Kommentar: Bekenntnis zur Landwirtschaft
„Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus“ - In der Bezeichnung des zuständigen Ministeriums findet sich nicht einmal mehr der Begriff „Landwirtschaft“, obwohl in der Bundesregierung ein Kanzler mit bäuerlichen Wurzeln und eine zuständige Ministerin aus Kärnten, ebenfalls aus bäuerlicher Abstammung, das Sagen haben bzw. federführend sind.
Die Landwirte haben mittlerweile fast mit unerfüllbaren, nicht praktischen Auflagen zu kämpfen. Hochleistungstiere werden als bedrohende Umweltverschmutzer dargestellt, obwohl dem Konsumenten in der Werbung die altbewährte Tradition und Natürlichkeit vorgegaukelt werden. Beworben werden Produkte, bei denen die Tiere ein fast paradiesisches, zeitreiches Aufwachsen haben. In der Realität wird aber bei Mastbetrieben ein schnelles, hohes Schlachtgewicht in kürzester Zeit mit Prämien belohnt. Als langjähriger Kammerrat fehlt mir aber auch der Widerstand unserer Bauernberufsvertretung. Allein die Aussagen von LK-Präsident und Kammeramtsdirektor – „es war leider nicht mehr möglich“, „man müsse sich dieser Herausforderung stellen“ – ist mir persönlich zu wenig. Wo bleibt das wahre Bekenntnis zur praktizierenden Landwirtschaft?