc.) unter Anleitung von Waldpflegetrainern durchzuführen und nachstehende Fragen der Laubwaldbewirtschaftung abzuklären:
• Wie sieht ein mögliches modernes Aufforstungskonzept aus?
• Welche Erkenntnisse für ein Aufforstungskonzept können von einem „reifen Baum“ abgeleitet werden?
• Welche Rolle spielt die Genetik bei der Begründung eines Bestandes?
• Welche Pflegemaßnahmen sind in der Laubholzdickung bzw. im Stangenholz notwendig?
• Welche Vermarktungsmöglichkeiten gibt es anhand eines konkreten Bestandes?
Baum des Jahres: die Eiche
Aus aktuellem Anlass wird bei der Exkursion ein besonderer Schwerpunkt auf die Baumart Eiche gelegt. Neben der Besichtigung eines anerkannten Eichensaatgutbestandes – derzeit gibt es in Kärnten ca. zehn anerkannte Eichensaatgutbestände – wird auch ein vom BFW betreuter Eichenherkunftsversuch besichtigt.
13 verschiedene Stieleichenherkünfte aus ganz Europa wurden auf dieser Fläche gepflanzt. In regelmäßigen Abständen werden hier das Wuchsverhalten und andere Parameter erhoben und dokumentiert.
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Förderung muss sein
Wo einst Fichtenwälder problemlos gediehen, sprießt in jüngster Zeit immer mehr der Borkenkäfer. Mischbaumarten werden immer gefragter und verbleiben oft als einzige sinnvolle Alternative. Wenn es für die Begründung von Mischbeständen Förderungen gibt, dann ist das eine wichtige Unterstützung für die Waldbesitzer.
Was man aber von der Fichte gewohnt ist, nämlich dass sie einzelne waldbauliche Fehler oder Versäumnisse verzeiht, ist speziell bei Laubholz leider nicht der Fall. Deshalb ist neben der finanziellen Aufforstungsförderung die weitere waldbauliche Förderung des Jungwuchses durch den Waldbesitzer unumgänglich.
Gezielte Eingriffe wie Formschnitt, Astung, Ringeln etc. sind entscheidend für die Qualität des zukünftigen Bestandes. Versäumnisse bereits wenige Jahre nach der Aufforstung können den Wert eines Laubbaumes wesentlich herabsetzen. Das Vorurteil „Laubholz ist gleich Brennholz“ kann dann sehr schnell Realität werden. Damit dies nicht passiert und bereits vor der Aufforstung die richtigen Schritte gesetzt werden, bietet der Kärntner Forstverein auch heuer eine Exkursion zum Thema „Laubholzbewirtschaftung in der Praxis“ an.
Dipl.-Ing. Marian Tomazej, Forstabteilung LK Kärnten
Was man aber von der Fichte gewohnt ist, nämlich dass sie einzelne waldbauliche Fehler oder Versäumnisse verzeiht, ist speziell bei Laubholz leider nicht der Fall. Deshalb ist neben der finanziellen Aufforstungsförderung die weitere waldbauliche Förderung des Jungwuchses durch den Waldbesitzer unumgänglich.
Gezielte Eingriffe wie Formschnitt, Astung, Ringeln etc. sind entscheidend für die Qualität des zukünftigen Bestandes. Versäumnisse bereits wenige Jahre nach der Aufforstung können den Wert eines Laubbaumes wesentlich herabsetzen. Das Vorurteil „Laubholz ist gleich Brennholz“ kann dann sehr schnell Realität werden. Damit dies nicht passiert und bereits vor der Aufforstung die richtigen Schritte gesetzt werden, bietet der Kärntner Forstverein auch heuer eine Exkursion zum Thema „Laubholzbewirtschaftung in der Praxis“ an.
Dipl.-Ing. Marian Tomazej, Forstabteilung LK Kärnten