Lebensmittelpreis-Diskussion braucht Fakten!
Die Diskussion um hohe Lebensmittelpreise wird hitzig geführt – und oft frei von Fakten. Das Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO hat nun in einer Analyse neue Zahlen vorgelegt, die zur Versachlichung der Diskussion beitragen können. Hauptaussage: Die derzeit hohen Lebensmittelpreise sind überwiegend nicht auf die Landwirtschaft zurückzuführen. Denn viele landwirtschaftliche Produkte sind nach den höheren Preisen von 2022 nun wieder günstiger – trotzdem werden Lebensmittel im Supermarkt Monat für Monat teurer. Die Ursache ist, dass die Kosten für Energie und Löhne einen immer höheren Anteil an den Gesamtkosten von Lebensmitteln haben.
Das ergibt sich nicht zuletzt aus dem geringen Anteil der Wertschöpfung, den die Landwirtschaft an vielen Endprodukten im Supermarkt hat – der bäuerliche Anteil am Endpreis vieler Produkte liegt oft unter 10 %. Und: Besonders im Außer-Haus-Konsum von Lebensmitteln ist die Preissteigerung hoch – vor allem durch gestiegene Personalkosten in den Bereichen Gastronomie und Hotellerie.
Das ergibt sich nicht zuletzt aus dem geringen Anteil der Wertschöpfung, den die Landwirtschaft an vielen Endprodukten im Supermarkt hat – der bäuerliche Anteil am Endpreis vieler Produkte liegt oft unter 10 %. Und: Besonders im Außer-Haus-Konsum von Lebensmitteln ist die Preissteigerung hoch – vor allem durch gestiegene Personalkosten in den Bereichen Gastronomie und Hotellerie.
Staatliche Eingriffe?
Von staatlichen Eingriffen in die Preisgestaltung hält der Autor der Analyse, WIFO-Ökonom Dr. Franz Sinabell, wenig. Die Forderung nach Preisdeckeln oder regulierten Preisen klingt zwar populär, doch sie ist ökonomisch fragwürdig und empirisch kaum belegbar. „Es gibt kein Beispiel in der EU, wo solche Maßnahmen nachhaltig gewirkt hätten“, so der Experte. Umsatzsteuersenkungen können punktuell helfen, verpuffen aber möglicherweise wegen der Gegenfinanzierung. Gleichzeitig verweist Sinabell auf die volkswirtschaftlichen Effekte, die ein verstärkter Einsatz heimischer Lebensmittel mit sich bringt. Wie bereits eine Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts aus dem Jahr 2021 zeigt, können durch jedes zusätzliche Prozent heimischer Lebensmittel, die in Kärnten eingesetzt werden, eine Wertschöpfung in der Höhe von 8 Mio. Euro ausgelöst und rund 350 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden.
Veranstaltung
Auf Einladung des Ökosozialen Forums Kärnten und der LK Kärnten wird WIFO-Experte Dr. Franz Sinabell am 25. November wissenschaftliche Fakten zur Lebensmittelpreis-Diskussion präsentieren. Im Anschluss diskutieren Vertreter aus der Wertschöpfungskette.
Anmeldung unter: ktn.lfi.at
Anmeldung unter: ktn.lfi.at