17.03.2016 |
von Ing. Hans Egger, LK-Pflanzenbaureferat
Luzerne – die Königin der Futterpflanzen
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Der Luzerneanbau umfasst in Kärnten rund 310 ha, wobei in den Bezirken Klagenfurt-Land (36 ha), Villach-Land (69 ha), St. Veit/Glan (34 ha), Völkermarkt (50 ha), Wolfsberg (54 ha) und Spittal/Drau (55 ha) die Luzerne flächenmäßig eine wichtige Rolle spielt.
Obwohl die Luzerne einen hohen Wasserbedarf hat, kann sie die Trockenheit gut überstehen, weil sie Pfahlwurzeln ausbildet und diese im Ansaatjahr eine Länge bis zu 1 m und in den Folgejahren bis zu 4 m erreichen. Allerdings hat die Luzerne eine mäßige Jugendentwicklung im Ansaatjahr.
Obwohl die Luzerne einen hohen Wasserbedarf hat, kann sie die Trockenheit gut überstehen, weil sie Pfahlwurzeln ausbildet und diese im Ansaatjahr eine Länge bis zu 1 m und in den Folgejahren bis zu 4 m erreichen. Allerdings hat die Luzerne eine mäßige Jugendentwicklung im Ansaatjahr.
Bodenansprüche
Sie benötigt tiefgründige und gut durchlüftete Böden. Bei verdichteten Böden ist die Ansaat nicht empfehlenswert. Hier müssen zuerst die Bodenverdichtungen entfernt werden. Auf Böden mit einem hohen Grundwasserstand und Staunässe kommt der Anbau auch nicht in Frage.
Die Luzerne benötigt bei einem Ertrag von 12 t Trockenmasse 1012 mm Niederschlag. Bei höheren Niederschlagsmengen sollte Rotklee bzw. Rotkleegrasmischungen angebaut werden.
Die Luzerne benötigt bei einem Ertrag von 12 t Trockenmasse 1012 mm Niederschlag. Bei höheren Niederschlagsmengen sollte Rotklee bzw. Rotkleegrasmischungen angebaut werden.
Düngung
Die Luzerne ist stark bis sehr stark kalkbedürftig, somit muss unbedingt vor dem Anbau 1.500 bis 2.000 kg pro Hektar kohlensaurer Kalk gedüngt werden. Der pH-Wert sollte über 6,5 bzw. zumindest über 5,8 sein.
Der Phosphor- und Kalibedarf der Luzerne ist hoch. Jährlich sollten daher pro Hektar 65 bis 95 kg P2O5 und 190 bis 310 kg K2O gedüngt werden. Stallmist kann ebenfalls vor dem Anbau gedüngt werden.
Jauche und Gülle sollten nicht gedüngt werden, da sonst die Ausbildung der Knöllchenbakterien gehemmt wird. In der Regel trifft dies vor allem die Düngung mit der Jauche.
Der Phosphor- und Kalibedarf der Luzerne ist hoch. Jährlich sollten daher pro Hektar 65 bis 95 kg P2O5 und 190 bis 310 kg K2O gedüngt werden. Stallmist kann ebenfalls vor dem Anbau gedüngt werden.
Jauche und Gülle sollten nicht gedüngt werden, da sonst die Ausbildung der Knöllchenbakterien gehemmt wird. In der Regel trifft dies vor allem die Düngung mit der Jauche.
Anbau und Saatgut
Wegen der verminderten Jugendentwicklung sollte die Luzerne unter einer Deckfrucht,
z. B. Saathafer oder Sandhafer (max. 70 kg/ha) angesät werden. Die Saattiefe der Luzerne beträgt 0,5 bis max. 1 cm, somit muss die Saat sehr seicht bzw. nur oberflächlich erfolgen. Das Anwalzen nach der Saat ist neben der Impfung des Saatguts mit Knöllchenbakterien ebenfalls entscheidend für den erfolgreichen Aufgang.
Luzerne in Reinsaat (Sorten sind unter http://www.baes.gv.at abrufbar) soll mit 25 kg/ha und Luzernegras mit ca. 30 kg ausgesät werden (siehe Tabellen 1 und 2, ÖAG-Luzernegrasmischung, Luzerne-Rotkleegras-Mischung). Bei Saatgutmischungen, die selbst hergestellt werden, sollte der Grasanteil nicht höher als 30% (z. B. 15% Glatthafer, 15% Knaulgras und 70% Luzerne) sein, weil sonst die Luzerne stark unterdrückt wird.
