Lammfleisch boomt in Österreich

Dipl.-Ing. Evelyn Zarfl,
Obfrau des Österreichischen Bundesverbandes
für Schafe und Ziegen,
schildert dem “BauernJournal“ die Chancen des
heimischen Lammfleischs.
Frau Zarfl, wie entwickelt sich der Lämmerpreis in Österreich?
Zarfl: Wir sehen aktuell eine sehr gute Entwicklung im Lammfleischbereich. Die Nachfrage übersteigt das Angebot, was dazu führt, dass wir eine positive Preisentwicklung verzeichnen können.
Handelt es sich dabei um ein kurzfristiges Hoch?
Nein. Die Tendenz der Lammfleischpreise zeigt ein sehr positives Bild für die Zukunft der Schafhaltung.
Wo liegen die Ursachen für die positive Entwicklung der Lammfleischpreise?
Die Ursachen von Preisentwicklungen sind natürlich nicht ausschließlich in Österreich zu suchen. Österreichisches Lammfleisch steht immer in Konkurrenz mit Lammfleisch aus Neuseeland und aus Großbritannien. Die internationalen Warenströme haben sich verschoben, so liefert Neuseeland verstärkt nach China und in den arabischen Raum und weniger nach Europa. In Großbritannien hat der Brexit seine Spuren hinterlassen. Zudem bleibt durch die geringeren neuseeländischen Importe nach Österreich auch mehr heimisches Fleisch bei uns. In Neuseeland verzeichnet man zusätzlich seit Jahrzehnten einen Rückgang der Schafzahlen. Dieser Trend zeigt sich auch in einigen mitteleuropäischen Ländern. Die Zahlen in Österreich steigen in den letzten Jahren erfreulicherweise, die Schafhaltung dürfte also vielen Betrieben eine gute Perspektive bieten. Sehr positiv wirkt sich auch der Trend zu regionalen Lebensmitteln aus.
Gibt es ein Patentrezept für erfolgreiche Schafhaltung?
Nein, ein Patentrezept gibt es leider nicht. Aber es gibt wichtige Stellen, die beratend zur Seite stehen. Hier freut es mich ganz besonders, dass wir - obwohl unsere Sparte klein ist - ein gutes Service für Schafhalter und Schafhalterinnen anbieten können. Wer mit dem Gedanken spielt, in die Schafhaltung einzusteigen, ist gut beraten, sich an den zuständigen Landesverband zu wenden. In jedem Bundesland stehen die Schaf- und Ziegenzuchtverbände beratend zur Seite und helfen bei wichtigen Entscheidungen wie der Rassenwahl. Die eigenen Ziele, die mit der Schafhaltung verfolgt werden sollen, müssen die Basis für alle weiteren Überlegungen darstellen. Zusätzlich darf man auch die betrieblichen Gegebenheiten sowie bauliche Anlagen nicht außer Acht lassen.
Woher bekommt man weitere Informationen zur Schafhaltung?
Neben den Landesorganisationen bietet der Österreichische Bundesverband für Schafe und Ziegen eine Vielzahl an Kursen an. Der Austausch zwischen Schafhaltern und Schafhalterinnen ist nach wie vor nicht ersetzbar, wir hoffen darauf, dass wir in Zukunft wieder vermehrt Präsenzveranstaltungen durchführen können, um diesen Austausch zu ermöglichen. Zudem werden laufend Infomaterialien aktualisiert und auf den neuesten Stand gebracht.
Wer unterstützt Betriebe bei der Vermarktung?
Die Österreichische Schaf- und Ziegenbörse mit ihren Vermarktungsorganisationen in den Bundesländern sichert den Betrieben den Absatz ihrer Qualitätslämmer. In vielen Fällen erfolgt dies durch die Schaf- und Ziegenzuchtorganisationen bzw. spezialisierte Vermarktungsorganisationen. Diese Bündelung stellt, trotz der kleinen Betriebsstrukturen, eine starke Marktpräsenz sicher.
