18.09.2020 |
von DI Michael Wöckinger
Milchpreise ziehen weiter an
Verbesserte Witterungsbedingungen mit teilweise mehr Niederschlägen haben die Voraussetzungen für die Milcherzeugung im Juni nach den trockenen Vormonaten verbessert. Die Saisonspitze ist flacher verlaufen als in den Vorjahren. In der EU ist das Milchaufkommen im ersten Halbjahr 2020 um 1,4 Mio. t höher ausgefallen als im Vorjahreszeitraum. Etwa 0,45 Mio. t davon sind dem zusätzlichen Produktionstag am 29. Februar zuzuschreiben.
Die ZMB in Deutschland geht davon aus, dass sich im zweiten Halbjahr das Wachstum EU-weit abschwächen dürfte, da die Futtergrundlage nach erneuter Hitze und Trockenheit in diesem Sommer vielerorts erneut unbefriedigend ist und die Milchpreise wenig Anreiz bieten dürften, die Anlieferung auszuweiten.
In Oberösterreich und Österreich stellt sich die Futterversorgung als durchaus gut dar. Die Milchauszahlungspreise haben nach Rücknahmen im April und Mai in den letzten Monaten deutlich zugelegt.
Der vom lfe-Institut in Kiel aus den realen Handelspreisen von Butter und Magermilchpulver errechnete Rohstoffwert der Milch hat im August leicht nachgegeben und liegt bei 29,9 Cent. Grund für den etwas niedrigeren Rohstoffwert war, dass die Preise für Magermilchpulver im August etwas zurückgegangen sind. Die Preise für Butter legten hingegen ganz leicht zu. Die Preise für die zwischen den Molkereien gehandelte Spotmilch sind stabil bzw. zuletzt leicht steigend.
In Oberösterreich liegen die Nettoauszahlungspreise im Durchschnitt mehrerer Molkereien im August 2020 bei ca. 35 Cent für GVO freie Qualitätsmilch, 40 Cent für Heumilch, 44,3 Cent für Bio-Milch und 49,9 Cent für Bio-Heumilch.
Im Jahresschnitt liegen die Preise leicht unter dem Vorjahresniveau.
In Anbetracht der Kostenentwicklung sind positive Preisentwicklungen sehr wichtig.
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