11.04.2017 |
von DI Martina Löffler
Luzerne - die Königin der Futterpflanzen
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Die Luzerne fühlt sich in warmen, trockenen Lagen sehr wohl. Optimale Luzerneböden sind tiefgründig und weisen eine gute Wasser- und Luftführung auf.
Ungeeignet sind Böden mit stauender Nässe, saure Böden mit einem pH-Wert unter 6, nasskalte, verdichtete Böden und Überflutungsstandorte.
Das Sprichwort "Luzerne will einen warmen Kopf und einen trockenen Fuß" bringt ihre Ansprüche an Boden und Klima auf den Punkt.
Luzerne oder Luzernegras
In Trockengebieten ist Luzerne als Reinsaat eine typische Futterpflanze. Ab einem Niederschlag von etwa 800 mm werden Luzernegrasmischungen bevorzugt.
Sie sind leichter silierbar, haben geringere Bröckelverluste und sind weniger verunkrautungsgefährdet, da der Bestand dichter ist. Außerdem sind sie nutzungselastischer als Luzernereinbestände.
Passende Mischungspartner für Luzerne sind Knaulgras, Timothe und Englisches Raygras, in trockenen Gebieten auch Glatthafer und Wiesenschwingel.
Bei einer Mischung mit Englischem Raygras ist zu beachten, dass dieses raschwüchsige Gras die langsamere Luzerne in ihrer Entwicklung beeinträchtigt, daher nur geringe Saatstärken verwenden.
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Nutzungsregime Luzerne
Sowohl in Mischungen als auch als Reinsaat ist die Nutzungsdauer, bei einer drei- bis viermaligen Nutzung, im Schnitt 3 Jahre. Eine häufigere Nutzung verkürzt die Lebensdauer des Bestandes.
Eine Nutzung über 4 Jahre hinaus ist nicht ideal, da sonst die Wurzelstücke der Luzerne stark verholzen und der Umbruch sehr schwer wird.
Um hohe Energiegehalte zu erhalten muss die Luzerne spätestens bei Blühbeginn geerntet werden, denn mit Anfang der Blüte steigen die Rohfasergehalte sehr rasch an.
Im Ansaatjahr sollte der erste Schnitt dennoch erst im Blühstadium angesetzt werden, damit sich die Luzerne gut etablieren kann.
Grundsätzlich wird die Vitalität der Luzerne erhöht, wenn sie einmal im Jahr erst in der vollen Blüte geschnitten wird.
Was die Luzerne gar nicht mag…
Die Luzerne ist empfindlich auf zu tiefes mähen. Die Schnitthöhe sollte 10 cm betragen. Beim letzten Schnitt kann die Schnitthöhe sogar 10 bis 15cm hoch sein, damit die Luzerne genug Reservestoffe für den Winter einlagern kann.
Die Luzerne ist nicht weidefest und reagiert mit Pflanzenverlusten auf Druck durch Befahren.
Düngung
Die Luzerne lebt, wie alle Schmetterlingsblütler in Symbiose mit Knöllchenbakterien und kann somit den Luftstickstoff binden. Eine Stickstoffdüngung ist nicht erforderlich.
Für den Luzerneanbau sollen Phosphor und Kalium die Versorgungsstufe C aufweisen. Die Bedarfswerte betragen gemäß den Richtwerten für eine Sachgerechte Düngung 65 kg P2O5/ha und Jahr und 190 kg K2O/ha und Jahr.
Eckdaten zum Luzerneanbau
- gute Kalk-, Phosphor und Kaliversorgung
- feinkrümeliges Saatbett
- flache Saat (1,5 – 2 cm)
- Reinsaatmenge: 25 bis 30 kg/ha.
- Anbautermine: April bis Mitte August
- Anbau mit oder ohne Deckfrucht möglich
- auf Standorten auf denen längere Zeit keine Luzerne angebaut wurde, beimpftes Saatgut verwenden