19.03.2020 |
von Doblmair Petra
Fusariosen in der biologischen Landwirtschaft vermeiden
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Dieser Befall kann zu diversen Krankheitsbildern führen, bei verschiedenen Getreidearten kann es zu starken Ertragsminderungen kommen. Gefährlich sind Fusarien vor allem wegen wegen ihrer Fähigkeit bei einem Befall der Ähren Pilzgifte (Mykotoxine) zu bilden, die dann ins Erntegut und somit auch in Futter- und Nahrungsmittel gelangen können.
Welche Schadbilder können in Getreidebestand auftreten?
- Erkrankungen des Saatgutes können zu Lücken im Bestand führen, ein Teil des Saatgutes geht nicht oder schlecht auf. Im Stadium der Bestockung erkennt man braune Stellen an der Blattscheidebasis.
- Fußkrankheiten treten auf, die Stängelbasis ist streifig braun und an den Wurzeln tritt trockene Braunfäule auf. Die Pflanzen bestocken schlecht und sind im Wachstum beeinträchtigt. Bei starkem Befall knicken die Halme um.
- Sind die Ähren befallen, tritt eine Weißährigkeit bzw. Taubährigkeit auf, weil die Kornanlagen zerstört werden. Es kann auch zu einer rötlichen Färbung der Körner kommen, die durch die Pilzsporen verursacht wird. Werden kleinere Körner (Schmachtkörner) ausgebildet, können diese ebenso wie normal ausgebildete Körner stark mit Pilzgiften (Mykotoxinen) belastet sein.
Übertragung
Fusarien werden meist mit dem Saatgut übertragen, aber auch Erreger in Stroh- und Stoppelresten können den Winter überdauern und auf die Folgekultur übertragen werden. Vor allem nach Mais ist durch die langsame Rotte des Strohs das Risiko groß, daher ist hier der Pflug das Mittel der Wahl zur Einarbeitung von Ernteresten. Temperaturen von 20-25 °C und Niederschläge zwischen Ährenschieben und Abreife der Kulturen können Sporen in die Ähren transportieren. Am Lager setzt sich die durch Fusarien bedingte Mykotoxinbildung durch hohe Temperaturen und Feuchtigkeit fort. Daher muss beim Einlagern auf gute Trocknung (max. 14% Feuchtigkeit) des Erntegutes und eine rasche Reinigung geachtet werden. Vor allem sind hier Hafer, Triticale und Weizen gefährdet.
Vorbeugende Maßnahmen:
- Weite Fruchtfolge, Fruchtfolgegrundsätze einhalten
- Originalsaatgut verwenden, bei Fusarienbefall kein Nachbausaatgut anbauen (ev. Beizung mit zulässigen Methoden)
- Getreide- und Maisstrohreste und Stoppeln gründlich zerkleinern und einarbeiten
- Wendende Bodenbearbeitung, um infizierte Pflanzenteile zu vergraben
- Sortenwahl für Sorten mit geringer Anfälligkeit
- Langstrohige Sorten mit einem großen Abstand zwischen Fahnenblatt und Ähre wählen
- eine Übertragung ist auch durch kletternde Beikräuter wie Ackerwinde oder Klettenlabkraut möglich, daher sollte man auf eine gute Beikrautbekämpfung achten.
- keine zu dichten Bestände, damit eine optimale Abtrocknung gewährleistet ist