Erhalt des Ackerstatus durch Leguminosen-Reinsaat

Will man verhindern, dass
eine Ackerfutterfläche zu Dauergrünland
wird, ist die einfachste
und sicherste Variante,
spätestens im sechsten Jahr
eine Ackerkultur wie z.B. Mais,
Getreide oder Soja anzubauen.
Es besteht keine Verpflichtung
zur Ernte durch Drusch, d. h.
Getreide kann beispielsweise
auch im grünen Zustand siliert
werden. Im Falle von Doppelnutzungen
ist zu beachten,
dass ab 2023 die erste Kultur
für den Ackerstatuserhalt ausschlaggebend
ist.
Dauergrünlandwerdung mit Reinsaat aussetzen
Anstelle des Anbaus einer
Ackerkultur kann auch die Einsaat
von Klee oder Luzerne in
Reinsaat die Dauergrünlandwerdung
unterbrechen. Hierfür
hat die Aussaatmenge mindestens
20 kg/ha zu betragen
und die Aussaat bis 15. Mai zu
erfolgen, was auch entsprechend
zu dokumentieren ist.
Kann infolge der Reinsaat von
Klee oder Luzerne die Schlagnutzungsart
Klee (Grasanteil
<10%) beantragt werden, wird
der Ackerfutterzähler, wie im
Falle einer Ackerkultur, auf null
gesetzt und somit im Ackerfutterlayer
nicht angezeigt; beträgt
der Grasanteil 10% bis
40 %, ist die Schlagnutzungsart
Kleegras zu beantragen und der
Code LRS zu vergeben, was den
Ackerfutterzähler auf eins zurücksetzt.
Weiters ist zu beachten,
dass Grünbrachen sowie
im Zuge des Ausnahme 2023
Ackerfutterflächen, welche mit
dem Code NPF zur Erfüllung
des Mindestprozentsatzes von
GLÖZ 8 herangezogen werden,
sowie jene, die auf GLÖZ 4 Pufferstreifen
liegen oder gültig als
Biodiversitätsflächen, begrünte
Abflusswege, auswaschungsgefährdete
Ackerflächen sowie
Naturschutzflächen im Rahmen
des ÖPUL beantragt wurden,
für die Dauer ihrer Beantragung
von der Grünlandwerdung
ausgenommen sind.
Klee und Luzerne erhöhen den Ertrag
Ein erhöhter Leguminosen-
Anteil im Ackerfutter kann den
Trockenmasse- und den Proteinertrag
deutlich erhöhen, den
Stickstoffdüngerbedarf reduzieren
und mit seiner raschen Blüte
das Nahrungsangebot für Insekten
und Nützlinge erhöhen.
Allen voran Rotklee, Weißklee
und Luzerne können in Form
einer Nachsaat das Ertragspotenzial
von Ackerfutterflächen
deutlich erhöhen. Gerade in
Zeiten volatiler Düngemittelpreise
wird mit einer gezielten
Erhöhung des Leguminosen-
Anteils im Ackerfutter nicht
nur ein etwaiger Futtermittelzukauf
(Soja, Getreide etc.) reduziert,
sondern durch die
Stickstofffixierung der Knöllchenbakterien
an den Wurzeln
auch bares Geld für Stickstoffdüngemittel
eingespart. Darüber
hinaus sind beispielsweise
Rotklee und vor allem Luzerne
deutlich trockenheitstoleranter
als Gräser und sichern die
Futtererträge in niederschlagsarmen
Perioden ab.
Bei Nachsaat mit Grasart noch zuwarten
Ab 2023 wird zwar auch die
Nachsaat mit einer Grasart als
Fruchtfolgemaßnahme angeboten,
eine Nachsaat mit Klee
oder Luzerne ist aber aufgrund
der zuvor genannten Gründe
gegenüber der Nachsaat einer
Grasart zweifelsfrei zu bevorzugen.
Da hier noch Details
zur Nachsaat einer Grasart abzuklären
sind, sollte von dieser
Möglichkeit im heurigen Jahr
noch nicht Gebrauch gemacht
werden.