Stichwort Qualitätslämmer - gibt es hier eine Unterstützung, um hohe Qualität zu erzeugen?
Mit 1. Jänner startete das Qualitätsprogramm QPlus Lamm und Kitz. Als Abwicklungsstelle tritt die Österreichische Schaf- und Ziegenbörse auf, die federführend an der Erarbeitung des Programmes beteiligt war. Dieses Programm dient den teilnehmenden Betrieben dabei, ihr Management zu verbessern und den Betriebserfolg zu steigern. Hierbei nimmt man am AMA-Gütesiegel-Programm teil und erfüllt somit dessen Qualitätsstandard. Im Rahmen von zwei Betriebsbesuchen werden die Teilnehmer und Teilnehmerinnen bestmöglich beraten und die betrieblichen Daten analysiert. Definierte Betriebsziele werden erhoben und in Form von Managementmaßnahmen umgesetzt.
Warum sollte Lammfleisch auf dem Teller der österreichischen Konsumenten nicht fehlen?
Allen voran steht der hervorragende Geschmack. Leider ist es aus der historischen Geschichte zum Teil negativ behaftet, wenngleich das heutige Lammfleisch mit dem Schaffleisch der Vergangenheit nichts mehr zu tun hat. Zudem wird der gesundheitliche Wert von Lammfleisch nach wie vor zu wenig hervorgehoben. Ich nehme unsere Organisation da auch nicht aus. Es gibt hier noch viel Luft nach oben, um das Image unserer Produkte noch weiter aufzupolieren. Wir merken aber bereits heute eine steigende Nachfrage der Konsumenten und Konsumentinnen, die wissen möchten, woher ihr Fleisch auf dem Teller kommt. Diesen Wunsch möchten wir mit der Forderung einer Herkunftskennzeichnung auch im Außer-Haus-Bereich unterstreichen. Es ist wichtig, den Konsumenten und Konsumentinnen die Schafhaltung in Österreich zu erklären, um nicht zuletzt “Guster“ auf Lammfleisch zu machen.
Frau Zarfl, wie entwickelt sich der Lämmerpreis in Österreich?
Zarfl: Wir sehen aktuell eine sehr gute Entwicklung im Lammfleischbereich. Die Nachfrage übersteigt das Angebot, was dazu führt, dass wir eine positive Preisentwicklung verzeichnen können.
Handelt es sich dabei um ein kurzfristiges Hoch?
Nein. Die Tendenz der Lammfleischpreise zeigt ein sehr positives Bild für die Zukunft der Schafhaltung.
Wo liegen die Ursachen für die positive Entwicklung der Lammfleischpreise?
Die Ursachen von Preisentwicklungen sind natürlich nicht ausschließlich in Österreich zu suchen. Österreichisches Lammfleisch steht immer in Konkurrenz mit Lammfleisch aus Neuseeland und aus Großbritannien. Die internationalen Warenströme haben sich verschoben, so liefert Neuseeland verstärkt nach China und in den arabischen Raum und weniger nach Europa. In Großbritannien hat der Brexit seine Spuren hinterlassen. Zudem bleibt durch die geringeren neuseeländischen Importe nach Österreich auch mehr heimisches Fleisch bei uns. In Neuseeland verzeichnet man zusätzlich seit Jahrzehnten einen Rückgang der Schafzahlen. Dieser Trend zeigt sich auch in einigen mitteleuropäischen Ländern. Die Zahlen in Österreich steigen in den letzten Jahren erfreulicherweise, die Schafhaltung dürfte also vielen Betrieben eine gute Perspektive bieten. Sehr positiv wirkt sich auch der Trend zu regionalen Lebensmitteln aus.
Gibt es ein Patentrezept für erfolgreiche Schafhaltung?
