Melkroboter fit für den Sommer machen

Stickige Luft, stehende Hitze und lästige Fliegen im und um den Melkroboter führen dazu, dass die Kühe diesen Stallbereich meiden bzw. beim Melken unruhig sind. Weniger freiwillige Besuche, mehr Treibe-Kühe, unregelmäßige Zwischenmelkzeiten, misslungene Melkungen und schlecht ausgemolkene Euter sind die Folge. Abhilfe kann hier ein auf die Melkbox ausgerichteter Ventilator schaffen. Dieser sorgt mittels Wind-Chill-Effekt für Abkühlung und die Luftbewegung vertreibt die Fliegen. Der Ventilator sollte außer Reichweite der Kühe, seitlich über der Melkbox angebracht und schräg nach unten auf die melkende Kuh ausgerichtet sein. Wichtig ist auch den Zugang zum Melkroboter nicht zu vergessen. Auch schlechtes Stallklima im Vorwartebereich führt dazu, dass Kühe den Melkroboter meiden.
Um die negativen Auswirkungen von Hitzestress für die Kühe im restlichen Stall zu minimieren, sollte dieser so weit als möglich geöffnet werden, um den natürlichen Luftaustausch zu maximieren. Zusätzlich sollten seitlich über den Liegeboxen angeordnete Ventilatoren dafür sorgen, dass die liegenden Kühe gekühlt werden.

Fliegenbekämpfung
Ein Stubenfliegenweibchen kann in ihrem Leben bis zu 1.000 Eier legen. Es ist daher extrem wichtig nicht erst mit der Fliegenbekämpfung zu beginnen, wenn die Kühe bereits sichtbar unter den Plagegeistern leiden. Ziel der Fliegenbekämpfung muss es sein, den Entwicklungszyklus der Fliegen zu unterbinden. Die wichtigste Maßnahme ist die Stallhygiene. Machen Sie sich bereits im Winter auf die Suche nach den Brutstätten im Stall und in der Umgebung des Stalles. Brutstellen, wo sich Eier, Larven und Puppen befinden, sind überall dort, wo es warm und feucht ist und wo Nahrung für die Larven vorhanden ist. Bei massenhaftem Auftreten müssen neben den erwachsenen Fliegen auch die Larven bekämpft werden, weil ansonsten nur ein kleiner Teil der Population vernichtet wird. Die Larvenbekämpfung sorgt dafür, dass der Entwicklungszyklus unterbrochen wird und später weniger Fliegen bekämpft werden müssen. Wenn die Brutstätten bekannt sind, diese aber nicht entfernt werden können, ist der gezielte Einsatz von Nützlingen oder eine chemische Behandlung (Larvizid) gegen die Larven möglich. Die Bekämpfung von erwachsenen Fliegen kann durch das Anbringen von Fliegengittern, UV-Lichtfallen, Klebefallen, Klebebändern oder Fliegenfangbeuteln zum Aufhängen mit Pheromon-Lockstoff erfolgen. Nehmen die Fliegen im Stall überhand, werden diese Maßnahmen nicht mehr ausreichend greifen.
Wasserversorgung
Wasser ist gerade im Sommer das wichtigste Futtermittel und muss den Kühen rund um die Uhr in ausreichender Qualität und Menge zur Verfügung stehen. Rund um den Melkroboter ist hier besonders im Sommer eine Tränke im Vorwartebereich zu empfehlen. Dadurch ist gewährleistet, dass die Kühe auch bei längerem Aufenthalt im Vorwartebereich saufen können.
Hygiene
Gerade wenn im Sommer in der Außenwirtschaft eine Arbeitsspitze die nächste jagt, können Routinearbeiten wie Liegeboxenpflege, Reinigung der Laufflächen, Tränken und natürlich auch der Melkbox zu kurz kommen. Dadurch steigt das Risiko für Eutererkrankungen durch Umwelterreger wie E. coli und S. uberis, aber auch die Störungsanfälligkeit der Technik.
Um die Keimzahl der Tankmilch auch im Sommer im Griff zu haben, hat es sich außerdem bewährt drei Hauptreinigungen pro Tag durchzuführen. Der Verlust des S-Klassen-Zuschlags aufgrund zu hoher Zellzahl oder Keimzahl ist nicht nur ärgerlich, sondern auch teuer. Verkauft ein Betrieb mit gut ausgelastetem Melkroboter 40.000 kg Milch im Monat verringert sich das monatliche Milchgeld durch den Verlust des S-Klassen-Zuschlags um fast 600 €.
Um die Keimzahl der Tankmilch auch im Sommer im Griff zu haben, hat es sich außerdem bewährt drei Hauptreinigungen pro Tag durchzuführen. Der Verlust des S-Klassen-Zuschlags aufgrund zu hoher Zellzahl oder Keimzahl ist nicht nur ärgerlich, sondern auch teuer. Verkauft ein Betrieb mit gut ausgelastetem Melkroboter 40.000 kg Milch im Monat verringert sich das monatliche Milchgeld durch den Verlust des S-Klassen-Zuschlags um fast 600 €.
Rationsanpassung
Sinkt die Grundfutteraufnahme während Hitzeperioden, muss auch die Kraftfutterversorgung im Melkroboter angepasst werden, um einer Übersäuerung des Pansens vorzubeugen. Einerseits sollte die Portionsgröße mit maximal 1,5 kg pro Melkbesuch begrenzt, andererseits pansenschonende Kraftfutterkomponenten (z.B. Körnermais statt Getreide) eingesetzt werden. Auf eine hitzebedingte, sinkende Melkfrequenz, sollte nicht mit höheren Kraftfuttergaben pro Besuch, sondern mit Verbesserung des Stallklimas (siehe oben) und mit konsequentem Nachtreiben reagiert werden. Durch mehrmals tägliches Nachschieben, anfeuchten der Mischration und Futtervorlage am Abend sollten außerdem versucht werden, die Grundfutteraufnahme so hoch wie möglich zu halten.
Ansprechpartner der Landwirtschaftskammer in Ihrem Bundesland
- Burgenland: Ing. Johannes Gstöhl, johannes.gstoehl@lk-bgld.at, Tel. 02682 702504
- Kärnten: Referat Tierische Produktion und Bauen, tierzucht@lk-kaernten.at, Tel. 0463 5850 1501
- Niederösterreich: Dr. Marco Horn, marco.horn@lk-noe.at, Tel. 05 0259 23304
- Oberösterreich: Max Fruhstorfer, max.fruhstorfer@lk-ooe.at, Tel. 050 6902 4262
Franz Wolkerstorfer, franz.wolkerstorfer@lk-ooe.at, Tel. 050 6902 1357 - Salzburg: Ignaz Lintschinger BEd, ignaz.lintschinger@lk-salzburg.at, Tel. 0662 870 571 264
- Steiermark: DI Gertrude Freudenberger, gertrude.freundenberger@lk-stmk.at, Tel. 0316 8050 1278
- Tirol: DI Johann Thurner, johann.thurner@lk-tirol.at, Tel. 05 9292 1805
- Vorarlberg: Ing. Stephan Kopf, stephan.kopf@lk-vbg.at, Tel 05574 400 332