Inflation: Agrarmärkte weiterhin volatil

Seit Monaten feuert die Inflation die Preissteigerungen an. Wohnen, Energie, Lebensmittel, usw. sind deutlich teurer geworden. Franz Sinabell vom Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung Wien (WIFO) erklärte bei einer Online-Veranstaltung der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik Wien zum Thema Agrarmärkte, dass die Industrie sowie der Dienstleistungssektor die Inflation bis Ende des Jahres weiter antreiben werden. Der Anteil der Lebensmittelkette an der Inflation werde laut ihm hingegen sinken.
Er wies bei dieser Einschätzung auf den Preismonitor des Instituts für höhere Studien Wien hin. Die Webseite https://inflation.ihs.ac.at/ bietet aktuelle Informationen zur Inflationsrate, stellt Ländervergleiche her und zählt die wichtigsten Inflationstreiber auf. Dazu gehören vor allem Energie, Wohnungsmieten und Flugpauschalreisen. Lebensmittel befinden sich derzeit nicht unter den Top 20 dieser Liste.
Er wies bei dieser Einschätzung auf den Preismonitor des Instituts für höhere Studien Wien hin. Die Webseite https://inflation.ihs.ac.at/ bietet aktuelle Informationen zur Inflationsrate, stellt Ländervergleiche her und zählt die wichtigsten Inflationstreiber auf. Dazu gehören vor allem Energie, Wohnungsmieten und Flugpauschalreisen. Lebensmittel befinden sich derzeit nicht unter den Top 20 dieser Liste.
Teure Energie und teure Arbeitskräfte größte Inflationstreiber
Für Christian Pfummerl vom Campus 02 Graz (Fachschule der Wirtschaft) sind die teure Energie und teure Arbeitskräfte Hauptgründe für die anhaltende Inflation. An der Teuerung trägt außerdem die knappe Verfügbarkeit an bestimmten Gütern bei. Pfummerl betonte aber, dass der Konsum oder Investitionen keine Auslöser für gestiegene Preise seien.
Auf den Agrarmärkten spiegeln sich die Teuerungen vor allem auf der Absatzseite wieder. "Die höheren Preise haben den Konsum von Fleisch und Wurstwaren deutlich beeinflusst. Vor allem die Rinderbranche spürte die Auswirkungen der Inflation. Die Konsumentinnen und Konsumenten sehen Rindfleisch als das teuerste Fleisch an, wodurch die Nachfrage deutlich zurückgegangen ist", so Werner Habermann, Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft Gut Streitendorf. Laut RollAMA-Daten sollen die Österreicher:innen seit dem Beginn der Teuerung rund 29% weniger Fleisch und Wurstprodukte kaufen.
Nach einem starken Anstieg der Rinderpreise im Vorjahr tendieren diese seit Anfang 2023 wieder nach unten. Die Produktionskosten haben sich für die Betriebe hingegen nur geringfügig geändert. "Aktuell sinken zwar die Preise für Futterkosten. Keiner weiß aber, wie sich diese im Herbst entwickeln", so Habermann weiter. Am Schweinemarkt haben sich die Notierungen nach vielen Jahren mit schlechten und zum Teil nicht mehr kostendeckenden Preisen auf einem hohen Preisniveau eingestellt.
Auf den Agrarmärkten spiegeln sich die Teuerungen vor allem auf der Absatzseite wieder. "Die höheren Preise haben den Konsum von Fleisch und Wurstwaren deutlich beeinflusst. Vor allem die Rinderbranche spürte die Auswirkungen der Inflation. Die Konsumentinnen und Konsumenten sehen Rindfleisch als das teuerste Fleisch an, wodurch die Nachfrage deutlich zurückgegangen ist", so Werner Habermann, Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft Gut Streitendorf. Laut RollAMA-Daten sollen die Österreicher:innen seit dem Beginn der Teuerung rund 29% weniger Fleisch und Wurstprodukte kaufen.
Nach einem starken Anstieg der Rinderpreise im Vorjahr tendieren diese seit Anfang 2023 wieder nach unten. Die Produktionskosten haben sich für die Betriebe hingegen nur geringfügig geändert. "Aktuell sinken zwar die Preise für Futterkosten. Keiner weiß aber, wie sich diese im Herbst entwickeln", so Habermann weiter. Am Schweinemarkt haben sich die Notierungen nach vielen Jahren mit schlechten und zum Teil nicht mehr kostendeckenden Preisen auf einem hohen Preisniveau eingestellt.
