Faire Preise für Kärntens Schweinebauern
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Regierungsmitglieder und Abgeordnete des Kärntner
Landtages wurden vergangene Woche vor der Landtagssitzung mit Broten und
heimischen Fleisch- und Wurstspezialitäten begrüßt. Diese freundliche Geste
hatte jedoch einen unerfreulichen Hintergrund: Die Landwirtschaftskammer Kärnten,
Vertreter der Initiative „Saugut“ und der ARGE Kärntner Schweineproduktion
kritisierten mit dieser Aktion samt Postern und Foldern die Dumpingpreise und
den Druck des Handels am heimischen Schweinemarkt.
„Wir müssen wenigstens so weit kommen, dass
die Bauern wieder einen Preis kalkulieren können, von dem sie auch leben können.
Von einem verkauften Schweinsschnitzel kommen nur 15 % des Preises auch tatsächlich
beim Bauern an“, bringt es Edith Weissnegger, Schweinebäuerin und Sprecherin
der Initiative „Saugut“ auf den Punkt. Dem Handel wirft sie vor, „Gewinnmaximierung
auf Kosten der Bauern und letztendlich auch der Kunden“ zu betreiben, wenn der
extremen Preisdruck auf heimische Produzenten ausübt und mit billigem
Importfleisch Lockangebote feilbietet. Weissnegger fordert fleischverarbeitende
Betriebe auf, nur Fleisch mit dem AMA-Gütesiegel zu verwenden.
LK-Präsident Ing. Johann Mößler appelliert in
diesem Zusammenhang an die Konsumenten: „Die Nachfrage bestimmt das Angebot.
Heimisches Fleisch weist höchste Qualitätsstandards auf, wird unter deutlich
strengeren Tierwohlstandards als im Ausland produziert und belastet die Umwelt
aufgrund kurzer Transportwege viel weniger.“ Auch in der Außer-Haus-Verpflegung
könne bewusstes Nachfragen nach der Herkunft ein Umdenken bei den Anbietern
bewirken.
Forderungspaket präsentiert
- Die verstärkte Umsetzung des Bestbieterprinzips in den Beschaffungsplänen der öffentlichen Hand.
- Die Einführung einer transparenten Herkunftskennzeichnung nach dem Vorbild der Initiative „Gut zu wissen“ der LK in den Küchen des öffentlichen Bereichs.
- Höhere Standards und Auflagen nur dann, wenn die Mehrleistungen den bäuerlichen Betrieben auch abgegolten werden. Andernfalls verliert die heimische Produktion an Wettbewerbsfähigkeit und der Markt wird noch verstärkt mit ausländischem Fleisch geflutet.