22.03.2019 |
von Dipl.-Ing. Christine Petritz, LK Kärnten
Mais bedarfsgerecht düngen
Um das volle Ertragspotenzial
von Mais auszuschöpfen,
muss die entsprechend
hohe Nährstoffzufuhr durch
Düngung gewährleistet sein. Nach
der Saat entwickelt sich der Mais
langsam. Hohe Düngemengen zur
Saat können also nicht ausgenutzt
werden, außerdem besteht die Gefahr
der Auswaschung von Nitratstickstoff
in das Grundwasser.
Als Stickstoffobergrenzen gelten
die Werte in Tabelle 1, die in Abhängigkeit
der Ertragslage laut Aktionsprogramm
Nitrat 2018 festgelegt
sind – oder die in Tabelle 2
für Teilnehmer an der ÖPUL
2015-Maßnahme „Vorbeugen der
Grundwasserschutz auf Ackerflächen“
vorgeschrieben sind.
Den höchsten Nährstoffbedarf
hat der Mais ab dem Achtblattstadium,
zu diesem Zeitpunkt muss
der Stickstoff bereits pflanzenverfügbar
vorliegen. Demnach muss
der Düngezeitpunkt so erfolgen,
dass der Stickstoff zum Zeitpunkt
des Hauptbedarfs bereits mineralisiert
und nitrifiziert der Pflanze
vorliegt.
Tabelle 3 zeigt, dass Mais den Hauptnährstoffbedarf von Stickstoff, Phosphor und Kalium ab dem Achtblattstadium hat.
Tabelle 3 zeigt, dass Mais den Hauptnährstoffbedarf von Stickstoff, Phosphor und Kalium ab dem Achtblattstadium hat.
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Phosphor
Phosphat ist wichtig für die Jugendentwicklung
und Ertragsbildung.
Phosphat hat aber eine geringe
Mobilität im Boden und deshalb
ist es sehr wichtig, dass dieser
Nährstoff exakt mittels Unterfußdüngung
in der durchwurzelten
Krume platziert wird. Insbesondere
bei nasskalter Witterung und
mittleren bis schweren Böden
werden dadurch Mangelerscheinungen
verhindert. Die Empfehlung
für die Düngung mit Phosphor
bei Gehaltsstufe C laut „Sachgerechter Düngung, 7. Auflage“
lautet für Körnermais (inkl.
CCM) mit 85 kg P2O5 und bei
Silomais mit 90 kg P2O5 pro ha.
Kalium
Mais hat einen hohen Kalibedarf
und auf Standorten mit tonigen
Böden kann es zu einer Kalifixierung
kommen. Eine ausreichende
Kaliversorgung ist wichtig
für die Bildung von Stärke und Zucker im Maiskorn, sie erhöht die
Standfestigkeit und die Widerstandsfähigkeit
gegen Stängelfusariose
und begünstigt die volle Kolbenausbildung.
Der Kaliumbedarf
liegt laut „Sachgerechter Düngung“
für Körnermais bei 200 kg K2O
und für Silomais bei 225 kg K2O
pro ha bei der Versorgungsstufe C
laut Bodenanalyse.
Gabenteilung
Laut der neuen Nitrataktionsprogrammverordnung
sind Stickstoffgaben
von mehr als 100 kg
Nitrat-N, Ammonium-N oder
Amid-N je ha und Jahr aus Mineraldüngern
sowie mehr als 100 kg
Ammonium je ha und Jahr aus
Wirtschaftsdüngern in feldfallender
Wirkung, sonstigen organischen
Düngern oder Klärschlamm
zu teilen. Ausgenommen von der
Gabenteilung sind stickstoffhältige
Düngemittel mit physikalisch
oder chemisch verzögerter Stickstofffreisetzung
(z. B. Entec, Alzon)
und Stickstoffgaben bei
Hackfrüchten und Gemüsekulturen,
wenn der Boden eine mittlere
bis hohe Sorptionskraft – das
heißt einen mehr als 15% igen
Tonanteil – aufweist.
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Mindestabstände
Bei der Düngung entlang von
Gewässern (stehende und fließende
Oberflächengewässer) ist
eine „düngungsfreie Zone“ laut
Tabelle 4 verpflichtend einzuhalten. Diese Vorgaben sind im
Aktionsprogramm Nitrat festgelegt.
Tipps zur Unterfussdüngung
- Der Mais benötigt in der Jugendentwicklung Phosphat. Zu Beginn des Wachstums hat Mais ein schlechtes Phosphataneignungsvermögen, deshalb ist für ausreichend wasserlösliches Phosphat im Wurzelbereich des Keimlings zu sorgen.
- Dies ist aber auch dann der Fall, wenn der Boden in einem guten Phosphorversorgungszustand ist, denn es kommt auf die Phosphorkonzentration im Wurzelbereich an.
- Insbesondere in Jahren mit kaltem Vorsommer ist zu beobachten, dass sich die jungen Maispflanzen bei unterlassener Unterfußdüngung schlechter entwickeln und in weiterer Folge auch Mindererträge daraus resultieren.
- Bei Einsatz von Phosphormineraldünger und bei ÖPUL-Teilnahme ist auf die Einhaltung des Phosphormindeststandards zu achten.