Mehr Tierwohl als Ziel der Fleischbranche
Trotz der Teuerung hält die Fleischbranche am Ziel fest, mehr hochpreisiges Tierwohlfleisch zu produzieren. Mit dem Masterplan Schwein will die Schweinebranche in den nächsten Jahren den Anteil an Tierwohlschweinen auf eine Million erhöhen. In der Rinderhaltung liegt der Anteil an Qualitätsprogrammen im Schnitt bereits bei rund drei Viertel. Für Habermann gibt es aber auch hier noch Potenzial zur Verbesserung. Er betont gleichzeitig, dass es mehr Tierwohl nicht zum Nulltarif gibt und es auch ein Bekenntnis der Konsument:innen für die höheren Haltungsstandards braucht.
Milchpreise immer mehr vom Markt bestimmt
Die internationalen Entwicklungen beeinflussen zudem den Milchmarkt maßgeblich. Nachdem die Erzeugerpreise im Vorjahr stark gestiegen sind (rund 26,5% gegenüber 2021), drehte sich der Trend seit dem Jahreswechsel in die Gegenrichtung. "Im vergangenen Jahr war weniger Milch am Weltmarkt vorhanden. Gleichzeitig herrschten sehr hohe Rohstoff- und Produktpreise. Die Milchmenge hat sich in den vergangenen Monaten erhöht, wodurch die Milch- aber auch die Produktpreise wieder zu sinken beginnen", erklärt Johann Költringer, Geschäftsführer Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM).
Ein Zeiger für die Entwicklung der Milchpreise ist unter anderem der ife Rohstoffwert. Dieser wird aus den Verwertungspreisen für Butter und Magermilchpulver der Molkereien berechnet. "Im April zeigte der ife Rohstoffwert nach unten, der langfristige Börsenwert hingegen nach oben. Österreichische Erzeugerpreise folgen dem Trend meist zeitverzögert. Daher rechnen wir mit einer weiteren Abnahme der Erzeugerpreise", erklärt Költringer. Dennoch zeigt er sich Optimismus, dass der Durchschnittspreis aus 2022 (ca. 50 Ct/kg netto) auch 2023 erreichbar sein könnte.
Ein Zeiger für die Entwicklung der Milchpreise ist unter anderem der ife Rohstoffwert. Dieser wird aus den Verwertungspreisen für Butter und Magermilchpulver der Molkereien berechnet. "Im April zeigte der ife Rohstoffwert nach unten, der langfristige Börsenwert hingegen nach oben. Österreichische Erzeugerpreise folgen dem Trend meist zeitverzögert. Daher rechnen wir mit einer weiteren Abnahme der Erzeugerpreise", erklärt Költringer. Dennoch zeigt er sich Optimismus, dass der Durchschnittspreis aus 2022 (ca. 50 Ct/kg netto) auch 2023 erreichbar sein könnte.
Getreidemarkt: Schätzungen bis 2032
Am Getreidemarkt zeigt sich ebenfalls eine erhöhte Volatilität. Mit Beginn des Ukraine-Krieges verdoppelten sich die Getreidepreise in kürzester Zeit, sanken danach aber genauso schnell. Sinabell wies in diesem Zusammenhang auf den Agrarausblick 2023-2032 der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und der Welternährungsorganisation (FAO) hin. Darin sind Preisprognosen bis 2032 enthalten. Beispielsweise sollen die erwarteten Weizenpreise in den nächsten Jahren zwischen 250 und 300 USD/t liegen. Der gesamten Bericht kann unter OECD-FAO Agricultural Outlook 2023-2032 | OECD-FAO Agricultural Outlook | OECD iLibrary (oecd-ilibrary.org) heruntergeladen werden.
Die Zahlen des Agrarausblickes bilden zudem die Grundlage für die Berechnungen und mittel bzw. kurzfristigen Prognosen des WIFO für Österreichs Agrargüter. Die Webseite www.landnutzung.at/preise.html bietet dazu einen Überblick über die aktuellen, in der Vergangenheit beobachteten und in Zukunft erwarteten Preise von wichtigen Agrar- und Forstgütern sowie ausgewählten Betriebsmitteln.
Die Zahlen des Agrarausblickes bilden zudem die Grundlage für die Berechnungen und mittel bzw. kurzfristigen Prognosen des WIFO für Österreichs Agrargüter. Die Webseite www.landnutzung.at/preise.html bietet dazu einen Überblick über die aktuellen, in der Vergangenheit beobachteten und in Zukunft erwarteten Preise von wichtigen Agrar- und Forstgütern sowie ausgewählten Betriebsmitteln.