16.12.2020 |
von Dipl.-Ing. Franz Augustin
Ktn. Marktbericht der 51. Woche
Mastschweine:
Kurz vor Weihnachten zeigt sich eine deutliche Disparität zwischen Fleischmarkt und Lebendmarkt. Besonders deutlich tritt dieses Phänomen in Deutschland zutage, wo Landwirte nach wie vor teils über zwei Wochen auf einen Schlachttermin warten müssen, am Fleischmarkt hingegen gewisse Teilstücke, wie Karree und Filet knapp sind, und deutliche Preissteigerungen erzielen. Das Problem ist der Flaschenhals dazwischen, also die Schlachtung und Zerlegung. Nach wie vor liegen in Deutschland die Schweineschlachtungen rund 130.000 Stück die Woche unter Vorjahresniveau und damit gelangt naturgemäß auch weniger Fleisch zur Vermarktung. Konsequenzen hat dies vor allem für Produkte, die in den LEH gehen, denn dieser Absatzkanal läuft derzeit richtig gut. So formulieren die deutschen EZGs aktuell auch die zarte Hoffnung, dass sich durch die Erhöhung der Fleischpreise vor Weihnachten zumindest noch leicht bessere Schweinepreise umsetzen lassen. Ob sich dies, bei einem Schweinerückstau von über 600.000 Tieren und anstehenden drei Wochen mit feiertagsbedingt weiter reduzierten Schlachtaktivitäten, auch tatsächlich durchsetzen lässt, bleibt abzuwarten. Auch in Österreich lebt der Schweinemarkt aktuell vom starken Absatz in den LEH, berichtet die Schweinebörse. Trotz bestehender Angebotsüberhänge konnte somit die Notierung auf bisherigem Niveau gehalten werden.
Mastschweinepreise vom 10. bis 16. Dezember 2020
Klasse | MFA% | €/kg netto |
R | 49 | 1,00 |
U | 50 | 1,01 |
U | 51 | 1,03 |
U | 52 | 1,06 |
U | 53 | 1,09 |
U | 54 | 1,13 |
E | 55 | 1,17 |
E | 56 | 1,22 |
E | 57 | 1,27 |
E | 58 | 1,31 |
E | 59 | 1,35 |
S | 60 | 1,38 |
S | 61 | 1,41 |
S | 62 | 1,43 |
S | 63 | 1,44 |
Ferkel:
Die Lage am Ferkelmarkt hat sich weiter entspannt. Das Angebot präsentiert sich rückläufig und die Nachfrage etwas belebt, da Mäster noch vor den Feiertagen die freigewordenen Mastplätze wieder auffüllen wollen. Die daraus folgenden Verbesserungen mit +50 Cent/Ferkel in Holland, +1 Euro/Ferkel in Deutschland und +1,30 Euro/Ferkel in Dänemark sind dennoch eher symbolischer Natur. Auch in Österreich ist laut VLV nun wieder in allen Bundesländern ein pünktlicher Ferkelabsatz gewährleistet. Der Grundpreis für Ferkel (bis 25 kg) beträgt vom 14. bis 20. Dezember 2020 1,58 Euro/kg (unverändert). Für ÖHYB-Ferkel gilt zusätzlich ein Zuschlag von 0,22 Euro/kg. Der Übergewichtspreis pro kg (25–31 kg) beträgt 1,10 Euro/kg. Der F1-Jungsauenpreis beträgt 240 Euro/Tier (unverändert).
Schweinepreise vom 14. bis 20. Dezember 2020
SCHWEINE | lebend | geschlachtet | ||
Preis | €-von | €-bis | €-von | €-bis |
Fleischschweine | 0,90 | 1,15 | 1,13 | 1,44 |
Sauen | 0,69 | 0,74 | 0,86 | 0,93 |
Alle angeführten Preise sind Nettopreise ab Hof ohne MwSt. und ergeben
sich aus der Entwicklung des Marktgeschehens in Kärnten.