Krankenhaus St. Veit: Patienten erfahren, woher ihr Essen kommt
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Während die Konsumenten beim Einkauf im Geschäft oder am Markt zu regionalen Produkten greifen können – und dies in jährlich steigendem Ausmaß auch tun –, bleibt ihnen diese Entscheidung in der Außer-Haus-Verpflegung zumeist verwehrt. Mangels entsprechender Herkunftskennzeichnung können sie nicht bewusst heimische Produkte wählen.
Dabei wünschen die Menschen nachweislich, über die Herkunft von Lebensmitteln informiert zu werden. Dies vor allem, weil sie die hohe Qualität heimischer Produkte würdigen, den Bäuerinnen und Bauern vertrauen und Gentechnikfreiheit sowie höheres Tierwohl in Österreich schätzen. Auch wird die Tatsache, dass viele Lebensmittel Tausende Kilometer zurücklegen, bevor sie am Teller landen, mit steigendem Klimabewusstsein immer stärker abgelehnt.
Eine GfK-Umfrage vom Frühjahr 2018 zeigt, dass österreichweit 68 % der Konsumenten eine Herkunftskennzeichnung bei Fleisch und Eiern (den derzeitigen Prüfparametern von „Gut zu wissen“) in der Gemeinschaftsverpflegung möchten. In Kärnten und der Steiermark beträgt dieser Wert sogar 79 %.
Initiative „Gut zu wissen“
„Gut zu
wissen“, eine Initiative der Landwirtschaftskammer, hat zum Ziel, hier Abhilfe
zu schaffen und auch den Gästen in Einrichtungen zur Gemeinschaftsverpflegung –
Betriebskantinen, Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, Heime, Kasernen etc. –
die Herkunft von Fleisch und Eiern sichtbar zu machen. Und zwar auf einfache
Weise und auf freiwilliger Basis für die Anbieter. Die Herkunft soll auf der
Speisekarte selbst, auf Aushängen, Infoscreens usw. erkennbar sein. Dies
schafft Vertrauen, folgt einem Kundenwunsch und stellt für die Anbieter eine
Chance dar, sich positiv abzuheben.
LK-Präsident Johann Mößler: „Mit der
Zertifizierung von Contento beweist ein privates Unternehmen, dass eine
Herkunftskennzeichnung unbürokratisch, einfach und mit Mehrwert für die Kunden
umsetzbar ist. Ich wünsche mir, dass zumindest alle Einrichtungen im
Einflussbereich der öffentlichen Hand in Kärnten diesem Beispiel folgen.“
Einen Etappensieg bei der Landespolitik
erzielte die LK Kärnten bereits mit der Einrichtung der ARGE Regionalität –
unter Beteiligung aller Regierungsbüros, der Sozialpartner, von Städte- und
Gemeindebund. Diese ARGE arbeitet an der Einführung des Bestbieterprinzips
(analog zum Bund) und einer unbürokratischen und einfachen Umsetzung der
Herkunftskennzeichnung. LK-Präsident Mößler betont: „Man braucht das Rad nicht
neu zu erfinden. Mit ‚Gut zu wissen‘ legt die Landwirtschaftskammer ein solches
System bereits vor!“ Mößler hofft auf eine rasche Umsetzung nach dem Vorbild
anderer Bundesländer.
Meinungen
Erster Schritt
„Für uns ist das ein erster Schritt, dem
weitere Küchen in ganz Österreich folgen werden. Ich persönlich hoffe, dass „Gut
zu wissen“ auch auf weitere Bereiche ausgeweitet wird. Wir kaufen sehr vielregional ein.“ Emanuel Eisl, Chief Operating Officer Contento
Wunsch der Patienten
„Bei uns wird in der hauseigenen Küche frisch gekocht und das Essengleich serviert. Nun kommen die Regionalität und der Herkunftsnachweis hinzu, was einem großen Wunsch der Patienten entspricht.“ Michael Steiner, Gesamtleiter KH der Barmherzigen Brüder St.Veit
Landwirtschaft profitiert
„Hier wurde ein starker Impuls für heimische Lebensmittel gesetzt, davon profitiert diekleinstrukturierte bäuerliche Landwirtschaft in Kärnten. Ich wünsche mir, dassviele andere diesem Beispiel folgen.“ Johann Mößler, LK-Präsident