16.03.2016 |
von Ing. Oliver Bernhauser
Im Geflügelland Nummer Eins ist noch vieles möglich
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In Niederösterreich befindet sich kein spezialisierter Geflügelschlachtbetrieb für Masthühner und Puten. Deshalb mästen die niederösterreichischen Geflügelbauern für Partnerbetriebe mit Sitz im Burgenland, in Kärnten, in Oberösterreich und in der Steiermark. Von den österreichweit bestehenden zehn Millionen Hühnermastplätzen und von den knapp 1 Mio. Truthühnermastplätzen befinden sich rund 30% in Niederösterreich. Das Bundesland unter der Enns liegt damit vor der Steiermark und vor Oberösterreich an erster Stelle.
Konsumnachfrage bestimmt Geflügelmast
Der Konsumnachfrage entsprechend mästen die Bauern für Schlachtbetriebe in Österreich ausschließlich Hühner und Puten. Diese Nachfrage spiegelt sich auch in der niederösterreichischen Geflügelmast wider. So mästen an die 100 Betriebe Hühner und rund 50 Betriebe Puten. Enten und Gänse werden direkt vermarktet.
Geflügelmast mit hoher Wertschöpfung
Trotz des relativ geringen Anteils an der Anzahl der Gesamttierhalter, erwirtschafteten 2014 die 620 Geflügelmastbetriebe in Österreich eine Wertschöpfung von 188 Mio. Euro beziehungsweise 10% der gesamttierischen Wertschöpfung ohne Milch und Eier. Im Vergleich dazu liegt die Wertschöpfung bei Rindern bei 899 Mio. Euro oder 47%, bei Schweinen bei 796 Mio. Euro oder 41%.
Der Ackerbau profitiert von der Geflügelmast
Auch der Ackerbau profitiert von der Geflügelmast, die jährlich rund 160.000 Tonnen Getreide benötigt. Der in den Nährstoffkreislauf auf die Kulturflächen zurückgeführte Wirtschaftsdünger des Geflügels ist von höchster Nährstoffqualität. Ganz besonders wertvoll ist dieser Wirtschaftsdünger für die Biogeflügelmastbetriebe.
Selbstversorgung mit Wassergeflügel ist gering
Zirka ein Drittel der in Österreich erzeugten Enten und an die 40% der erzeugten Gänse werden in Niederösterreich gemästet und geschlachtet. Der Selbstversorgungsgrad in Österreich liegt bei Enten bei 3% und bei Gänsen bei 17%.
Die Hauptsaison für den Absatz von Wassergeflügel ist bei Gänsen traditionell von Ende Oktober bis Weihnachten, bei Enten von September bis April. Dementsprechend ist auch die Produktion auf diese Zeiträume ausgerichtet.
Wassergeflügel wird überwiegend direkt vermarktet und nur im geringen Ausmaß über Handelsketten abgesetzt. Hauptabnehmer in der Direktvermarktung sind Haushalte, gefolgt von Lebensmittelgeschäften und der renommierten Gastronomie.
Die Hauptsaison für den Absatz von Wassergeflügel ist bei Gänsen traditionell von Ende Oktober bis Weihnachten, bei Enten von September bis April. Dementsprechend ist auch die Produktion auf diese Zeiträume ausgerichtet.
Wassergeflügel wird überwiegend direkt vermarktet und nur im geringen Ausmaß über Handelsketten abgesetzt. Hauptabnehmer in der Direktvermarktung sind Haushalte, gefolgt von Lebensmittelgeschäften und der renommierten Gastronomie.
Bio-Geflügelproduktion
Wie über weite Teile im Biobereich, war es auch beim Biogeflügel so, dass dieses ursprünglich von den Pionieren ausschließlich direkt vermarktet wurde. Seit dem Beginn der Biogeflügelhaltung in den neunziger Jahren bis zum Einstieg der Handelsketten am Beginn der 2000er Jahre lag der Anteil der heimischen Biogeflügelproduktion an der Gesamtgeflügelproduktion stabil bei 0,5%. Mit dem Einstieg der Handelsketten in den Biogeflügelmarkt wurde eine breitere Konsumentenschicht erreicht, wodurch sich der wertmäßige Anteil von Biogeflügel am Gesamtgeflügelmarkt kontinuierlich auf mittlerweile vier Prozent erhöhte, mit nach wie vor steigender Tendenz.
Wurde in den Handelshäusern ursprünglich Biogeflügel nur im Ganzen angeboten, ist man auf die Vermarktung von Teilen übergegangen. Dieses Angebot von kleineren Verpackungseinheiten hat wiederum den Absatz erhöht. Mittlerweile ist der Anteil der Teilevermarktung am abgesetzten Biogeflügel gegenüber dem ganzen Geflügel höher.
Mit der Erhöhung des Absatzes haben sich auch die Produktionsstrukturen der Biogeflügelmast so verändert, dass sich für Biobetriebe die Geflügelmast zu einem wesentlichen Einkommensstandbein entwickelt hat.
Wurde in den Handelshäusern ursprünglich Biogeflügel nur im Ganzen angeboten, ist man auf die Vermarktung von Teilen übergegangen. Dieses Angebot von kleineren Verpackungseinheiten hat wiederum den Absatz erhöht. Mittlerweile ist der Anteil der Teilevermarktung am abgesetzten Biogeflügel gegenüber dem ganzen Geflügel höher.
Mit der Erhöhung des Absatzes haben sich auch die Produktionsstrukturen der Biogeflügelmast so verändert, dass sich für Biobetriebe die Geflügelmast zu einem wesentlichen Einkommensstandbein entwickelt hat.
Verbrauch steigt, Selbstversorgung sinkt
Der Selbstversorgungsgrad bei Geflügel ist in Österreich seit 2011 rückläufig, weil der Pro-Kopf-Verbrauch von Geflügel stärker wächst als die Produktion.
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Geflügelproduktion steigt EU- und weltweit
Der Anstieg des Geflügelverbrauches und damit der Geflügelproduktion ist ein seit Jahren anhaltender weltweiter Trend. So stieg die EU-Geflügelproduktion in nur vier Jahren von 13 Mio. t im Jahr 2010 auf 14 Mio. t im Jahr 2014. Parallel dazu stieg der Pro-Kopf-Verbrauch bei Geflügel in der EU von 25,3 kg im Jahr 2010 auf 26,8 kg im Jahr 2014.
Weltweit entwickelte sich die Geflügelproduktion von 99,3 Mio. t im Jahr 2010 auf 110 Mio. t in 2014.
Weltweit entwickelte sich die Geflügelproduktion von 99,3 Mio. t im Jahr 2010 auf 110 Mio. t in 2014.