Der Anbau sollte früh im Frühjahr erfolgen bzw. im Spätsommer bis Ende August in Gunstlagen auch bis Anfang September.
Luzerne in Reinsaat (Sorten sind unter http://www.baes.gv.at abrufbar) soll mit 25 kg/ha und Luzernegras mit ca. 30 kg ausgesät werden (siehe Tabellen 1 und 2, ÖAG-Luzernegrasmischung, Luzerne-Rotkleegras-Mischung). Bei Saatgutmischungen, die selbst hergestellt werden, sollte der Grasanteil nicht höher als 30% (z. B. 15% Glatthafer, 15% Knaulgras und 70% Luzerne) sein, weil sonst die Luzerne stark unterdrückt wird.
Der Anbau sollte früh im Frühjahr erfolgen bzw. im Spätsommer bis Ende August in Gunstlagen auch bis Anfang September.
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Nutzung, Konservierung
Der erste Schnitt im Ansaatjahr sollte möglichst die Blüte erreichen. Ansonsten sollten die Luzernebestände im Knospenstadium bzw. wenn 30% der Luzerne im Bestand blühen, gemäht werden. Die produktivste Nutzung ist die Grünverfütterung.
Luzerne zählt zu den schwer silierbaren Futtermitteln. Daher ist die gemeinsame Silierung mit zuckerreichen Gräsern von Vorteil, die Zugabe zuckerreicher Melasse kann die Silagequalitäten verbessern. Bei Einhaltung der Silierregeln kann die Luzerne bzw. das Luzernegras gut siliert werden.
Luzerne darf nicht tief gemäht werden, am Vegetationskegel darf es keine Verletzungen geben. Bei der Nutzung muss darauf geachtet werden, dass wenig Druck auf die Luzerne ausgeübt wird. Vorsicht bei schweren Erntemaschinen.
In Beweidungsversuchen der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen wurde Luzernegras erfolgreich beweidet. Der Luzernebestand soll bei trockenen Bodenverhältnissen möglichst in zwei, besser in einem Tag (Portionsweide) abgeweidet werden. Luzerne verträgt keine intensive und permanente Beweidung, somit ist die Kurzrasen- und Standweide dafür nicht geeignet.
Mit einer Heubelüftung kann die Luzerne auch erfolgreich getrocknet werden. Hingegen ist sie für die Bodentrocknung nicht geeignet. Mit Luzerne kann ein Jahresertrag von 12,7 t TM/ha bzw. 520 kg N/ha, 256 g Rohprotein/kg TM und 6,4 MJ NEL/kg TM erreicht werden, somit liefert 1 ha Luzerne 3251 kg Rohprotein. 1 ha Luzerne hat den gleichen Rohproteinertrag wie 2 ha Sojabohnen. Außerdem hat die Luzerne den Vorteil, dass sie ohne großen Energieaufwand direkt verfüttert werden kann.
Luzerne zählt zu den schwer silierbaren Futtermitteln. Daher ist die gemeinsame Silierung mit zuckerreichen Gräsern von Vorteil, die Zugabe zuckerreicher Melasse kann die Silagequalitäten verbessern. Bei Einhaltung der Silierregeln kann die Luzerne bzw. das Luzernegras gut siliert werden.
Luzerne darf nicht tief gemäht werden, am Vegetationskegel darf es keine Verletzungen geben. Bei der Nutzung muss darauf geachtet werden, dass wenig Druck auf die Luzerne ausgeübt wird. Vorsicht bei schweren Erntemaschinen.
In Beweidungsversuchen der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen wurde Luzernegras erfolgreich beweidet. Der Luzernebestand soll bei trockenen Bodenverhältnissen möglichst in zwei, besser in einem Tag (Portionsweide) abgeweidet werden. Luzerne verträgt keine intensive und permanente Beweidung, somit ist die Kurzrasen- und Standweide dafür nicht geeignet.
Mit einer Heubelüftung kann die Luzerne auch erfolgreich getrocknet werden. Hingegen ist sie für die Bodentrocknung nicht geeignet. Mit Luzerne kann ein Jahresertrag von 12,7 t TM/ha bzw. 520 kg N/ha, 256 g Rohprotein/kg TM und 6,4 MJ NEL/kg TM erreicht werden, somit liefert 1 ha Luzerne 3251 kg Rohprotein. 1 ha Luzerne hat den gleichen Rohproteinertrag wie 2 ha Sojabohnen. Außerdem hat die Luzerne den Vorteil, dass sie ohne großen Energieaufwand direkt verfüttert werden kann.