11.11.2020 |
von Dipl.-Ing. Kasimir Nemestothy
Grünes Gas für Erneuerbaren-Ausbau
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Grünes Gas ist ein wichtiger Teil der Lösung für die großen Herausforderungen der kommenden Jahre. Die Bundesregierung hat sich im Regierungsprogramm ein sehr wichtiges und ambitioniertes Ziel gesetzt: Österreich muss bis 2040 Klimaneutralität erreichen. Das bedeutet den Totalausstieg aus der Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas innerhalb von 19 Jahren. Ein wichtiger Teilschritt zur Zielerreichung ist das umfassende Paket zum Erneuerbaren Ausbau Gesetz (EAG) des Bundesministeriums für Klimaschutz (BMK). Ursprünglich sollte das EAG-Paket bis 2030 zwei Bereiche schaffen: einerseits zusätzlich 27 Mrd. kWh Ökostromproduktion für 100% erneuerbaren Strom (national bilanziell) und andererseits die Einspeisung von 500 Mio. m³ Grünem Gas ins Gasnetz. Der bereits fertig ausformulierte Gesetzesteil zu Grünem Gas wurde leider in letzter Minute wieder aus dem Begutachtungsentwurf des EAG gestrichen.
Der jährliche Erdgasbedarf Österreichs liegt bei ca. 8,5 Mrd. m³. Etwa 16 Mio. t CO2eq Treibhausgase (THG) bzw. ca. 20% der bundesweiten Gesamtemissionen stammen in der österreichischen THG-Bilanz aus der Verbrennung von Erdgas. Die Importabhängigkeit liegt bei 90%, das in Österreich verbrauchte Erdgas kommt zum überwiegenden Teil aus weit entfernten Erdgasfeldern in Russland. Die Erdgasimporte belasten die Außenhandelsbilanz Österreichs mit ca. 2,5 bis 3,5 Mrd. Euro pro Jahr. Brisante politische Konflikte entlang der langen Erdgaspipelines gefährden darüber hinaus unsere Versorgungssicherheit. Der Ausstieg aus der Erdgasverbrennung müsste bis 2040 durch die deutliche Reduktion des Gasverbrauchs und das zügige Hochfahren der Produktion von Grünem Gas gelingen. Durch das in Österreich vorhandene zusätzliche Rohstoffpotenzial kann etwa die Hälfte des aktuellen Erdgasverbrauches durch erneuerbare Gase auf Basis Biomasse (land- und forstwirtschaftliche Produkte und Reststoffe, Abfälle und Schadhölzer) ersetzt werden. Durch die Einspeisung des erneuerbaren Gases in das Erdgasnetz kann dieses für die Endkunden nutzbar und die vorhandene Gasinfrastruktur in den Dienst des Klimaschutzes gestellt werden.
Der jährliche Erdgasbedarf Österreichs liegt bei ca. 8,5 Mrd. m³. Etwa 16 Mio. t CO2eq Treibhausgase (THG) bzw. ca. 20% der bundesweiten Gesamtemissionen stammen in der österreichischen THG-Bilanz aus der Verbrennung von Erdgas. Die Importabhängigkeit liegt bei 90%, das in Österreich verbrauchte Erdgas kommt zum überwiegenden Teil aus weit entfernten Erdgasfeldern in Russland. Die Erdgasimporte belasten die Außenhandelsbilanz Österreichs mit ca. 2,5 bis 3,5 Mrd. Euro pro Jahr. Brisante politische Konflikte entlang der langen Erdgaspipelines gefährden darüber hinaus unsere Versorgungssicherheit. Der Ausstieg aus der Erdgasverbrennung müsste bis 2040 durch die deutliche Reduktion des Gasverbrauchs und das zügige Hochfahren der Produktion von Grünem Gas gelingen. Durch das in Österreich vorhandene zusätzliche Rohstoffpotenzial kann etwa die Hälfte des aktuellen Erdgasverbrauches durch erneuerbare Gase auf Basis Biomasse (land- und forstwirtschaftliche Produkte und Reststoffe, Abfälle und Schadhölzer) ersetzt werden. Durch die Einspeisung des erneuerbaren Gases in das Erdgasnetz kann dieses für die Endkunden nutzbar und die vorhandene Gasinfrastruktur in den Dienst des Klimaschutzes gestellt werden.
Bedingungen in das EAG-Paket integrieren
Die Herausforderungen unserer Zeit bedingen zeitnahe Entscheidungen. Stabile Rahmenbedingungen für die heimische Produktion von Grünem Gas müssen in das EAG-Paket integriert werden:
- Heute getätigte Investitionen in die Gas-Infrastruktur wirken bis 2040 durch. Zur Erreichung der Klimaneutralität sind stabile Rahmenbedingungen für die Biogas- und Biomethan-Produktion unverzichtbar.
- Die aktuelle Wirtschaftskrise bedingt sofort umfassende Investitionsmaßnahmen mit kurzfristig und langfristig wirksamen Beschäftigungseffekten in unserer Region. Neue innovative Technologien für Grünes Gas (wie Holzgas, FT-Diesel, Grüner Wasserstoff und Co.) bringen neue Chancen für eine Vielzahl heimischer Unternehmen in der gesamten Wertschöpfungskette mit klimapositiven Beschäftigungseffekten.
- Die Corona-Krise verdeutlicht den Handlungsbedarf zur Verbesserung der Versorgungssicherheit in Österreich in allen sensiblen Bereichen. Der hohen Abhängigkeit bei der Gasversorgung Österreichs muss durch die rasche Steigerung der inländischen Erzeugung von erneuerbaren Gasen begegnet werden.
- Die Erzeugung von Biogas bzw. Biomethan steht auch mit der Versorgungssicherheit an Lebensmitteln im direkten Zusammenhang, da die Verwertung von Wirtschaftsdünger aus der Tierhaltung und die Verbesserung der klimaschonenden Düngewirkung für unsere landwirtschaftlichen Betriebsstrukturen und Betriebsformen von Bedeutung sind.
- Das klare Bekenntnis Österreichs zum europaweiten Ausstieg aus der Atomkraft kann gegenüber unseren Nachbarländern (Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien etc.) nur glaubhaft vertreten werden, wenn die erneuerbare Energieerzeugung bei uns auch im Gasbereich deutlich ausgeweitet werden kann.