Herbizideinsatz in der Sojabohne
Neues in der Sojabohne
In der Sojabohne wurde nun auch Spectrum bzw. Orefa Di-Amide-P/Spectral Uni registriert. Spectrum als auch Orefa Di-Amide-P/Spektral Uni können in der Sojabohne mit 1,4 l/ha im Vorauflauf (2 bis 3 Tage nach der Saat) eingesetzt werden. 1l/ha ist aber für eine gute Hirseleistung ausreichend. Bei 1l/ha ergeben sich auch geringere Abstände zu Oberflächengewässern. Im Vergleich zu anderen Kulturen hat die Indikation in der Sojabohne bei Abtragsgefahr die Auflage zur Einhaltung eines bewachsenen Grünstreifens (G-20 m) bekommen. Zur effizienteren Bekämpfung von Ambrosie wurde von der Firma Belchim das in der Kartoffel registrierte Produkt Proman (Wirkstoff: Metobromuron) beantragt. Für die kommende Saison ist bereits eine Notfallzulassung nach Artikel 53 ausgesprochen worden, auch eine reguläre Zulassung wurde eingereicht.
Wirkungen auf die Ambrosie in der Sojabohne sind mit Artist (Achtung: Sorteneinschränkung!) und Spectrum Plus im Vorauflauf sowie Pulsar 40 im Nachauflauf zu erreichen. Mit Proman konnten in Versuchen der Belchim gute Ergebnisse mit der Spritzfolge Proman im Vorauflauf und Pulsar 40 im Nachauflauf erzielt werden.
Achtung:
Wird Soja oder andere Leguminosen als ökologische Vorrangfläche für den Erhalt der Greening-Zahlung angebaut, so dürfen seit 2018 dort keine Pflanzenschutzmittel mehr ausgebracht werden. D.h. weitere Reihenabstände, um durch Striegeln und Hacken das Unkraut in den Griff zu bekommen, wären notwendig.
Vorauflaufprodukte
Vorauflaufpräparate müssen 3 - 5 Tage nach der Saat auf feuchtem, feinkrümeligem Boden ausgebracht werden. Der Keimling darf die Erde noch nicht angehoben haben, es darf kein Spritznebel zu ihm kommen. Artist (2 kg/ha) und auch Spectrum Plus (2,5 l/ha) haben im Vorauflauf die besten Wirkungen beim Nachtschatten und auch bei Ambrosie. Artist darf nicht bei den Sojasorten ES Mentor, RGT Siroca, ES Senator und Daccor eingesetzt werden. Spectrum plus darf in der Sojabohne nur mit 2,5 l/ha verwendet werden. Es beinhaltet Stomp Aqua, welches in feuchten Jahren auf Flächen, wo das Wasser länger nicht abfließt, zu Wurzelhalseinschnürungen führen kann und vereinzelt Pflanzen umfallen können. Das gleiche gilt für die Kombination aus 1,5 l/ha Stomp Aqua + 2 l/ha Successor 600 bzw. 1,25l Dual Gold + 1,5 l/ha Stomp Aqua. Wurzelunkräuter und der Zweizahn können im Vorauflauf nicht erfasst werden.
Nachauflaufbehandlung
Die erste Nachauflaufbehandlung wird im 2-4 Blattstadium der Unkräuter durchgeführt. Die zweite erfolgt 10 bis 14 Tage später nach Neuauflauf der Unkräuter. Eine gut ausgebildete Wachsschicht erhöht die Verträglichkeit. Herbizide gegen Ungräser erfassen diese ab ca. drei bis fünf Blättern bei warmer wüchsiger Witterung. Auch größere Pflanzen sind, sofern sie noch genügend benetzt werden können, gut bekämpfbar.
Für Pulsar 40 gibt es eine reguläre Zulassung für die einmalige Anwendung von max. 1,25 l/ha. Damit kann vor allem der Schwarze Nachtschatten aber auch die Ambrosie (0,75 l/ha) – wenn sie klein ist – im Nachauflauf bekämpft werden. Für die Splitting-Anwendung wird abermals eine Notfallzulassung gemäß Art.53 erwartet. Harmony SX im Splitting mit jeweils 7,5 g/ha und Netzmittel zeigt vor allem auf Distel und Winde einigermaßen gute Wirkung, aber auch Samenunkräuter wie Franzosenkraut, Amarant, Kamille, Zweizahn, Knöterich und Weißer Gänsefuß (bis etwa 6 Blätter) werden erfasst.
Die Gräserbekämpfung, wenn notwendig, muss bei Mischungen von Pulsar 40 und Harmony SX in einem eigenen Arbeitsgang erfolgen.