09.02.2021 |
von Dr. Josef Siffert
Flächenstilllegung ist für Europa ein gefahrvoller Weg
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Die 68. Wintertagung fand als größte Diskussionsveranstaltung der Agrarbranche heuer zwischen 21. und 28. Jänner Corona-bedingt überwiegend im digitalen Raum statt. Ehrengäste am Eröffnungstag waren u. a. die deutsche Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, der Generaldirektor der FAO, Qu Dongyu, und EU-Kommissar Johannes Hahn.
Der Präsident des Ökosozialen Forums, Stephan Pernkopf, stellte am Eröffnungstag in Richtung EU klar, dass der “Green Deal die Versorgungssicherheit nicht gefährden“ dürfe. Und wörtlich: “Europa muss jederzeit und ganz besonders in der Krise in der Lage sein, sich selbst zu versorgen.“ Der Green Deal sei zwar prinzipiell zu begrüßen, da die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet werde, doch jene Fassung, die nun am Tisch liege, verkenne die Zeichen der Zeit: “Das ist ein Deal aus der alten Welt vor Corona, macht unsere Volkswirtschaft verwundbar und schwächt unsere Selbstversorgung. Denn unter grünem Deckmantel wird versucht, die Stilllegung von landwirtschaftlichen Flächen zu erreichen.“ Dazu zitiert Pernkopf Berechnungen des US-Landwirtschaftsministeriums, denen zufolge die Produktion in der EU um 12% und die landwirtschaftlichen Einkommen für die europäischen Bauern um 16% sinken würden. Pernkopf wörtlich: “Flächen stillzulegen gefährdet die bäuerlichen Betriebe und die Selbstversorgung mit Lebensmitteln, erhöht die Abhängigkeit von anderen Ländern und den Hunger auf der Welt. Zudem wird nirgendwo so umweltgerecht produziert wie in Europa.“
Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger findet ebenfalls deutliche Worte: “Die Farm-to-Fork-Strategie hat ihren Namen eigentlich nicht verdient.“ Köstinger ergänzt: “Eine Strategie, die Lösungen für die gesamte Wertschöpfungskette vorschlägt, kann nicht ohne eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung auskommen. Kurze Transportwege sind das Erste, an das man denkt, wenn man vom Acker bis zum Teller hört. Unsere Bäuerinnen und Bauern produzieren unter höheren Klima- und Umweltstandards und setzen auf regionale Qualität. Das muss für die Konsumentinnen und Konsumenten auch transparent erkennbar sein.“ Köstinger wendet sich auch klar gegen Billigimporte: “Die Landwirtschaft sichert die Lebensmittelversorgung und deckt damit den Tisch. Wir müssen den Weg der Selbstversorgung gemeinsam mit den Bäuerinnen und Bauern gehen. Billigimporten durch Freihandelsabkommen wie Mercosur darf niemals der Vorzug gegenüber der heimischen Produktion gegeben werden. Es braucht ein klares Bekenntnis gegen unfaire Freihandelsabkommen und Lebensmittel, die um den halben Erdball transportiert werden.“
Der Präsident des Ökosozialen Forums, Stephan Pernkopf, stellte am Eröffnungstag in Richtung EU klar, dass der “Green Deal die Versorgungssicherheit nicht gefährden“ dürfe. Und wörtlich: “Europa muss jederzeit und ganz besonders in der Krise in der Lage sein, sich selbst zu versorgen.“ Der Green Deal sei zwar prinzipiell zu begrüßen, da die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet werde, doch jene Fassung, die nun am Tisch liege, verkenne die Zeichen der Zeit: “Das ist ein Deal aus der alten Welt vor Corona, macht unsere Volkswirtschaft verwundbar und schwächt unsere Selbstversorgung. Denn unter grünem Deckmantel wird versucht, die Stilllegung von landwirtschaftlichen Flächen zu erreichen.“ Dazu zitiert Pernkopf Berechnungen des US-Landwirtschaftsministeriums, denen zufolge die Produktion in der EU um 12% und die landwirtschaftlichen Einkommen für die europäischen Bauern um 16% sinken würden. Pernkopf wörtlich: “Flächen stillzulegen gefährdet die bäuerlichen Betriebe und die Selbstversorgung mit Lebensmitteln, erhöht die Abhängigkeit von anderen Ländern und den Hunger auf der Welt. Zudem wird nirgendwo so umweltgerecht produziert wie in Europa.“
Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger findet ebenfalls deutliche Worte: “Die Farm-to-Fork-Strategie hat ihren Namen eigentlich nicht verdient.“ Köstinger ergänzt: “Eine Strategie, die Lösungen für die gesamte Wertschöpfungskette vorschlägt, kann nicht ohne eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung auskommen. Kurze Transportwege sind das Erste, an das man denkt, wenn man vom Acker bis zum Teller hört. Unsere Bäuerinnen und Bauern produzieren unter höheren Klima- und Umweltstandards und setzen auf regionale Qualität. Das muss für die Konsumentinnen und Konsumenten auch transparent erkennbar sein.“ Köstinger wendet sich auch klar gegen Billigimporte: “Die Landwirtschaft sichert die Lebensmittelversorgung und deckt damit den Tisch. Wir müssen den Weg der Selbstversorgung gemeinsam mit den Bäuerinnen und Bauern gehen. Billigimporten durch Freihandelsabkommen wie Mercosur darf niemals der Vorzug gegenüber der heimischen Produktion gegeben werden. Es braucht ein klares Bekenntnis gegen unfaire Freihandelsabkommen und Lebensmittel, die um den halben Erdball transportiert werden.“
Moosbrugger: Mehr Wertschöpfung
“Die Interessenvertretung unternimmt alles, um die Stärken der Land- und Forstwirtschaft auf den Märkten in Wertschöpfung und Einkommen für die Bauernfamilien umzusetzen. Dazu brauchen wir auf europäischer Ebene praxistaugliche GAP-Regelungen und national einen Österreich-Pakt zwischen Landwirtschaft, Verarbeitung und Handel, der mehr Regionalität in den Regalen garantiert. Ergänzt werden muss der Pakt durch die Umsetzung der bereits im Regierungsübereinkommen vorgesehenen gesetzlichen Herkunftskennzeichnung“, stellte der Präsident der LK Österreich, Josef Moosbrugger, fest und sprach sich ebenfalls für “mehr Regional im Regal“ aus: “Bäuerinnen und Bauern schmerzt es massiv, wenn wir unsere Spitzenerzeugnisse zu Spottpreisen abgeben müssen oder gar auf ihnen sitzen bleiben, während Billigimporte in keiner Weise unseren Produktionsstandards entsprechen. Gerade in der Corona-Krise, die in der Land- und Forstwirtschaft zu massiven Marktverwerfungen führte, ist ein Schulterschluss der gesamten Wertschöpfungskette von größter Bedeutung.“ Moosbrugger berichtete in diesem Zusammenhang über intensive Gespräche mit Sozialpartnern und Spitzenvertretern von Verarbeitung und Handel.