Nein, ein Patentrezept gibt es leider nicht. Aber es gibt wichtige Stellen, die beratend zur Seite stehen. Hier freut es mich ganz besonders, dass wir - obwohl unsere Sparte klein ist - ein gutes Service für Schafhalter und Schafhalterinnen anbieten können. Wer mit dem Gedanken spielt, in die Schafhaltung einzusteigen, ist gut beraten, sich an den zuständigen Landesverband zu wenden. In jedem Bundesland stehen die Schaf- und Ziegenzuchtverbände beratend zur Seite und helfen bei wichtigen Entscheidungen wie der Rassenwahl. Die eigenen Ziele, die mit der Schafhaltung verfolgt werden sollen, müssen die Basis für alle weiteren Überlegungen darstellen. Zusätzlich darf man auch die betrieblichen Gegebenheiten sowie bauliche Anlagen nicht außer Acht lassen.
Woher bekommt man weitere Informationen zur Schafhaltung?
Neben den Landesorganisationen bietet der Österreichische Bundesverband für Schafe und Ziegen eine Vielzahl an Kursen an. Der Austausch zwischen Schafhaltern und Schafhalterinnen ist nach wie vor nicht ersetzbar, wir hoffen darauf, dass wir in Zukunft wieder vermehrt Präsenzveranstaltungen durchführen können, um diesen Austausch zu ermöglichen. Zudem werden laufend Infomaterialien aktualisiert und auf den neuesten Stand gebracht.
Wer unterstützt Betriebe bei der Vermarktung?
Die Österreichische Schaf- und Ziegenbörse mit ihren Vermarktungsorganisationen in den Bundesländern sichert den Betrieben den Absatz ihrer Qualitätslämmer. In vielen Fällen erfolgt dies durch die Schaf- und Ziegenzuchtorganisationen bzw. spezialisierte Vermarktungsorganisationen. Diese Bündelung stellt, trotz der kleinen Betriebsstrukturen, eine starke Marktpräsenz sicher.
Stichwort Qualitätslämmer - gibt es hier eine Unterstützung, um hohe Qualität zu erzeugen?
Mit 1. Jänner startete das Qualitätsprogramm QPlus Lamm und Kitz. Als Abwicklungsstelle tritt die Österreichische Schaf- und Ziegenbörse auf, die federführend an der Erarbeitung des Programmes beteiligt war. Dieses Programm dient den teilnehmenden Betrieben dabei, ihr Management zu verbessern und den Betriebserfolg zu steigern. Hierbei nimmt man am AMA-Gütesiegel-Programm teil und erfüllt somit dessen Qualitätsstandard. Im Rahmen von zwei Betriebsbesuchen werden die Teilnehmer und Teilnehmerinnen bestmöglich beraten und die betrieblichen Daten analysiert. Definierte Betriebsziele werden erhoben und in Form von Managementmaßnahmen umgesetzt.
Warum sollte Lammfleisch auf dem Teller der österreichischen Konsumenten nicht fehlen?
Allen voran steht der hervorragende Geschmack. Leider ist es aus der historischen Geschichte zum Teil negativ behaftet, wenngleich das heutige Lammfleisch mit dem Schaffleisch der Vergangenheit nichts mehr zu tun hat. Zudem wird der gesundheitliche Wert von Lammfleisch nach wie vor zu wenig hervorgehoben. Ich nehme unsere Organisation da auch nicht aus. Es gibt hier noch viel Luft nach oben, um das Image unserer Produkte noch weiter aufzupolieren. Wir merken aber bereits heute eine steigende Nachfrage der Konsumenten und Konsumentinnen, die wissen möchten, woher ihr Fleisch auf dem Teller kommt. Diesen Wunsch möchten wir mit der Forderung einer Herkunftskennzeichnung auch im Außer-Haus-Bereich unterstreichen. Es ist wichtig, den Konsumenten und Konsumentinnen die Schafhaltung in Österreich zu erklären, um nicht zuletzt “Guster“ auf Lammfleisch zu machen.